Eine der ersten Büttensitzungen im Landkreis Haßberge in diesem Jahr präsentierten die "Elf Weisen Hasen" am Freitag in der Haßfurter Stadthalle. Über fünf Stunden gute Laune mit jeder Menge Spaß verbreiteten Sitzungspräsidentin Sandra Lohs zusammen mit dem Elferrat und den zahlreichen Akteurinnen und Akteuren auf der Bühne.
Der alljährliche Seitenhieb zur Nachbarstadt durfte dabei freilich nicht fehlen. Haßfurt, die "Weltstadt mit Herz" ist auch "für Zeiler*innen offen", stand auf dem T-Shirt von Sandra Lohs bei ihrem Auftritt zusammen mit Ludwig Wolf, Benedikt Wolf, Fabian Vollert, Hannah Volert, Jule Büchner, Jürgen Bauer und Dominik Lohs. Zusammen verkörperten sie die "Haßfurter Mottenkiste", die heuer die "Haßfurter Puppenkiste" mit ferngesteuerten Figuren präsentierte und die Lachmuskeln der Gäste strapazierte.
Zeitreise verhinderte kulinarische Katastrophe
Bedauernd stellte "Lehrling" Ludwig Wolf nach seiner Zeitreise aus dem Jahr 1886 in die Gegenwart fest, dass es in der Kreisstadt heute keine Brauerei mehr gibt. Aber zumindest ein gutes Haar an den Zeiler Nachbarinnen und Nachbarn ließ sein Bühnenpartner Jürgen Bätz: "Das Bier von denen schmeckt auch".

Zuvor verkörperte Bätz den Haßfurter Unternehmer Josef Müller, der im 19. Jahrhundert die "Haßfurter Stadtmarmelade" erfand. Durch ein Missgeschick seines Lehrlings beinhaltete das Rezept nicht nur Hiffen, also Hagebutten, Zucker und Wasser, sondern auch Bratheringe, Lauch, Rettich und Bier. Mit der Zeitreise verhinderten die Akteure sehr humorvoll die "Katastrophe".
Die Ampeln bekamen ihr Fett weg
Ein Thema, das viele Leute im Haßbergkreis bewegt, schnitt der "Alte Narr" Benedikt Wolf mit der Situation an der Autobahnauffahrt Knetzgau an: "Selbst in Richtung Steigerwald stehen Ampeln schon bereit: Jeder macht bei Knetzgau Halt und verschwendet gute Zeit." Auch die "Ampel" in Berlin bekam ihr Fett weg, wie auch die "Großkopferten: "Reiche, Feldherrn, Intriganten sind keine Republikgaranten; es wird von ihnen nur gestützt, was ihnen ganz persönlich nützt."

Regelrecht Tränen lachte das Publikum in der ausverkauften Stadthalle als "Die Ee und die Anner" die Bühne zu ihrem Laufsteg machten. Barbara Maruschke und Angie Schneider sind fester Bestandteil der Büttensitzungen und gaben wieder ihr Bestes. Sie sinnierten über das Älterwerden und bemängelten in äußerst lustiger Art und Weise, dass ihre Männer auch nicht mehr so aussehen, wie vor 20 Jahren. In der Sauna suchten die beiden mit einem herausfordernden Outfit schließlich Erholung vom Alltag.
Flotte Melodien und Geschichten aus der Vergangenheit
Ebenfalls immer dabei ist Armin Poeschl, der sich heuer als Rentner vor seinem Eintritt in den Ruhestand einbildete, dass sein Chef ihm zum Abschied einen roten Teppich ausrollen werde. Bauchredner Thomas Werb spendierte seinem blinden, grünen Hasen ein paar Knopfaugen und hatte mit dem Kuckuck einer Uhr einen spaßigen Dialog. Das "Hasenblech", die Gruppe mit seinen acht Musikern und Musikerinnen erzählte Geschichten aus der Haßfurter Vergangenheit und untermalte diese mit flotten Melodien.

Auch die Choreografie der Hasengarde und des Nachwuchses der Häschengarde saß. Die Mädels schwangen das Tanzbein. Unterstützt wurden sie dabei vom Männerballett "Spitzbuam", das genauso wie die Tanzkolleginnen nicht ohne Zugaben von der Bühne gelassen wurde. Einen kräftigen Applaus ernteten auch die Funkenmariechen Luise Maruschke und Laura Geubig.

Nicht zuletzt präsentierten die "Hasenhüpfer" mit Lukas Hußlein und seinen 13 Mädels eine Reise zurück in die Steinzeit mit einem Showtanz und einer Einlage, bei der die Jüngsten so manches in Zusammenhang mit der Schule aufs Korn nahmen.