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ZEIL: Dem Deutsch-Kurzhaar tief ins Maul geschaut

ZEIL

Dem Deutsch-Kurzhaar tief ins Maul geschaut

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    Nach der Internationalen-Kurzhaar-Prüfung 2015 verbunden mit der Europameisterschaft im Herbst fand nun mit der „Zuchtschau für Jagdhunde“ innerhalb kürzester Zeit ein zweites Highlight für „Deutsch-Kurzhaar-Hunde“ in Zeil statt. 21 Hunde mit ihren Führern nahmen daran teil. Tolle Kritiken und Ergebnisse für die Auswahl ihrer Zuchthunde konnten die „Herrchen“ und „Frauchen“ mit nach Hause nehmen.

    Auf dem Sportgelände in Zeil konnten Neugierige diese „Deutsch-Kurzhaar-Hunde“ beobachten, die sich als elegante und muskulöse Hunde zeigen mit einem glänzenden Fell, das in den verschiedensten Farben vorkommt. Der „Deutsch-Kurzhaar“ gilt als Alleskönner, wird aber seit langem vor allem als vielseitiger Jagdgefährte eingesetzt. Er hat einen außerordentlich guten Geruchssinn und sein Jagdtrieb ist ausgeprägt. Ansonsten ist er als fügsamer und gehorsamer Hund bekannt, der sich leicht anpasst. Wie die Experten wissen, ist der ausgeglichene und ausdauernde Vierbeiner seiner Familie gegenüber sehr anhänglich. Ein Deutsch-Kurzhaar braucht allerdings viel Beschäftigung und Ausbildung.

    Züchter wollen einen edlen, harmonischen Hund, dessen Körperbau Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit gewährleistet. Aufrechte Haltung, trockener Kopf, gut getragene Rute, straffes und glänzendes Fell sowie raumgreifende, harmonische Bewegungen sind die Kriterien, auf die die Wertungsrichter Wert legen. Andreas Thomschke, Obmann für das Richterwesen, freute sich über die zwei Richteranwärter Bernd Felske und Ulrike Krause an seiner Seite. Der Blick mehrerer Richter sei von Vorteil, erklärte der Obmann.

    Der Verein Deutsch-Kurzhaar-Klub (DK) Oberfranken-Haßberge mit 140 Mitgliedern trat als Organisator der Zuchtschau auf. Vorsitzende Marica Schumacher zeigte sich sehr erfreut über die große Beteiligung. Sogar aus Norddeutschland waren Teilnehmer angereist. Für die Züchter sei eine solche Schau wichtig. Damit ein Hund die Voraussetzungen für die Zucht erfüllt, sei viel Übung und Ausbildung nötig, weiß Marica Schumacher, die aus Wuppertal stammt, inzwischen aber in Neuschleichach wohnt. Seit 2013 leitet sie den Klub.

    Klar, dass auch zahlreiche Hunde aus Marica Schumachers Zwinger „Silesia“ am Start waren. Aggressive und nervöse Hunde sind für die Zucht nicht zugelassen. Das sehe man auch bei den „Schau-Teilnehmern“, meinte Marica Schumacher: „Schauen Sie auf die 21 Hunde, die da alle ruhig nebeneinander und ohne Probleme liegen.“

    Mit seinem Deckrüden „Faros“ machte aber ein anderer Züchter aus dem Haßbergkreis auf sich aufmerksam: Pieter Roux aus Roßstadt bei Eltmann. Er stammt aus Südafrika, ist Opernsänger und wohnt seit einem Jahr mit seiner Frau Beate und dem 9-jährigen Sohn Paul in Roßstadt. Pieter Roux war aber nicht mit seinem „Star“ „Faros KS aus dem Königswald“ bei der Zuchtschau vertreten, sondern mit dessen Tochter „Asta vom Herrngarten“.

    „Bei uns ist die ganze Familie beteiligt, auch unser Sohn lebt schon voll für seinen Hund“, erzählt der Züchter. Die Hunde wohnen mit im Haus und sind Familienmitglieder. Mit ihrem „Faros KS“ ist die Familie in Züchterkreisen weltbekannt. „Er hat schon zwölf Würfe und hat unter anderem in Slowenien, Tschechien, Finnland, Schweden und sogar auf Australien für Nachwuchs gesorgt. Die Leute kommen mit ihrer Hündin entweder zu uns oder sie bekommen das Sperma von Faros“, ist Pieter Roux stolz.

