Deshalb hatte er jetzt, in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule, zu einem musischen Abend eingeladen. Dieser sollte eine Erinnerung an Wilhelm Busch sein, dessen Tod sich heuer zum in 100. Male jährt. „Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich“, wer kennt sie nicht die beiden Lausbuben Max und Moritz?
Der Schweinfurter Werner Enke rezitierte lustige Verse und stellte Zeichnungen sowie Bildergeschichten vor. Außerdem gab Enke den Zuhörern immer Einblicke in das Leben des Künstlers, zeigte ihnen wie der Spötter in den „Fliegenden Blättern“ und im „Münchner Bilderbogen“ seine philosophischen Gedanken mittels Malstift und Reimen dem Publikum näher brachte.
Bekannte und weniger bekannte Verse und Reime streute Enke ein, wie eines seiner weniger bekannten Gedichte, das Wilhelm Busch dem Klavier widmete: „Ein gutes Tier ist das Klavier. Still friedlich und bescheiden und muss dabei doch vielerlei erdulden und erleiden. Der Virtuos stürzt drauf los. Mit hochgesträubter Mähne. Er öffnet ihm, voll Ungetüm den Leib gleich der Hyäne. Und rasend wild, das Herz erfüllt von mörderischer Freude, durchwühlt er dann, soweit er kann des Opfers Eingeweide. Wie es da schrie, das arme Vieh und unter Angst Gewimmer, bald hoch bald tief um Hilfe rief, vergess ich nie und nimmer.“
Keine Angst, kein Gewimmer
Nichts mit Angst und Gewimmer hatten dagegen die Töne zu tun, die Johanna Mangold und Andreas Heindl am Akkordeon und Anton Mangold am Saxophon souverän ihren Instrumenten entlockten, mit denen sie Werner Enke begleiteten. In Umwandlung eines Reims von Wilhelm Busch, könnte man meinen „Solche Musik ist angenehm zu hören, an diesem Abend könnte sie noch länger währen“. Das dachten wohl viele Zuhörer und blieben einfach so lange sitzen, bis die Musikanten noch ein bisschen weiter spielten.