Einmal mehr hatten die Sander großes Glück mit dem Wetter: Beim 33. Altmain-Weinfest blieb es, zumindest bis Sonntagnachmittag, trocken – entgegen der Wettervorhersage, die im Vorfeldvon einem regnerischen Wochenende ausgegangen war. Doch nur am Freitagabend, eine Viertelstunde vor dem Spielende der Band "Bayern-Mafia", regnete es leicht und nur für wenige Minuten. Es ploppten einzelne Regenschirme auf dem Festplatz auf, aber die Masse der Besucherinnen und Besucher feierte einfach weiter. So wie es die Sander immer machen.
Strahlender Sonnenschein und weiß-blauer Himmel unterstützten dann am Samstagnachmittag die offizielle Eröffnung des Kultfestes und den davor stattfindenden Festzug. Vom Kirchplatz bis zum Altmain schlängelten sich Ehrengäste, angeführt vom Blasorchesters Sand mit der neuen Dirigentin Laura Breuter-Widera, die am Weinfest ihren ersten öffentlichen Auftritt mit den Musikern hatte.
Der Sander Korbacher als Erdbeerverkäufer
Die Mädchen und Jungen der beiden Sander Kindergärten hatten auf der Bühne dann ihren großen Auftritt und sangen ihr Weinfestlied. Originell war Korbmachermeister Stefan Rippstein unterwegs. Das Sander Urgewächs ist immer für seine besonderen Einfälle bekannt und so präsentierte er sich mit Bauchladen und schickem Korb-Hut als Erdbeerverkäufer. Unter den Ehrengästen waren zahlreichen Weinprinzessinnen aus Franken, Landrat Wilhelm Schneider, der Stimmkreisabgeordnete Steffen Vogel (CSU) sowie die Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar (SPD) und Manuele Rottmann (Grüne)

War bei den vergangenen 32 Altmain-Weinfesten immer der Sander Bürgermeister alleine für die offizielle Eröffnungsrede zuständig, gab es heuer eine Neuerung. Sozusagen im Duo fanden Bürgermeister Jörg Kümmel und die Sander Weinprinzessin Anna-Lena Sünkel abwechselnd humorvolle Worte. Und es fehlten dabei nicht die "zur Tradition gewordene" Stichelei gegen die Nachbarstadt Zeil. "Eigentlich gehören die Zeiler für den 'Ausdauer- und Innovationspreis des Landkreises Haßberge' vorgeschlagen", sagte Bürgermeister Jörg Kümmel augenzwinkernd.

Seitenhieb auf Zeil am Main darf nicht fehlen
Ausdauer wegen der unermüdlichen Neuaufstellung des mehrfach in diesem Jahr abgesägten Maibaums auf dem Zeiler Marktplatz; und Innovation in Bezug auf die "Amtshilfe" der Krümler Dorfgemeinschaft, die Zeil schließlich einen Ersatz-Maibaum in Form einer kleinen Tanne spendierte. Ein dünnes Birkenästchen mit einigen Blättern daran, sozusagen als "der letzte lebende Verwandte des Zeiler Maibaums" übergaben Jörg Kümmel und Anna-Lena Sünkel an den Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann, der immer für einen Spaß zwischen den Nachbarkommunen zu haben ist.

Am Samstagabend tobte der Bär auf dem romantischen Festplatz am Altmain. Die Band "Tetrapack" aus Erding zog alle Register und verwandelte das Areal in eine große Partywiese. Das Weinfest-Organisationskommitee um Vorsitzenden Mario Mirco Mahr und Stellvertreter Markus Rottmann war sich einig über den mit viel Schwung und Gaudi faszinierenden Auftritt der Band: "Tetrapack darf im Jahr 2026 wieder auf dem Altmain-Weinfest spielen" verkündete Mario Mirco Mahr kurz vor Ende der Show. Zusätzlich gab es heuer erstmals eine Riesen-LED-Leinwand auf der Bühne sowie Funkeneffekte am Bühnenrand und Lichtstrahlen hinauf in den Himmel.



Der ideale Ort für den Junggesellinnenabschied
Immer wieder ist das Altmain-Weinfest auch Ziel von Freundesgruppen aus Nah und Fern. So waren am Samstag zehn junge Frauen aus der Gegend um Bad Königshofen dabei, die den Abschied ihrer Freundin Julia aus dem Junggesellinenleben direkt vor der Bühne feierten. Vor der Abreise in ihrem Wohnort hatte Julia ein Rätsel zu lösen: Ihre Trauzeugin präsentierte eine Flasche mit Sand, die den Zielort beschreiben sollte. Zwar hat es etwas gedauert, bis die zukünftige Braut die Erleuchtung hatte, aber dafür fühlte sie sich auf dem größten Weinfest im Landkreis Haßberge umso wohler: "Hier ist einfach alles spitzenmäßig organisiert und die Top-Bands suchen ihresgleichen".

Bis Sonntagmittag meldete die Polizeiinspektion Haßfurt keine größeren Zwischenfälle in Zusammenhang mit dem Weinfest. Lediglich in den frühen Morgenstunden des Samstags kam es zu einem größeren Einsatz am Festgelände. Gegen 3 Uhr waren die Feuerwehren aus Sand und Zeil sowie die Wasserwacht Sand-Zeil alarmiert, um im Altmain nach einer angeblich vermissten Person zu suchen, die sich im Wasser befinden sollte.

Mit Booten, Wärmebildkamers und sogar einem Polizeihubschrauber wurde zweieinhalb Stunden das Gewässer intensiv abgesucht, jedoch ohne Erfolg. "Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit war während der Suchaktion keine Person im Altmain", sagte Johannes Rennert, der als Einsatzleiter Wasserrettung fungierte.