Deutlich weniger Menschen als noch vor zwei Wochen gingen an diesem Samstag in Haßfurt auf die Straße, um gegen die staatlich verordneten Corona-Maßnahmen zu protestieren. Waren es bei der ersten Demonstration noch 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, marschierten dieses Mal mindestens 200 Personen weniger durch die Kreisstadt. "In der Spitze wurden bis zu 500 Demonstranten gezählt", sagte Polizeieinsatzleiter Kurt Etzel am Ende des Demonstrationszuges am Marktplatz.
Die meisten Demonstranten halten die Maskenpflicht ein
Während am 22. Januar ein großer Teil der Demonstranten die Auflage der Maskenpflicht ignoriert hatte, hielten sich am vergangenen Samstag fast alle daran. Ergänzungskräfte unterstützten die Beamten der Polizeiinspektion Haßfurt und sorgten für einen reibungslosen Ablauf des rund eineinhalb Stunden andauernden Zuges. Dieser führte die Kundgebung vom Parkplatz Tränkberg durch die Siedlungsgebiete östlich und westlich der Hofheimer Straße bis zum Endpunkt auf dem Marktplatz. Dort löste sich das Geschehen wie geplant schnell auf.

Die "Arbeitsgruppe Haßberge stehen auf", die hinter den bisherigen beiden Veranstaltungen in Haßfurt steht, bezeichnet auf ihrem Twitter-Kanal die Teilnehmer als "einen Querschnitt durch die komplette Gesellschaft, so wie auch unsere Arbeitsgruppe selbst". Das Ziel der Märsche sei "die Rückkehr in die demokratische Normalität". Weiterhin schreibt die Arbeitsgruppe: "Gruppierungen, deren Ausrichtung mit dem Grundgesetz nicht in Einklang steht, bitten wir, von unseren Veranstaltungen fernzubleiben...".
Rechtsextreme Szene: "Man sieht sich auf der Straße"
Dennoch gibt das vom Verfassungsschutz beobachtete, rechtsextremistische "Kollektiv Zukunft schaffen - Heimat bewahren (KZSHS)" auf seiner Instagram-Seite bekannt, dass Teile dieser Gruppierung mit durch die Straßen Haßfurts gezogen seien. "Trotz dem Aufrufs gegen ,Rechts' hielt uns nichts davon ab Gegen den Corona-Wahnsinn auf die Straße zu gehen (...). Schließt euch an! Man sieht sich auf der Straße", heißt es in dem Post.