    Pieter Roux erklärt, wie viel Aufwand damit verbunden ist, einen Hund zur Zucht zuzulassen. „Der Hund muss dazu erst im Frühjahr die Jugendprüfung ablegen. Dann benötigt ein Deutsch-Kurzhaar die Anlageprüfung ,Derby' und danach die Herbstprüfung ,Solms'. Hierfür muss man stundenlang das Suchen im Feld, das Schleppen von Wild oder auch die Beschäftigung im Wasser üben“, erklärt der Züchter. Später komme die VGP-Meisterprüfung, die über zwei Tage gehe, dann die große IKP-Prüfung, die im vergangenen Jahr in Zeil stattfand, und als Höhepunkt die ,Dr. Kleemann-Zuchtausleseprüfung' – die allerhöchste Auszeichnung. Die schaffen laut Roux meist nur 40 bis 50 Prozent der Teilnehmer. „Dazu müssen sie auch lauter 1. Preise haben. Und unser Faros hat das geschafft“, ist Pieter Roux stolz auf seinen Vierbeiner.

    Solch erfolgreiche Hunde besitzen freilich auch einen erheblichen finanziellen Wert. Nach ordentlichen Prüfungen könne man für solch einen Hund schon mit 20 000 Euro und mehr rechnen. Welpen gebe es ab 850 Euro. „Solche Hunde werden auch fast ausschließlich oder nur an Jäger vergeben, denn sie sind und sollen keine Modehunde werden. Vielmehr geben wir sie an Jäger und häufig bringen sie umgekehrt auch Mann oder Frau zur Jägerei“, sagt Pieter Roux.

    Schon lange auf die Jagd geht Wolfgang Nieschlag aus Steinsfeld, der deswegen schon immer Hunde hält. „Aber ich bin heute das erste Mal auf einer solchen Zuchtschau mit meinem ,Titan vom Nonnenhaus', einem Braun-Schimmel-Rüden.“ Mit seinem Vierbeiner will der Steinsfelder in die Zucht einsteigen, wenn er die dafür erforderlichen Voraussetzungen und Leistungen bringt. Unterstützung erfährt Wolfgang Nieschlag von seiner Frau, die weiß: „Ein Tier kostet Zeit und braucht auch einen Ansprechpartner sowohl für die Versorgung als auch für den Auslauf. Und da muss man als Frau mithelfen. Ich beschäftige mich meistens mittags mit dem Hund, damit er seinen Auslauf hat. Da kommen für beide jeden Tag schon einige Stunden zusammen.“

    Ergebnisse der Zuchtschau

    Jugendklasse Hündinnen

    „Asta vom Herrngarten“, Pieter Roux, Roßstadt Eltmann, Formwert: sehr gut 1; „Toska Silesia“, Marica Schumacher, Neuschleichach, Formwert: sehr gut 2; „Asira vom Herrngarten“, Horst Hopfengärtner, Gräfenberg, Formwert: sehr gut 3; „Acira vom Herrngarten“, Udo Burkard, Eggolsheim, Formwert: gut.

    Jugendklasse Rüden

    „Tasko Silesia“, Marica Schumacher, Neuschleichach, Formwert: sehr gut 1; „Titan vom Nonnenhaus“, Wolfgang Nieschlag, Steinsfeld, Formwert: sehr gut 2; „Tarkus Siesia“, Mirko Bauer, Bunsohn/Dithmarschen, Formwert: sehr gut 3.

    Altersklasse Rüden

    „Silvan vom Kronsberg“, Petra Dibelius, Birstein, Formwert: sehr gut 1; „Illias Silesia“, Mareike Streicher, Bunsohn/Dithmarschen, Formwert: sehr gut 2; „Qondor Silesia“, Mirko Bauer, Bunsohn/Dithmarschen, Formwert: sehr gut 3; „Ole vom Hegemahl“, Falk Belke, Wundersleben, Formwert: sehr gut; „Quitto Silesia“, Günther Gabold, Stettfeld, Formwert: sehr gut.

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