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Untermerzbach: Ein 13 Jahre altes Versprechen eingelöst: Schlosspark Untermerzbach ist ab sofort wieder öffentlich zugänglich

Untermerzbach

Ein 13 Jahre altes Versprechen eingelöst: Schlosspark Untermerzbach ist ab sofort wieder öffentlich zugänglich

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    Aus ihrem Dornröschen-Schlaf wieder erweckt: Die Kapelle im Schlosspark von Untermerzbach ist am Mittwoch neu gesegnet worden und steht - ebenso wie der Schlosspark selbst - von nun an wieder für die Öffentlichkeit zur Verfügung.
    Aus ihrem Dornröschen-Schlaf wieder erweckt: Die Kapelle im Schlosspark von Untermerzbach ist am Mittwoch neu gesegnet worden und steht - ebenso wie der Schlosspark selbst - von nun an wieder für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Foto: Pia Bayer

    Die, die 2011 ihr Versprechen gaben, sind nicht mehr im Dienst. Doch Untermerzbachs Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) habe ihn jahrelang vor sich hergetrieben und "der einzige Druck kam hier aus dem Ort", erzählt der Leiter der Akademien der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) am Mittwoch nach einer kleinen Andacht in der ehemaligen Kapelle der Pallottiner im Park des Schlosses Untermerzbach gut gelaunt. Von Druck liegt in seiner Stimme da keine Spur. Es herrscht vielmehr Geburtstagsstimmung.

    So mancher ältere Einwohner erinnert sich noch an die Stunden, die er damals bei den Brüdern der Pallottiner im Schlosspark verbracht hat. Besucher, Besucherinnen und Einheimische nutzten ihn genauso zum Spazierengehen wie im Winter zum Schlittschuhfahren oder im Sommer zum Baden. Ganz selbstverständlich wurde in der Parkanlage dann auch beim Laub-Rechen geholfen, als die Novizen bereits weniger wurden.

    Ein Versprechen wurde verhandelt

    Noch während des Abschiedsfestes im Juni 2009 erinnerte Bürgermeister Dietz den damaligen Provinizial Pater Hans-Peter Becker an sein Ehrenwort, einen seriösen Nachfolger zu finden. Der zog zwei Jahre später mit der VBG in das Schloss derer von Rotenhan ein. Und ein neues Versprechen wurde verhandelt: Der Park wie auch die kleine Kapelle darin sollten auch weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben.

    Den Blick in die Kapelle können Neugierige jetzt nicht mehr nur über dieses Foto erhaschen. Ab sofort ist sie wieder öffentlich zugänglich.
    Den Blick in die Kapelle können Neugierige jetzt nicht mehr nur über dieses Foto erhaschen. Ab sofort ist sie wieder öffentlich zugänglich. Foto: Pia Bayer

    Das Versprechen wurde gegeben, seine Erfüllung musste aus Sicherheitsgründen dann jedoch erst einmal warten. 13 Jahre zahlreicher Gespräche, diverse Sicherungsmaßnahmen im Park sowie an den Sandsteinanlagen, eine Studie zur Standsicherheit der Kapelle und ein Kostenvoranschlag für deren künstlerische Ausgestaltung mit jeweils erschreckend hohen Kosten von 30.000 und 25.000 Euro liegen seither hinter allen Beteiligten.

    Zu ihnen zählt auch Altbürgermeister Walter Eichhorn (Freie Wähler), der den Pallottinern einst sogar selbst Sportunterricht gegeben hat und mit dem Schlosspark deshalb ganz besondere Erinnerungen verbindet.

    Am Ende ging es einfacher und günstiger

    Am Ende geht es, was die Kapelle betrifft, nach 13 Jahren gemeinsam dann doch einfacher und günstiger. Auch weil Akademieleiter Marcel Dröger sich dem Standort Untermerzbach besonders verbunden fühlt und ihm ein gutes Miteinander mit der Bevölkerung am Herzen liegt, wie er betont. Untermerzbach "ist mein Gesellenstück", verrät er dabei.

    Ein Strauß mit Sonnenblumen und zwei Kerzenleuchter stehen so am Mittwochnachmittag auf einem kleinen, runden Tisch unter dem Kreuz in der kleinen Kapelle, die gerade durch ihre Schlichtheit besticht. Untermerzbachs Bürgermeister hat für die Andacht extra den Gartentisch seiner Frau selbst aufgebockt und zum Altartisch umgebaut.

    Den Gottesdienst mit geladenen Gästen zelebrierten Diakon Michael Reubel und Pfarrerin Sonja von Aschen.
    Den Gottesdienst mit geladenen Gästen zelebrierten Diakon Michael Reubel und Pfarrerin Sonja von Aschen. Foto: Pia Bayer

    Neben Diakon Michael Reubel und Pfarrerin Sonja von Aschen füllen rund 15 Personen die neuen Kirchenbänke voll aus. Lediglich geladene Gäste sind anwesend. Unter ihnen befinden sich mit Uwe Köhler aus Recheldorf, Jürgen Fromm aus Memmelsdorf und Andreas Remshard aus Ebern auch die beteiligten Handwerker an der "notwendigen Überarbeitung", auf die man sich letztlich geeinigt hat.

    "Man sitzt wie auf den Kirchenbänken in der Kirche Untermerzbach", sagt Helmut Dietz mit einem Schmunzeln, weiß er doch, dass sie aus der Kirchenscheune von dort auch stammen. Während die evangelische Gemeinde damit die Sitzgelegenheiten beiträgt, füllt Diakon Michael Reubel von der katholischen Kirchengemeinde im Itzgrund den kleinen Tisch mit allerhand Büchern und Inspirationen für eine stille Einkehr.

    Auch der Schlosspark ist wieder zugänglich

    Denn als "Ort der Stille, Ort der Sammlung, aber auch der Anbetung – in einer ganz eigenen Ruhe" soll die Kapelle von nun an wieder zugänglich sein, erklärt der Diakon während der kurzen Andacht. "Um Ruhe zu finden und dann wieder aktiv zu werden – ganz im Sinne Vinzenz Pallottis", fügt dem Pfarrerin Sonja von Aschen hinzu. Mit der Kapelle ist von nun an auch der Schlosspark wieder öffentlich zugänglich.

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