Im Jahr 50 vor Christus ist ganz Wasdäm von den Knetzgern besetzt. Ganz Wasdäm? Nein! Eine von unbeugsamen Wasdämern besetzte Turnhalle hört nicht auf, den Eindringlingen Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Knetzger Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern Öberschwappi, Escherna, Hanert und Zall stationiert sind. Unter diesem Motto präsentierte die Westheimer Narrenzunft (WNZ) mit ihrem Chef Majestix respektive Sitzungspräsidenten Bernhard Jilke am Wochenende in der TSV-Sporthalle ihre Büttensitzungen. Heuer zum 45. Mal.
Asterix und Obelix im Westheimer Elferrat
Als Asterix und Obelix und viele andere bekannte Gesichter aus dem Comic-Dorf verkleidet stand die Crew des Elferrats auf der Bühne und zog so manches örtliche Geschehen in Westheim durch den Zaubertrank beziehungsweise Kakao.

Besonders der Dorfälteste Methusalix (Stefan Raßmann) und der Druide Miraculix (Bernhard Kempf) nahmen "Gaius Paulus" aufs Korn. Damit war Bürgermeister Stefan Paulus gemeint, der nach Besichtigung der "Via Appia" (Friedhofstraße) gemeint habe: "Die Straße ist auch nicht besser geworden." Die reichlich mit verkehrsgefährdenden Hindernissen übersäte Straße ist inzwischen in Westheim als Buckelpiste bekannt.

Weiterhin forderten die "Gallier" von "Gaius Paulus" die bei der letzten Bürgerversammlung versprochenen 100 Liter Freibier ein, die immer noch nicht ihren Weg in den Knetzgauer Ortsteil gefunden hätten. Auch wunderte sich Miraculix, warum jetzt ein Palisadenzaun um den "Schwarzen Adler", das Gemeindezentrum, gezogen werde. Methusalix hatte die Antwort parat: "Damit keiner rein kann und dem Bürchermester sein Prestigeobjekt sauber und ordentlich bleibt."

Für die Belustigung des Volkes wurden Gladiatoren-Anwärter auf ihren ersten Einsatz vorbereitet. Die Ausbilderin (Lucia Schüßler) zeigte, wie man gegen einen gefährlichen Löwen kämpft. Das war den Schülern der Gruppe "Besenreißer" aber etwas suspekt, sie wollten lieber gegen Eichhörnchen das Schwert schwingen. Die Marschtanzgruppe "Queens" hatte ihren Showtanz ebenfalls ganz im Namen des gallischen Mottos ausgelegt: Die Mitglieder präsentierten sich als stolze Kämpferinnen.

Rasant ging es dagegen bei den WNZ-Minis zu, die als Rennfahrerinnen und Rennfahrer verkleidet über die Bühne tanzten. Dem in nichts nach standen die WNZ-Mädels, die als "Superwomen" das Publikum begeisterten. Zugabe wurde auch von den Fußballern des TSV Westheim gefordert, die mit ihrem Männerballett als blonde Barbie-Puppen glänzten. Musikalisch heizten die "Wasdämer Fregger" traditionell den Zuschauerinnen und Zuschauern ein.

Mit ihrer jahrzehntelangen Bühnenerfahrung im Gepäck reisten "Gustl und Marri" alias Inge Reugels und Ute Schuler aus Knetzgau an. Die beiden ulkigen Witwen, die ihre Rente mit Telefonsex und Striptease aufbessern, sorgten für Lacheskapaden in der vollen Turnhalle.

Ein weiterer Höhepunkt waren die beiden legendären Zeiler Faschingsfiguren "Fonser und Bartl", die von Dominik Syka und Christian Melchior in bierfreudiger Laune dargestellt wurden. Weiterhin sorgten Yannick Hanel als Landarzt und Ralf Neubert als Sportlehrer sowie Bernhard Jilke mit seinen politischen Betrachtungen für kurzweilige Darbietungen.