Der Weg ist frei für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage in den Gemarkungen Schönbrunn und Rudendorf. Der Ebelsbacher Gemeinderat beschloss die Aufstellung des Bebauungsplanes "Solarpark Goldfeld" in seiner Sitzung am Mittwoch. Das Votum fiel zwar eindeutig zu Gunsten des Projekts aus, jedoch stimmten sechs der insgesamt 17 Gemeinderatsmitglieder dagegen. Die dazugehörige Änderung des Flächennutzungsplanes wurde mit 12 : 5 Stimmen ebenfalls positiv beschieden.
Nach einer ersten Vorstellung des Vorhabens im Oktober 2024 im Gemeinderat konkretisierte nun Andreas Wacker, Geschäftsführer der Firma Wacker PV aus Großheirath bei Coburg, die Pläne. Demnach konnten die Eigentümer von insgesamt vier Teilflächen gewonnen werden. Dabei entsteht kein zusammenhängender Solarpark. Die einzelnen Flächen sind voneinander getrennt, da sich weitere Grundstückseigentümer nicht zu einem Mitmachen entschließen konnten. Die Leistung der Freiflächen-Photovoltaikanlage gab Wacker mit einer Leistung von circa 40 Megawatt-Peak (MWp) an, was dem Jahresverbrauch von circa 11.000 Vier-Personen-Haushalte entspricht.
Nach der Nutzung kann die Anlage problemlos entfernt werden
Geplant ist, den Strom im Umspannwerk Eltmann einzuspeisen. Nach der Nutzungsdauer von 30 Jahren kann die Anlage wieder problemlos entfernt werden, so dass die Fläche ihren Ursprungszustand habe, erklärte der Geschäftsführer. Die erforderlichen Tauschflächen für das Projekt liegen nicht in unmittelbarer Umgebung, sondern in der Gemarkung Rabelsdorf. Dazu sagte Wacker, dass der geplante Solarpark in einem Landschaftsschutzgebiet liege, das dann im Bereich Rabelsdorf vergrößert werde.
Unter anderem Gemeinderat Gerald Makowski (CSU) sprach sich gegen die Freiflächen-Photovoltaikanlage aus: "Wir dürfen den Bürgern nicht einfach etwas über den Kopf stülpen". Gemeinderat Andreas Hoch (BNL) befürwortete grundsätzlich erneuerbare Energien, sah aber den Gebrauch von Ackerflächen dafür sehr kritisch. Die in Schönbrunn wohnende Gemeinderätin Michaela Eisenach (BNL) bemängelte, dass die Dorfbewohner nicht mit ins Boot geholt wurden und eine Bürgerversammlung extra zu diesem Thema sinnvoll gewesen wäre.
Befürworter sehen es als Chance für die Gemeinde Ebelsbach
Die Befürworter des Solarparks, unter ihnen auch Bürgermeister Martin Horn (SPD), zeigten sich dagegen froh, diese Chance für die Gemeinde Ebelsbach erhalten zu haben. Mit der Kommunalbeteiligung stehen nämlich der Gemeinde momentan 0,2 Cent und in Zukunft geplante 0,3 Cent je Kilowattstunde zu. Dies summiere sich zu einer stattlichen Summe von etwa 80.000 Euro bis 120.000 Euro jährlich, rechnete Andreas Wacker vor.
Ebenfalls um das Thema erneuerbare Energie ging es bei der Beteiligung der kommunalen Gremien zur 10. Verordnung zur Änderung des Regionalplans der Region Main-Rhön zum Thema Windenergie. Hier existiert in der Gemarkung Stettfeld ein Vorranggebiet. Ursprünglich zählten auch Flächen der Gemarkung Ebelsbach dazu, die jedoch herausgenommen wurden. Die Begründung des Planungsausschusses lautete, dass nach Angaben der Naturschutzbehörde dort der Wespenbussard zu Hause und somit durch geplante Windräder gefährdet sein könnte. Nach Angaben des zuständigen Jagdpächters wurde jedoch seit etlichen Jahren kein Wespenbussard dort gesichtet.
Der Gemeinderat beschloss schließlich mit 12 : 3 Stimmen, eine Einwendung gegen die vorgelegten Planungen zu erheben mit dem Ziel der Erweiterung des Vorranggebietes auf die Gemarkung Ebelsbach.
In einer vorangegangenen Version des Textes über den Solarpark "Goldfeld" war ursprünglich von einem jährlichen Erlös für die Gemeinde Ebelbach in Höhe von 180.000 Euro bis 200.000 Euro die Rede. Das ist nicht korrekt. Richtig ist eine Summe von rund 80.000 Euro bis 120.000 Euro jährlich.