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Ebern: Deutsch-armenische Freundschaft setzt ein Zeichen

Ebern

Deutsch-armenische Freundschaft setzt ein Zeichen

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    In Armenien gestaltet und in Ebern fest installiert: der Kreuzstein als Zeichen der deutsch-armenischen Freundschaft.
    In Armenien gestaltet und in Ebern fest installiert: der Kreuzstein als Zeichen der deutsch-armenischen Freundschaft. Foto: Rudolf Hein

    Rund 100 Menschen versammelten sich vor der Marienkapelle in Ebern zur kirchlichen Weihe einer Steinskulptur links neben dem Westeingang der Kirche. Stifter ist Karapet Muradyan, der mit seiner Frau Rita und drei Kindern auf langen Umwegen aus Armenien nach Ebern kam, wo die Familie seit März 2019 lebt. Die armenisch-apostolische Kirche ist seit dem Jahr 301 Staatskirche und damit die älteste der Welt. Sie hat weltweit neun Millionen Mitglieder, allein in Deutschland über 60.000. Das orientalisch-orthodoxe Christentum ist in Armenien tief verwurzelt, über 90 Prozent der armenischen Bevölkerung gehören der Kirche an.

    Eine jahrhundertealte Tradition und eines der kulturellen Symbole der Armenier sind kunstvolle Gedenksteine mit einem Kreuz in der Mitte, umgeben von geometrischen und floralen Motiven. Diese Kreuzsteine, auf armenisch "Chatschkar", sind weit verbreitet und erinnern an historische Ereignisse, die Vollendung bedeutender Bauwerke, das Leben ihrer Stifter und vieles mehr.

    Zeichen der Freundschaft

    Erklärter Wunsch des Stifters des Eberner Chatschkars ist es, Dank zu sagen. Zum einen dafür, dass der Bundestag am 2. Juni 2016, trotz heftiger Proteste der türkischen Regierung, "die Massentötung von Hunderttausenden Armeniern im Osmanischen Reich" in den Jahren 1915 und 1916 als Völkermord eingestuft hat. Zum anderen Dank dafür, dass er und viele andere Armenier in Deutschland Aufnahme gefunden haben. Der Stein soll ein Zeichen der Freundschaft zwischen dem armenischen und dem deutschen Volk sein und, mit den Worten Friedrich Rückerts, "aus Deutschlands Mitte Franken" in alle Welt leuchten.

    Zur feierlichen kirchlichen Weihe waren gleich zwei armenische Bischöfe angereist. Serovpé Isakhanyan, der Primas der Diözese der armenischen Kirche in Deutschland mit Sitz in Köln und Bischof Artak Tigranian, aus Armeniens historischer Hauptstadt Etschmadsin, führten den Ritus der Kreuzsteinweihe abwechselnd in deutscher und armenischer Sprache durch, unterstützt vom Gemeindepfarrer für Nürnberg und München, Aygik Hovhannisyan und den beiden Eberner Pfarrern Sauer und Manke.

    Nach kurzen Ansprachen des Eberner Bürgermeisters und des Bischofs aus Köln in der Marienkapelle und dem Eintrag der Bischöfe und des Stifters ins Gästebuch der Stadt warteten auf das bunt gemischte deutsch-armenische Publikum Sekt aus deutschen Landen und Xorovats nach armenischer Art, ein Schaschlikspieß aus Schweinefleisch, und andere Köstlichkeiten. Gelebte Völkerverständigung in Ebern als Vorbild für die Welt.

    Serovpé Isakhanyan, der Primas der Diözese der armenischen Kirche in Deutschland, ist kirchlich zuständig für etwa 60.000 Gläubige armenischer Abstammung.
    Serovpé Isakhanyan, der Primas der Diözese der armenischen Kirche in Deutschland, ist kirchlich zuständig für etwa 60.000 Gläubige armenischer Abstammung. Foto: Rudolf Hein
    Vor der Segnung wurde der Chatschkar von Gemeindepfarrer Aygik Hovhannisyan mit Wasser und mit Wein symbolisch gewaschen.
    Vor der Segnung wurde der Chatschkar von Gemeindepfarrer Aygik Hovhannisyan mit Wasser und mit Wein symbolisch gewaschen. Foto: Rudolf Hein
    Auch der armenische Bischof Artak Tigranian segnete den Kreuzstein nach armenisch-apostolischem Ritus.
    Auch der armenische Bischof Artak Tigranian segnete den Kreuzstein nach armenisch-apostolischem Ritus. Foto: Rudolf Hein
    Etwa 100 Menschen, Armenier und Deutsche, verfolgten die feierliche Zeremonie.
    Etwa 100 Menschen, Armenier und Deutsche, verfolgten die feierliche Zeremonie. Foto: Rudolf Hein
    Eintrag in das Gästebuch der Stadt Ebern.
    Eintrag in das Gästebuch der Stadt Ebern. Foto: Rudolf Hein
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