„Ganz bewusst hält der Bund Naturschutz seine Vorstandsklausur in Ebrach ab“, so der Vorsitzende des BN in Bayern, Hubert Weiger. Man wolle zeigen, dass man sich weiterhin mit aller Kraft für einen Nationalpark Steigerwald einsetzen werde. Der Landesvorstand warb bei dem Treffen auch für kommunalpolitische Unterstützung aus den Landkreisen Schweinfurt und Haßberge. Mit dabei war auch Ebrachs Bürgermeister Max-Dieter Schneider, der dem Projekt positiv gegenübersteht.
„Wir eröffnen das Jahr der 100. Gründung des Bundes Naturschutz in Bayern", so Weiger in seiner Ansprache. Die knapp 200 000 BN-Mitglieder zeigten, dass Natur und Umwelt zentrale Anliegen der Bürger seien. Eines der Ziele sei der erste fränkische Nationalpark.
Arbeitsplätze durch Nationalpark
Im Hinblick auf die regionale Entwicklung argumentierte Weiger damit, dass die Bevölkerung in Südbayern massiv zunehme, während sie in Nordbayern erheblich sinke. Nach einer Untersuchung des Würzburger Professors Hubert Job seien Nationalparks die beste Möglichkeit, die ländliche Region zu fördern. Sie würden Arbeitsplätze schaffen und seien Zentren der Forschung. Zudem würde ein Nationalpark im Gegensatz zu einem Naturpark komplett vom Freistaat finanziert. Sitz der Nationalparkverwaltung solle Ebrach werden.
Weiterhin habe man den Beschlussorganen – Staatsregierung und Landtag – einen Verordnungsentwurf zur Diskussion zugesandt. Weiger garantierte, dass dieser das ist, „was wir uns unter einem Nationalpark vorstellen.“ Schließlich betonte der Vorsitzende, dass der Nationalpark Steigerwald dem Landesvorstand des BN in Bayern ein Herzensanliegen sei: „Wir werden nicht aufgeben“, sagte er.
Bürgermeister Max-Dieter Schneider sprach von einer breiten Zustimmung in Oberfranken für einen Nationalpark. Man habe die Hoffnung, dass sich politisch etwas tue, und wolle auch die angrenzenden Landkreise einbeziehen. In Ebrach gebe es eine Mehrheit für den Nationalpark, so der Rathauschef.