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Zeil: Brotzeitkeller, Biergarten, Hofladen: Bauer Robert ist seit 25 Jahren eine Institution in Zeil

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Brotzeitkeller, Biergarten, Hofladen: Bauer Robert ist seit 25 Jahren eine Institution in Zeil

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    25 Jahre "Bauer Robert": Bei schönem Wetter ist der Biergarten der Familie Hetterich stets gut besucht.
    25 Jahre "Bauer Robert": Bei schönem Wetter ist der Biergarten der Familie Hetterich stets gut besucht. Foto: Christian Licha

    Der Satz ist seit einem Vierteljahrhundert in aller Munde: "Wir gehn zum Bauer Robert." Dahinter verbirgt sich der Erlebnisbauernhof von Robert und Christine Hetterich in Zeil. Mit "Bauer Roberts Brotzeitkeller", einem Biergartenbetrieb im Sommer und "Christines Hofladen" ist im Laufe der Zeit eine wahre Institution herangewachsen.

    Weit draußen vor den Toren der Fachwerkstadt, im Augsfelder Weg 11, liegt das Anwesen als letzter der dortigen Aussiedlerhöfe. Besonders Stammgäste und Ausflügler kommen immer wieder gerne an diesen idyllischen Ort, weitab vom alltäglichen Trubel. Dabei hatte einst alles klein und beschaulich angefangen. In jungen Jahren übernahm Robert Hetterich den landwirtschaftlichen Betrieb seines Vaters Alban im Nebenerwerb.

    Vom Bauernhof zur Gastronomie: Wie alles begann

    Auf dem Grundstück im Augsfelder Weg stand bereits eine Halle des Familienbetriebes. "1998 haben wir den Entschluss gefasst, den Bauernhof in den Außenbereich zu verlagern, um uns zu vergrößern", sagt Robert Hetterich und bereut diesen Schritt nicht.

    Bauer Robert in Action: Robert Hetterich ist in seiner Freizeit auch ein fester Bestandteil der Stadtkapelle Zeil an der Trommel.
    Bauer Robert in Action: Robert Hetterich ist in seiner Freizeit auch ein fester Bestandteil der Stadtkapelle Zeil an der Trommel. Foto: Christian Licha

    Um die Produkte aus eigener Erzeugung noch besser vermarkten zu können, wurde im Mai 1999 der Hofladen eröffnet, in dem Christine Hetterich bis heute von Donnerstag bis Samstag hinter der Theke steht. Im Mai 2000 wurde das erste Hoffest gefeiert, das so erfolgreich verlief, dass es aus dem Jahreslauf nicht mehr wegzudenken ist.

    Die Familie Hetterich machte sich Gedanken, wie sie Gäste vor Ort bewirten kann und so entstand im Untergeschoss des Wohnhauses 2001 der Brotzeitkeller, der immer an den Wochenenden im Winter seine Türen öffnet. Ergänzt wurde das Ganze schließlich 2003 um den Biergarten, der freitags bis sonntags sowie an Feiertagen im Sommer und bei schönem Wetter geöffnet ist.

    Die 120 Hausschweine der Familie Hetterich genießen in der Offenstallhaltung auf Stroh das doppelte Platzangebot im Vergleich zur konventionellen Mast.
    Die 120 Hausschweine der Familie Hetterich genießen in der Offenstallhaltung auf Stroh das doppelte Platzangebot im Vergleich zur konventionellen Mast. Foto: Christian Licha

    Sohn Tobias Hetterich und seine Frau Anja haben im Jahr 2019 den Betrieb offiziell übernommen. Als Metzgermeister und staatlich geprüfter Landwirt hat der 43-jährige Familiennachfolger die Fäden fest in der Hand. Auf 85 Hektar Ackerfläche bauen die Hetterichs Getreide, Zuckerrüben und Mais an. Damit werden die 120 Hausschweine gefüttert. In Offenstallhaltung auf Stroh haben die Tiere mit dem doppelten Platzangebot im Vergleich zur konventionellen Mast weitaus mehr Bewegungsfreiheit. Ebenfalls viel Platz haben die 15 Zwergziegen, von denen das jüngste Zicklein kürzlich am Vatertag geboren ist.

    Hund und Hühner gehören einfach dazu

    "Wie es sich für einen richtigen Bauernhof gehört, haben wir natürlich auch Hühner und einen Hund", schmunzelt Tobias Hetterich. Über allem wacht "Mila", die achtjährige Appenzeller Sennenhündin. Nachts bemerkt sie jeden ungebetenen Gast, aber tagsüber kann sie selbst der rege Biergartenbetrieb nicht aus der Ruhe bringen und sie freut sich auch über Streicheleinheiten der Besucher. 

    Haus- und Hofhündin Mila hat alles im Blick und freut sich auch über Streicheleinheiten der Biergartenbesucher.
    Haus- und Hofhündin Mila hat alles im Blick und freut sich auch über Streicheleinheiten der Biergartenbesucher. Foto: Christian Licha

    "Vor 25 Jahren haben wir zwei Schweine in der Woche geschlachtet, jetzt ist es rund das Dreifache", beschreibt Tobias Hetterich das Wachstum. Zusätzlich verarbeitet der Metzgermeister auch Rindfleisch vom befreundeten Landwirtschaftsbetrieb Georg und Johannes Biertempfel aus Krum. Bisher ließ Tobias Hetterich seine Schweine im Bamberger Schlachthof schlachten. Damit ist nun durch dessen Schließung zum 30. Mai Schluss. Der Schlachthof Bayreuth scheidet als wirtschaftlichen Gründen aus, aber der Bauer mit Leib und Seele zeigt sich überzeugt, dass er eine annehmbare Lösung finden wird.

