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Ermershausen: Die Perspektive wechseln

Ermershausen

Die Perspektive wechseln

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    Maren Ricklinkat (Offene Hilfen) mit vier Konfirmanden.
    Maren Ricklinkat (Offene Hilfen) mit vier Konfirmanden. Foto: Christina Lungfiel

    Ein ganz besonderer Konfitag fand in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ermershausen statt, denn die Lebenshilfe Haßfurt e.V. war zu Besuch und gestaltete mit den Jugendlichen einen Vormittag voller Perspektivwechsel.

    Die Bereichsleitung der "Offenen Hilfen" der Lebenshilfe Haßfurt e.V., Maren Ricklinkat (Dipl. Pädagogin, Univ.) und Erzieherin Jessica Desch, führten die 21 Jugendlichen ins Thema ein, gaben Hintergrundinformationen rund um das Thema "Leben mit Behinderung" und erzählten von der vielfältigen Arbeit der Lebenshilfe.

    Pfarrerin Christina Lungfiel stellte den Tag unter das biblische Motto "Wunderbar gemacht" aus Psalm 139. Wunderbar gemacht – das gilt für jeden Menschen, egal ob mit oder ohne Behinderung. Dass das Leben mit Behinderung im Alltag aber oft herausfordernd ist, davon konnten sich die Konfis an verschiedenen Stationen selbst überzeugen. Die vorbereiteten Stationen halfen den Jugendlichen, sich zumindest für kurze Zeit und annäherungsweise in die Situation eines Menschen mit Behinderung hineinzuversetzen. Ein Perspektivwechsel, der viele ins Staunen versetzte.

    Einmal mit einem Rollstuhl quer über den Hof fahren? Hört sich leicht an, ist aber eine Kraftanstrengung nach wenigen Minuten. Plötzlich fallen kleinste Anstiege auf und ein kleiner Bordstein wird zum unüberwindbaren Hindernis.

    Mit einer Brille, die Schwersichtigkeit simuliert, aus einem Geldbeutel 1,25 Euro heraussuchen? Die Konfis gaben sich größte Mühe, aber bei fast allen lagen nach langer Suche am Ende doch die falschen Münzen da.

    Wie herausfordernd und reizüberflutend der Alltag für einen Menschen mit Autismus sein kann, wurde den Konfis anhand einer weiteren Station nahegebracht: Ein Bilderbuch vorlesen und sich auf den Inhalt konzentrieren – eigentlich eine einfache Aufgabe. Wenn nebenbei laute Musik läuft, eine Lichterkette bunt blinkt und ein Plüsch-Papagei alles nachplappert, dann kann die leichteste Aufgabe zu einer echten Herausforderung werden.

    Mit einem großen Dankeschön wurden Maren Ricklinkat und Jessica Desch am Ende des Konfitages verabschiedet und die Konfirmandinnen und Konfirmanden konnten mit vielen neuen Eindrücken nach Hause gehen.

    Von: Maren Ricklinkat (Bereichsleitung Offene Hilfen, Lebenshilfe Haßberge e.V.)

    Station Autismus verstehen.
    Station Autismus verstehen. Foto: Christina Lungfiel
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