Im März kommenden Jahres müssen die Bürgerinnen und Bürger von Gädheim, Aidhausen und der Gemeinde Riedbach entscheiden, wen sie als kommunales Oberhaupt für die nächsten sechs Jahre in ihren Rathäusern sehen möchten. Die Redaktion hat bei den Amtsinhabern nachgefragt, ob sie ein weiteres Mal kandidieren möchten – und was sie bis zur nächsten Bürgermeisterwahl 2026 noch so vorhaben.
Gädheim: Peter Kraus (CSU)

Der Gädheimer Bürgermeister Peter Kraus hat Lust auf eine dritte Amtsperiode. "Ich würde gerne nochmal antreten", verrät er im Gespräch mit der Redaktion. Er habe Spaß daran, die Dinge aktiv mitzugestalten und mit Menschen in Kontakt zu treten, berichtet der 48-Jährige, der neben seiner ehrenamtlichen Bürgermeistertätigkeit als Prokurist in einem Haßfurter Familienbetrieb tätig ist.
Auf die Fahne schreibt sich Kraus die Bauplatzerschließung in seiner Kommune. Seit er im Amt ist, seien 42 Bauplätze erschlossen worden – damit junge Familien im Ort bleiben können. "Wir haben nicht viel Industrie, Gädheim ist eine Wohngemeinde."
Auch in kleiner Kommune große Projekte möglich
Stolz sei er darauf, dass er in Gädheim, einer der kleinsten Gemeinden im Haßbergkreis, auch große Projekte umsetzen konnte. Beispielsweise die Zusammenlegung zweier Feuerwehren (Gädheim und Ottendorf), den Neubau des Bauhofs samt Feuerwehrgerätehaus, eine umfassende Kanalsanierung und auch den Kindergartenanbau.

Möglich sei die Umsetzung der Projekte dank einer guten Zusammenarbeit innerhalb des Gemeinderats, so Kraus. "Es gibt kein Listendenken", erklärt er. Die Mitglieder seien nicht nur für ihre Fraktion oder ihren Ortsteil, sondern für die ganze Gemeinde da.
"Es wird nicht langweilig."
Peter Kraus, Bürgermeister Gädheim
Und was stünde in der dritten Runde als Bürgermeister an? Die Dorferneuerungsmaßnahme Ottendorf und die Sanierung der Alten Schule im Ort und auch das Thema Nahwärmenetz in Gädheim, zählt der Bürgermeister auf. "Es wird nicht langweilig", sagt Kraus und schmunzelt.
Die Wahlbeteiligung bei der vergangenen Kommunalwahl 2020 lag in Gädheim bei 69,3 Prozent. Bürgermeister Peter Kraus ist mit 90,61 Prozent der Stimmen gewählt worden. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.
Aidhausen: Dieter Möhring (Freie Wähler)

"Es ist eher unwahrscheinlich", sagt der 60-Jährige auf Nachfrage der Redaktion. "Aber entscheiden wird es sich erst in den nächsten Wochen." Als Grund nennt Dieter Möhring das Alter. Bei der nächsten Kommunalwahl wäre er knapp 62 Jahre alt. "Wenn man das Bürgermeisteramt lebt, dann kann man sich nochmal sechs Jahre nur schwer vorstellen."
Bei einem sei er sich aber sicher: Aus vielen anderen kommunalen Ämtern – Möhring ist unter anderem noch der Kreisverbandsvorsitzende des bayerischen Gemeindetags – möchte er sich nicht zurückziehen. "Dafür fühle ich mich noch zu jung", so der Bürgermeister, der rund drei Jahrzehnte in der Kommunalpolitik tätig ist.
Konzept für altersgerechtes Wohnen entwickeln
Bis zur nächsten Wahl – oder eben dem Ende seiner Amtszeit – möchte Möhring neben der finalen Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses in Aidhausen auch noch ein Konzept für altersgerechtes Wohnen entwickeln. Die Kommune habe er bereits als Modellgemeinde angemeldet. "Das werde ich nicht umsetzen können, aber wenn ich für die nächste Kommunalperiode die Voraussetzungen schaffen könnte, wäre ich sehr stolz." Ein weiteres Anliegen: Der Bau des Radwegs zwischen Happertshausen und Aidhausen. Möhring hofft diesbezüglich auf einen Baubeginn noch während seiner Amtszeit.
Stolz sei er darauf, dass der Bau einer neuen Kläranlage abgewandt werden konnte. Denn die, so Möhring, hätte die Bürgerinnen und Bürger finanziell stark belastet. Als Highlight nennt er auch den Dorfladen in Aidhausen, der für die Menschen der Kommune zu einem echten Lebensmittelpunkt geworden sei. Und auch die Jugendfeuerwehr zählt der Bürgermeister auf.
"Wir haben eine supertolle Jugendarbeit und eine der größten Jugendfeuerwehren im Landkreis."
Dieter Möhring, Bürgermeister Aidhausen
"Wir haben eine supertolle Jugendarbeit und eine der größten Jugendfeuerwehren im Landkreis." Hier sei die Gemeinde nachhaltig aufgestellt. Nicht nur "ein echter Brocken", sondern auch eine "Herzensangelegenheit" war zudem die Sanierung des Kirchenumfelds in Happertshausen, samt der Alten Schmiede.