    Oft sorgen auch Band für Stimmung im Biergarten, so wie "Egg Squeeze" kürzlich am Vatertag.
    Oft sorgen auch Band für Stimmung im Biergarten, so wie "Egg Squeeze" kürzlich am Vatertag. Foto: Christian Licha

    Mit im Boot ist auch die dritte Generation. Der 19-jährige Philipp ist praktischerweise Landmaschinenmechatroniker und hilft regelmäßig daheim. Ebenso den Eltern und Großeltern zur Hand geht sein Bruder Elias (17), der gerade Straßenwärter lernt. Der jüngste im Bunde, der siebenjährige Lorenz, packt ebenfalls schon fleißig mit an und hilft zum Beispiel dabei, die Spülmaschine auszuräumen oder Getränke aufzufüllen. Besonders stolz auf die beiden Großen ist Opa Robert, der 2023 für längere Zeit krankheitsbedingt ausfiel: "Philipp und Elias haben mit Hilfe einiger Kumpels fast ein ganzes Jahr die Landwirtschaft alleine gestemmt."

    Der große Sandhaufen anstatt eines normalen Sandkastens ist sozusagen das Wahrzeichen des Kinderspielplatzes bei Bauer Robert.
    Der große Sandhaufen anstatt eines normalen Sandkastens ist sozusagen das Wahrzeichen des Kinderspielplatzes bei Bauer Robert. Foto: Christian Licha

    Warum kommen besonders gerne auch Familien auf in den Biergarten? "Das ist ein Paradies für Kinder", beschreibt Christian Melchior das Biergarten-Areal, das er oft zusammen mit seiner Frau und dem zweijährigen Sohn Laurin besucht. "Ein meterhoher Sandhaufen anstatt eines gewöhnlichen Sandkastens ist quasi das Wahrzeichen des Kinderspielplatzes", sagt der Zeiler Familienvater augenzwinkernd. Weiterhin können die Jüngsten auf Rutsche, Schaukel, Klettergerüst und vielem mehr sich so richtig austoben. Die Möglichkeit, mit dem Bobbycar auf dem Hof zu fahren oder die zu Ziegen streicheln, biete weitere Abwechslung, so Melchior.

    "Hier ist es immer lustig", sagt Lisa Schroll aus Sand (Zweite von rechts), die zusammen mit ihren Eltern und Freunden oft bei Bauer Robert einkehrt.
    "Hier ist es immer lustig", sagt Lisa Schroll aus Sand (Zweite von rechts), die zusammen mit ihren Eltern und Freunden oft bei Bauer Robert einkehrt. Foto: Christian Licha

    Eine, die quasi mit dem großen Sandhaufen aufgewachsen ist, den es bereits vor 25 Jahren gab, ist die inzwischen 19-jährige Lisa Schroll aus Sand. "Ich weiß noch, wie ich daheim immer den Sand aus Lisas Hosen geschüttelt habe", sagt augenzwinkernd Papa Frank Schroll, der mit seiner Familie gern Gast bei den Hetterichs ist. "Hier ist es immer lustig und wenn an besonderen Tagen Bands im Biergarten spielen, ist Stimmung angesagt", freut sich Lisa.

    Ein großes Team: Viele Freundinnen und Freunde packen mit an

    Sehr begeistert vom Essen sind Holger und Alexandra Eiter aus Knetzgau. Jüngst war das Ehepaar am Vatertag wieder einmal hier und steckte gleich ihren mitgebrachten Besuch aus Oberfranken mit dem "Bauer Robert-Fieber" an. "Hier kann man quasi sehen, wo das Essen herkommt", so Holger Eiter, der ein Fan von kleinen Bauernhöfen ist.

    Holger und Alexandra Eiter (vorne) aus Knetzgau waren jüngst mit Freunden im Biergarten und steckten ihren mitgebrachten Besuch aus Oberfranken mit dem "Bauer Robert-Fieber" an.
    Holger und Alexandra Eiter (vorne) aus Knetzgau waren jüngst mit Freunden im Biergarten und steckten ihren mitgebrachten Besuch aus Oberfranken mit dem "Bauer Robert-Fieber" an. Foto: Christian Licha

    Schon lange kann die Familie Hetterich den Ansturm nicht mehr alleine bewältigen. Rund 30 Helferinnen und Helfer auf Minijob-Basis haben die Hetterichs in ihrem Mitarbeiterstamm, die in abwechselnden Schichten flexibel den Laden schmeißen. Eine davon ist beispielsweise Sabrina Curry. Die Zeilerin drückte einst mit Tobias Hetterich schon die Schulbank und ist seit drei Jahren im Biergarten-Team als Bedienung dabei. "Es ist natürlich bei Vollbetrieb auch eine stressige Arbeit, aber ich fühle mich sehr wohl hier", sagt Sabrina Curry, auf die das Motto der Hetterichs zutrifft. "Wir sind ein großes Team", beschreibt Tobias Hetterich seine Helferinnen und Helfer, unter denen viele Freunde und Bekannte sind, auf die man sich verlassen könne.

    Vom 8. bis 10. Juni steht die inzwischen 23. Ausgabe des traditionellen Hoffestes auf dem Programm. Mit zusätzlichen Sitzplatzangebot und viel musikalischer Unterhaltung an den drei Festtagen von Samstag bis Montag können sich die Gäste von der Wohlfühlatmosphäre auf dem Familienbauernhof selbst überzeugen.

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