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ZEIL: Die Amsigallen sind der allerletzte Zeiler Schlack

ZEIL

Die Amsigallen sind der allerletzte Zeiler Schlack

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    München und das Oktoberfest sind unzertrennbar. Ebenso wie Coburg und das Sambafestival oder Garmisch und seine Hornschlittenmeisterschaft. Und was wäre Landshut ohne seine berühmte Hochzeit? Auch das Duo „Zeil“ und „Schlack“ gehören seit 19 Jahren fest zusammen. Doch jetzt ist im wahrsten Sinne des Wortes „Schluss mit lustig“: Zum 20. und letzten Mal verlieh Stadtoberhaupt Thomas Stadelmann nach dem großen Umzug die Auszeichnung für besondere Verdienste in und um den Zeiler Fasching.

    Doch weil der bereits vor einem Jahr verkündete Abschluss noch einmal groß ausfallen sollte, bekamen gleich mehrere Bürger die beliebte Urkunde. „Zeiler Schlack 2014“ wurde der Männerchor „die Amsigallen“. Seit fast 40 Jahren bereichere die „sympathische Gesangsformation“, wie Stadelmann in seiner Laudatio formulierte, „mit witzigen und treffenden, aber nie verletzenden Liedbeiträgen“ zum einen das gesellige Leben in der Stadt, sowie natürlich die Büttensitzungen der Zeiler Narrenzunft (ZNZ).

    Diese Auftritte des Chores bezeichnete der Bürgermeister als „Glanzlichter und ein Musterbeispiel für den typischen Zeiler Humor. Hintergründig, treffend, immer aktuell, aber auch einfühlsam und nie zu dick auftragend.“ Deshalb hätten sich die „Amsigallen“ in die Herzen ihrer Fans gesungen. Übrigens auch außerhalb der Fasenacht. Auf Hochzeiten, bei Geburtstagen, beim Weinfest oder für wohltätige Zwecke. „Sie waren immer gerne gesehen und gehört“, betonte Thomas Stadelmann und fügte hinzu: „Die Amsigallen haben die Stadt und die fränkische Lebensart stets authentisch verkörpert.“

    Der Dank von Leiter Helmut Trautner: „Die letzten sind die Besten. Drum hat man heut uns Amsigallen zu Zeiler Schlacken dekoriert. Wir sagen frei und ungeniert: Es war ja auch die höchste Zeit, wir sind die Größten – weit und breit.“ Und eines wisse in der Stadt wohl jedes Kind: „Dass wir in Zeil die schönsten sind.“

    Nun gehört der „Zeiler Schlack“ also der Vergangenheit an. „Nach 20 Jahren war das Thema einfach nicht mehr aktuell“, begründete Förderkreisgeschäftsführer Thomas Fensel von der Stadt nochmals das Ende der Ehrung, die jetzt „eingemottet“ werde. Hauptgrund ist vor allem der Wandel der Närrinnen und Narren, die nach dem Faschingszug auf dem Marktplatz in erster Linie „Party machen“ wollen. „Uns haben viele Leute angesprochen, dass das bunte Treiben nicht mehr durch Lobreden auf der Bühne unterbrochen werden sollte. Wir haben den Volkeswillen sozusagen umgesetzt“, lachte Fensel. „Es gehört nach 20 Jahren einfach eine Veränderung her“, ergänzte Bürgermeister Thomas Stadelmann. „Es hat sich einfach ein wenig abgenutzt.“

    Beide blicken derweil äußerst positiv auf die letzten zwei Jahrzehnte zurück. „Es wurde sehr gut angenommen“, sagte Fensel. Die Zeiler Bevölkerung habe die Geehrten seiner Meinung nach „mit Wertschätzung“ begleitet. Vor allem die „Schlacken“ im Hintergrund, wie etwa die 2002 gekürte Anni Fahnenbruck, die seit über 30 Jahren Kostüme für die ZNZ näht, oder Renate Jaruschek (2009), die nach wie vor die Büttenreden für den Frauenkreis verfasst. „Das ist einfach gut angekommen, dass auch die Leute im Hintergrund arbeiten einmal in den Vordergrund gestellt wurden“, weiß Thomas Fensel. „Es hat sich bewährt und alle Geehrten haben ihre Auszeichnung wirklich verdient“, zog Stadelmann ein positives Fazit der „Schlacken-Ära“.

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