"Die Kängurumama springt mit jedem Sprung drei Meter und braucht für jeden Sprung eine Sekunde. Das Kängurukind springt mit jedem Sprung einen Meter und braucht für jeden Sprung eine halbe Sekunde. Beide springen von derselben Stelle los, um einen 180 Meter entfernten Eukalyptusbaum zu erlangen. Wie lange muss die Mama beim Baum auf ihr Junges warten? (Rechnen Sie doch einmal). Dies war eine Aufgabe aus dem diesjährigen Känguru-Wettbewerb.
1978 wurde dieser Mathematik-Wettbewerb in Australien ins Leben gerufen. 80 Prozent aller australischen und 30 000 Schüler aus weiteren Südpazifikstaaten beteiligen sich an dem beliebten Mathematik-Vergleich, der jährlich dort ausgetragen wird. 1993 entdeckte Europa den Wettbewerb. Über Frankreich kam dieser im Jahre 1998 nach Deutschland. Und da hat er sich voll etabliert. 63 000 deutsche Schüler aus 14 Bundesländern und 1 070 Schulen beteiligten sich in diesem Jahre an dem globalen Wettbewerb. Weltweit waren es mehr als zwei Millionen Teilnehmer.
Das Besondere: Alle lösen die gleiche Mathematikaufgaben, aufgeteilt in fünf verschiedene Klassenstufen. 30 Aufgaben der unterschiedlichsten Qualität sind zu lösen. Die maximal erreichbare Wertungszahl beträgt 150 Punkte. Übrigens, ein Ergebnis, das kein einziger der deutschen Teilnehmer erreichen konnte. Gerade mal 29 der über 60 000 Teilnehmer kamen über 140 Punkte. Dies spricht für den hohen Anspruch des Wettbewerbs.
Vom Regiomontanus-Gymnasium in Haßfurt nahmen 38 Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen teil. Die meisten Mathematik-Genies starteten in der Klassenstufe 11 bis 13. Über 100 Punkte, einen Wert, den gerade drei Prozent der deutschen Schüler erreichten, hatten die Spitzenreiter der Haßfurter Schule.
Den ersten Platz belegte mit 112 Punkten Bastian Blössl aus Eltmann vor Jürgen Grasser aus Haßfurt mit 101,25 Punkten. Zweite Plätze errechneten sich Anja Pfau (Haßfurt), Christoph Stegner (Haßfurt), Alexander Fuhl (Aidhausen) und Christian Pfrang (Donnersdorf). Für dritte Plätze wurden ausgezeichnet: Ann-Christin Keil (Haßfurt), Julia Schnoes (Zell), Tobias Bauernfeind (Ebelsbach), Andreas Tretter (Haßfurt) und Julian Stapf (Oberschleichach).
Einen Sonderpreis für die meisten Kängurusprünge gab es für Patrick Wolf aus Donnersdorf. Er schaffte die höchste Anzahl von Lösungen in einer Reihenfolge ohne Unterbrechungen. Maria Eirich und Hubert Zenk, beide Mathematiklehrer, zeigten sich erfreut über den guten Erfolg ihrer Rechenkünstler, die dem Namensgeber ihres Regiomontanus-Gymnasiums viel Ehre machten.
Schulleiter Karl-Josef Schneider dankte nicht nur den Schülern und Lehrern für das Känguru-Engagement, sondern auch der Vorsitzenden Johanna Herzog für die gesponserte Teilnahmegebühr des Elternbeirates.
Und zum Schluss noch die richtige Lösung der obigen Aufgabe - 30 Sekunden muss Mama Känguru auf ihr Kind warten.