„Ich glaube, es gibt nicht viele Eltmänner, die sich so gut in ihrem Eltmann auskennen wie wir. Wir haben in all den Jahren mit der Geschichte von Eltmann gelebt und verfolgen auch aus der Ferne alles ganz genau und erst recht bei unserem Urlaub hier in Eltmann.“ Dies betonte Hans Joachim Walter, der mit seiner Familie zum 50. Male im „Hotel Landgasthof Wallburg“ Urlaub machte und dabei eine besondere Ehrung erhielt.
Dass die Familie Walter mit Eltmann sehr eng verbunden ist, kann man schon daran erkennen, dass es im Hotel, aber auch bei verschiedenen Familien in Eltmann heißt: „Die Walters kommen.“ Zu den Biertagen war es nun so weit und im Gespräch mit ihnen wurde schon bei den ersten Worten klar: Eltmann ist ihnen so etwas wie eine zweite Heimat geworden.
„Heute haben sie ein wunderschönes Schwimmbad. Damals wurde es aus einer kleinen Quelle gespeist und man musste 14 Tage warten, bis es vollgelaufen war. Auf jeden Fall haben wir uns dort an die Kälte des Wassers gewöhnt. Es war ein Betonbecken und das Wasser wurde erst wieder ausgewechselt, wenn es umzukippen drohte“, erinnert sich der 83-jährige Hans Joachim Walter.
Jahrelang habe er sich auch gefragt, warum denn da keiner etwas aus dem alten Tennisplatz neben dem Schwimmbad macht. „So was Schönes, was jetzt mit dem Multifunktionsplatz geschaffen wurde, hätte man doch schon vor 20 Jahren bewerkstelligen können.“
Aber auch die Neuzeit von Eltmann interessiert die „Walters“ in ihrer Heimat Düsseldorf und sie verfolgen besonders im Urlaub hier, aber auch zu Hause in den Berichten der Presse und modernen Medien, was in Eltmann gemacht oder nicht gemacht werde. So hatten sie gleich eine Frage zum „Philosophenweg“, der ja direkt am Hotel Wallburg vorbeiführe. Bürgermeister Michael Ziegler konnte hierzu die erfreuliche Mitteilung machen, dass dieser Fuß- und Spazierweg völlig neu gestaltet, gepflastert und mit einem Geländer zum Bach versehen werde. Auch eine Beleuchtung soll er wegen der Sicherheit bekommen.
Auch die „Engstelle am Stadtberg zum Marktplatz“ interessierte. „Geschieht hier einmal etwas?“ Hier sah die Antwort anders aus, weil dieses alte Gebäude durch einen auswärtigen Interessenten gekauft wurde, der das Haus sogar herrichten wolle. Die Engstelle werde also bleiben. Kaum zu glauben, dass es sich bei solchen Fragen nicht um einen Eltmanner Bürger, sondern um einen Düsseldorfer handelt.
Die „Walters“ stammen tatsächlich aus dem Rheinland, wurden aber am Ende des Krieges nach Eltmann evakuiert. „Wir kamen hierher, weil man Eltern mit kleinen Kindern aus der Gefahrenzone der Großstädte herausnehmen wollte. So kamen wir im Jahre 1944 nach Eltmann. Aber wir waren nicht die Einzigen. Ich glaube, es waren insgesamt rund 30 Familien aus Düsseldorf.“ So sei auch der Begriff der „Düsseldorfer Siedlung“ entstanden. Dies sei in der Zeit gewesen, als Franz Hußlein 1. Bürgermeister war. „Wir wohnten hier in Baracken, die 1955 bei einem Unwetter teilweise regelrecht weggeschwemmt wurden.“
Hans Joachim Walter erinnert sich an diese Jugendzeit, als er selbst in die Schule nach Haßfurt ging. Sein Vater sei nach dem Krieg Betriebsleiter bei den „Fränkischen Rohrwerken“ in Königsberg gewesen. Er habe sich dann jedoch wieder zu seiner alten Firma in Düsseldorf zurückgesehnt, weswegen man 1957 wieder ins Rheinland gezogen sei.
„Heute bin ich 83 Jahre alt und seit 73 Jahren komme ich so immer wieder nach Eltmann, die letzten Jahre ständig. Unsere ganze Familie fühlt sich Eltmann und Unterfranken verbunden.“ Mit den beiden Walters ist auch Neffe Stefan Crämer dabei, dessen Eltern leider schon verstorben sind, er kommt aber weiterhin mit Onkel und Tante. Er war ebenfalls schon mit fünf Jahren das erste Mal dabei und für ihn war es nun auch der 50. Besuch.
Bürgermeister Michael Ziegler gefiel es, dass Urlauber so lange die Stadt Eltmann als ihren Urlaubsort auserkoren haben. „Das ist eine ganz besondere Ehrung für unsere Stadt.“ So gab es Präsente wie einen Bierkrug mit Stadtwappen für Hans Joachim Walter und Stefan Crämer und ein kuscheliges Badetuch mit dem Stadtwappen für Monika Walter.
Auch „Seniorenchefin“ Gaby Aumüller vom „Hotel Landgasthof Wallburg“ war voll des Lobes über ihre Gäste aus Düsseldorf und sprach die Hoffnung aus, dass es ihnen noch lange möglich sei, auch weiterhin in ihr geliebtes Unterfranken und nach Eltmann zu kommen.