Ein historisches Ereignis steht im Mai kommenden Jahres in Hofheim an: vom 11. bis 13. Mai erfolgt hier die Verleihung des Europäischen Dorferneuerungspreises an eine österreichische Kommune. Als Inhaber des Preises darf die Hofheimer Allianz die Verleihung ausrichten und sich dabei den internationalen Gästen präsentieren.
"Es wird ein Fest, das Hofheim noch nie gesehen hat und nie wieder sehen wird", versprach Allianzmanager Philipp Lurz während der Stadtratssitzung am Dienstag im Schüttbau. Er rechnet mit 600 bis 800 internationalen europäischen Gästen aus Österreich, der Schweiz, Ungarn, Slowenien oder Tschechien, die im Landkreis verteilt untergebracht werden sollen.
Busse fahren die Gäste durch das Allianzgebiet
Am Donnerstag, 11. Mai, werden die Gäste anreisen. In einem 1000-Mann-Festzelt in Hofheims frisch renovierter Hauptstraße findet ein fränkischer Begrüßungsabend statt mit Blasmusik, Bratwurst und Bier. Am Freitag, 12. Mai, steht die Gesamt-Allianz mit ihren 53 Ortsteilen im Fokus. Busse fahren ab Hofheim in sieben verschiedenen Touren durch das Allianzgebiet mit seinen sieben Kommunen von Kreuthal im Westen bis Hafenpreppach im Osten. Inhaltliche Schwerpunkte werden dabei auf die Attraktionen der jeweiligen Kommunen gelegt, wie das Bioenergiedorf Hohnhausen, den nachhaltigen Wald in Ermershausen oder den Zeilberg bei Maroldsweisach. Im Pfarrheim in Hofheim soll eine Power-Point-Vorstellung der Hofheimer Allianz laufen. Stündliche Stadtführungen auch in englischer Sprache sollen den Gästen Hofheims Altstadt näher bringen.
Am Freitagabend folgt im Festzelt die Preisübergabe an den diesjährigen Sieger des Europäischen Dorferneuerungspreises im Rahmen eines internationalen Begegnungsabends. Ob dazu auch die Öffentlichkeit eingeladen ist, steht noch nicht fest. Der Samstag steht im Zeichen von Freiluftaktivitäten, wie Radtouren und Wanderungen. Auch das Mountainbike-Rennen "Haßbergritt" findet am Samstagnachmittag statt, an dem dann auch die Gäste verabschiedet werden. Das Fest soll dann jedoch noch als Ersatz für das Marktplatzfest in der Hauptstraße und am Marktplatz weitergehen mit Unterstützung Hofheimer Vereine.
Afghanische Flüchtlinge werden erwartet
Integrationsbeauftragte Kerstin Brückner informierte im Gemeinderat, dass es derzeit im Allianzgebiet vier dezentrale Unterkünfte für rund 60 Geflüchtete bereitstehen. Am Mittwoch kämen 14 afghanische Flüchtlinge ins Pfarrheim in Hofheim. Infoveranstaltungen im Mechenried und Humprechtshausen seien positiv verlaufen. Seitdem gebe es zahlreiche Menschen, die sich um die Geflüchteten kümmern.
In seinem Jahresrückblick sagte Bürgermeister Wolfgang Borst, es sei erfreulich, dass man die Corona-Krise im Griff habe. Als "Katastrophe" bezeichnete er die gesamtpolitische "Zeitenwende" durch den Ukraine-Krieg. Die Stadt Hofheim müsse Rückgrat zeigen und Perspektiven aufzeigen.
22 Maßnahmen konnten im vergangenen Jahr abgeschlossen oder zumindest teilweise fertiggestellt werden, wie der Klosterkeller in Eichelsdorf, die Alte Schule in Goßmannsdorf oder die Innenstadt in Hofheim mit dem Parkplatz in der Lendershäuser Straße. Erfreulicherweise seien insgesamt rund 40.000 Quadratmeter an Grundstücken im Industriegebiet verkauft worden. Ebenso erfreulich sei, dass die Firma ESN, die Tischtennisschlägerbeläge in alle Welt liefert, alle ihre Standorte in Hofheim bündeln will, was mit der Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze verbunden sei. Ein Nahwärmenetz sei in Planung, sowie der Bau weiterer Solaranlagen. Die Gästezahlen seien von 10.000 auf 30.000 gestiegen. Damit liege man deutlich vor der Stadt Haßfurt.
Sein Dank ging an das Gremium und den Stellvertretenden Bürgermeister Reinhold Giebfried, die ihm halfen, seinen "persönlichen Hürdenlauf" zu überwinden.