Die Wahlbeteiligung bei der vergangenen Kommunalwahl 2020 lag in Aidhausen bei 73,04 Prozent. Dieter Möhring ist damals mit 91,56 Prozent der Stimmen gewählt worden. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.
Riedbach: Bernd Fischer (CSU)

Der Riedbacher Bürgermeister Bernd Fischer tritt im kommenden Jahr nicht mehr zur Wahl an, wie er auf Nachfrage der Redaktion mitteilt. Grund sei eine berufliche Veränderung. Der CSUler ist seit 2014 das Oberhaupt der Kommune, übt die Tätigkeit aber im Ehrenamt aus. Hauptberuflich arbeitet er als Zollbeamter.
"Ich bin jemand, der sein Gegenüber braucht."
Bernd Fischer, Bürgermeister Riedbach
Besonders der Kontakt zu den Menschen sei ihm seit seinem Amtsantritt sehr wichtig gewesen, berichtet er. "Ich bin jemand, der sein Gegenüber braucht." In den vergangenen Jahren habe er die Projekte, die ihm seine Vorgänger hinterließen, abarbeiten können. Als Highlights nennt Fischer die neuen, modernen Kindertageseinrichtungen: "Wir haben die Kinderkrippe in Kleinsteinach aufgestockt und den Kindergarten in Humprechtshausen gebaut."
Beim Breitbandausbau schon früh mit dabei
Gut angenommen werde der Radweg, der von Kleinsteinach nach Mechenried führt – nicht nur von all denen, die sich in den Sattel schwingen, sondern auch von Fußgängerinnen und Fußgängern, da der Weg abseits einer verkehrsreichen Straße entlang führt.
Fix sei die kleine Gemeinde auch beim Thema Breitbandanschluss gewesen, ein Großteil der Bewohnerinnen und Bewohner habe bereits Glasfaser, so der 54-Jährige. Riedbach sei vor bald zehn Jahren eine der ersten Kommunen gewesen, die dank eines Förderprogramms mit dem Ausbau begonnen hat.

Bis zum Herbst sollen nun noch die Erneuerungsmaßnahmen in der Max- und Johannesgasse und dem Aidhäuser Weg in Humprechtshausen komplett abgeschlossen werden. In der Mache seien zudem Verschönerungsmaßnahmen an der Gadenanlage in Mechenried, hier soll zudem ein Jugendraum entstehen.
Die Wahlbeteiligung bei der vergangenen Kommunalwahl 2020 lag in Riedbach bei 79,46 Prozent. Bürgermeister Bernd Fischer ist mit 67,9 Prozent der Stimmen gewählt worden. Als Mitbewerberin um das Rathaus trat Elke Heusinger (GZR - Gemeinsam - Zukunft - Riedbach) an.
Anmerkung der Redaktion: Die Redaktion hat auch bei den anderen Bürgermeistern im Landkreis Haßberge nachgefragt. Die Artikel dazu erscheinen in der nächsten Zeit.



