"Es ist Zeit worn", sagte ein Einheimischer am Freitag beim Aufstellen des Kirchweihbaums in Sand. Zurück in den Alltag und Feste wie gewohnt traditionell feiern, danach sehnten sich die Leute während der Corona-Zwangspause in den vergangenen Jahren. Wohl auch deshalb war der Kirchplatz in den späten Nachmittagsstunden reichlich bevölkert, als die Spieler des FC Sand mit dem Kirchweihbaum im Gepäck in der Guten Stube der Winzergemeinde einmarschierten.
Wie in Sand finden derzeit im gesamten Landkreis wieder Kirchweihen statt: ob in Ibind oder Rabelsdorf, in Obersteinbach oder Kirchaich – um nur einige wenige zu nennen. Überall freuen sich die Menschen, dass ihre kleinen und großen Feste mit reichlich Tradition wieder stattfinden können – und für Leben in den Gemeinden sorgen.
Nach einer halben Stunde stand der Baum
In Sand stemmten die Männer den Baumstamm in einem gemeinsamen Kraftakt mit Stangen in den Himmel, den an seiner Spitze eine Tannenbaum-Krone ziert. Mit viel Beifall wurden die Akteure bedacht, als nach einer knappen halben Stunde der Kirchweihbaum in seiner richtigen Position stand. Das Blasorchester Sand umrahmte die Aufstellung wie immer musikalisch und führte danach Festzug zum Rummelplatz am Altmain an.

Mit nur wenigen Schlägen schaffte es Bürgermeister Bernhard Ruß beim Bieranstich routiniert, dass der Gerstensaft aus dem Fass floss. Etwas Wehmut war allerdings schon dabei: "Das ist heute mein letzter Bieranstich auf der Sander Kerwa", sagte das Gemeindeoberhaupt, das nach fast 30-jähriger Dienstzeit im Mai 2023 aus seinem Amt scheiden und dann in den Ruhestand gehen wird.
Zufriedenheit mit dem Start der Sander Kerwa
Egbert Mahr, der Vorsitzende des FC Sand, der in diesem Jahr die Kirchweih-Bewirtung übernommen hat, zeigte sich am Freitag indes sehr zufrieden mit dem Besucherandrang am Eröffnungstag. Lange Schlangen an den Ständen zeugten davon, dass die Sander das Feiern während der Pandemie nicht verlernt hatten.

Auch der Rummelplatz war gut besucht. Im Autoscooter, Kinderkarussell oder beim Bungee-Jumping kamen vor allem die Kinder und Jugendlichen voll auf ihre Kosten. Noch bis einschließlich Dienstag haben die Schausteller auf dem Parkplatz am Altmain ihre Buden und Fahrgeschäfte offen. Am Dienstag ist zum Abschluss ein Familientag angesagt, bei dem zwischen 14 und 19 Uhr die Fahrten bei allen Fahrgeschäften stark verbilligt angeboten werden.