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Haßfurt: Die Gelbe Tonne funktioniert im Haßbergkreis

Haßfurt

Die Gelbe Tonne funktioniert im Haßbergkreis

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    Werkleiter Wilfried Neubauer (rechts) öffnet einen der Container, mit denen Leichtverpackungen in den Wertstoffhöfen zusätzlich zur Abholung mit der Gelben Tonne angenommen werden.
    Werkleiter Wilfried Neubauer (rechts) öffnet einen der Container, mit denen Leichtverpackungen in den Wertstoffhöfen zusätzlich zur Abholung mit der Gelben Tonne angenommen werden. Foto: Christian Licha

    Die Müllmengen- und Wertstoffbilanz für das vergangene Jahr stand am Montag auf der Tagesordnung des Umwelt- und Werkausschusses des Kreistags. Vor den Ausführungen im Sitzungssaal des Landratsamtes führte Werkleiter Wilfried Neubauer das Gremium mit Landrat Wilhelm Schneider an der Spitze durch das Kreisabfallzentrum in Wonfurt.

    Rund 22 000 Tonnen Restmüll, davon 10 000 Tonnen aus Privathaushalten, werden jährlich von Wonfurt aus in das Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS) zu thermischen Verwertung gefahren. Dies erläuterte Neubauer bei dem Rundgang. Vier bis fünf Müllautos liefern täglich das Material im Kreisabfallzentrum an, das in einem Bunker zwischengelagert wird, ehe es mit Sattelzügen nach Schweinfurt gefahren wird. Besonders Gewerbe- und Sperrmüll werde vorher in der Anlage zerkleinert. "Unser erklärtes Ziel ist, die Haus- und Sperrmüllmenge so weit wie möglich zu reduzieren und die Wertstofferfassung auf einem hohen Niveau zu halten", sagt Neubauer.

    Trotz der Einführung der Gelben Tonne am Jahresanfang laufen noch zuviel Verpackungsabfälle über die Wertstoffhöfe, erklärte Neubauer. Das müsse der Abfallwirtschaftsbetrieb finanziell ausgleichen, da der Zuschuss des Dualen Systems für die frühere Vorsortierung durch die Bürger weggefalle, aber der Betreuungsaufwand der Wertstoffhöfe gleichgeblieben sei. Gleichwohl lobte Neubauer die Bürger für die Sortenreinheit in der Gelben Tonne. Dies bestätigte sich auch, als der Abfallwirtschafts-Chef einen Container mit Leichtverpackungen zufällig auswählte und öffnete.

    Leichter Rückgang an Verpackungsmüll

    Mit 1270 Tonnen Leichtfraktionen, die das Duale System entsorgt, ist die Menge um zehn Tonnen gegenüber 2018 gesunken. An anderen Kunststoffen, kamen aktuell 265 Tonnen zusammen. Außerdem wurden 2019 15000 Tonnen Kompostiergut angenommen sowie 827 Tonnen Altmetalle und rund 1000 Tonnen Elektrogeräte.

    Die Abholung von Sperrmüll verläuft über ein Abrufsystem und erfolgt innerhalb von sechs Wochen nach Eingang der Abholungsanforderung. Die Gesamtabrufe betrugen im Berichtsjahr 1483 (2018: 1579) und erlebten somit gegenüber dem Vorjahr einen leichten Rückgang von sechs Prozent. Über das Holsystem wurden im vergangenen Jahr 697 Tonnen Sperrmüll, davon 302 Tonnen Sperrmüll–Altholz, 287 Tonnen Rest-Sperrmüll, und 107 Tonnen Wertstoffe, erfasst. Hier spiegelt sich die erhöhte Abrufanzahl wider. Der Vorjahreswert betrug 710 Tonnen.

    Gädheimer produzieren am wenigsten Hausmüll

    Das einwohnerbezogene Hausmüllaufkommen blieb mit durchschnittlich 76,7 Kilo je Einwohnern nahezu unverändert. Beachtlich sind jedoch die Spannweiten der einwohnerbezogenen Werte im Vergleich der Gemeinden. So ist Gädheim mit 62,4 Kilo je Einwohner der Spitzenreiter mit dem niedrigsten Pro-Kopf-Hausmüllaufkommen, während in Untermerzbach mit 95,4 Kilo je Einwohner am meisten entsorgt wurde. Im Jahr 2018 lag der Wert für die Untermerzbach sogar noch bei  102,2 Kilo je Einwohner. Den Gemeinden wird angeboten, dass vom Abfallwirtschaftsbetrieb organisierte gemeindebezogene Hausmüllanalysen durchgeführt und Ergebnisse sowie resultierender Handlungsbedarf im Rahmen von Bürgerversammlungen dargestellt beziehungsweise vorgetragen werden. Im Berichtsjahr wurde das Angebot nicht wahrgenommen. Die Zusammensetzung des Hausmülls der Gemeinde Untermerzbach wurde mehrfach stichprobenhaft geprüft, indem der im Kreisabfallzentrum Wonfurt angelieferte Hausmüll gesichtet wurde. Signifikante Auffälligkeiten waren nicht erkennbar. Bei Beauftragung einer weiteren Analyse liegt die Kostenlast bei der Gemeinde Untermerzbach.

    Wohin mit dem Erdaushub?

    Für die Entsorgung von unbelastetem Erdaushub arbeitet der Abfallwirtschaftsbetrieb derzeit ein Konzept für Abgabemöglichkeiten im nördlichen und südlichen Teil des Landkreises aus. Die Suche gestalte sich laut Neubauer jedoch recht schwierig. Errichtet werden sollen Deponien der Klasse 0, die für normalen, sauberen Erdaushub ausgelegt sind. Die Zuständigkeit für die Entsorgung von Erdaushub liegt bei den Gemeinden. Lediglich die Städte Eltmann und Zeil sowie die Gemeinden Knetzgau, Rauhenebrach und Theres haben diese Aufgabe auf den Landkreis rückübertragen. Der aus diesen Gemeinden stammende Erdaushub wird  momentan für Abdeckungszwecke verwendet oder zwischengelagert.

    Naturpark-Rangerin stellt sich vor

    Vorgestellt hat sich in der Ausschusssitzung die Rangerin des Naturparks Haßberge. Katja Winter übt ihre Tätigkeit seit Anfang diesen Jahres aus und hat schon zahlreiche Veranstaltungen konzipiert, die auf der Homepage des Naturparks Haßberge der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ziel ihrer Arbeit sei es, mehr Wertschätzung für die Natur zu erzeugen. Landrat Wilhelm Schneider lobte Winter für ihr Engagement bei den Dreharbeiten des Bayerischen Rundfunks, deren Ergebnis die Bevölkerung am vergangenen Wochenende in einer 45-minütigen Fernsehsendung sehen konnten.

    In dieser Anlage wird im Kreisabfallzentrum Wonfurt der thermisch verwertbare Müll angeliefert und zerkleinert, ehe das Material mit Sattelzügen zum GKS nach Schweinfurt transportiert wird.
    In dieser Anlage wird im Kreisabfallzentrum Wonfurt der thermisch verwertbare Müll angeliefert und zerkleinert, ehe das Material mit Sattelzügen zum GKS nach Schweinfurt transportiert wird. Foto: Christian Licha
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