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Bamberg: Eine Ehre für Tibet und für Bamberg

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    Kelsang Gyaltsen dankte in seinem Eintrag ins Goldene Buch für die Unterstützung des tibetischen Volkes. Von links: Bürgermeister Wolfgang Metzer, Landrat Johann Kalb, Oberbürgermeister Andreas Starke und Stadtrat Wolfgang Grader als Initiator blickten ihm über die Schultern.
    Kelsang Gyaltsen dankte in seinem Eintrag ins Goldene Buch für die Unterstützung des tibetischen Volkes. Von links: Bürgermeister Wolfgang Metzer, Landrat Johann Kalb, Oberbürgermeister Andreas Starke und Stadtrat Wolfgang Grader als Initiator blickten ihm über die Schultern. Foto: Marion Krüger-Hundrup

    Mit einem Appell an die Öffentlichkeit leitete Oberbürgermeister Andreas Starke den Eintrag von Kelsang Gyaltsen in das Goldene Buch der Stadt Bamberg ein: "Die Missachtung von Menschenrechten darf nicht zur Routine oder für uns zur geduldeten Gewohnheit werden!" Der Besuch des langjährigen Sondergesandten für Europa des Dalai Lama sei "Mahnung an alle, dass Menschenrechte unteilbar sind", sagte der OB in der Feierstunde auf der Galerie der Konzert- und Kongresshalle. Auch Dritter Bürgermeister Wolfgang Metzner, Landrat Johann Kalb, Stadträte und Landkreis-Bürgermeister setzten mit ihrer Teilnahme ein Zeichen der Solidarität mit dem tibetischen Volk, das unter Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung durch die chinesisch-kommunistische Besatzungsmacht leidet.

    Für Kelsang Gyaltsen, der 1951 in Ost-Tibet geboren wurde und als achtjähriges Kind mit seiner Familie nach Indien floh, war der ehrenvolle Anlass für diese Zusammenkunft ein wichtiges Zeichen der Anteilnahme, des Nicht-Wegschauens: "Tibeter und Tibet sind nicht vergessen!" Sein Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Bamberg, den er stellvertretend für sein Volk vornehme, mache klar: "Der Rest der Welt hat Tibet nicht vergessen und ist sich der schwierigen Situation bewusst." Sein Empfang durch die Stadt Bamberg sei keine "Schaufensterpolitik". Dieses Zeichen der Solidarität mit dem unterdrückten tibetischen Volk werde in Tibet wahrgenommen, so Gyaltsen.

    Anregung von Stadtrat Wolfgang Grader

    Er unternahm einen Ausblick in die Zukunft und prophezeite, dass die kommunistische Führung Chinas nicht auf lange Sicht Totalitarismus fahren könnten: "Auch in China werden die demokratischen Kräfte Oberhand gewinnen", vermutete der Ehrengast, der bereits zum dritten Mal den Weg nach Bamberg gefunden hatte. Und zwar auf Anregung von Stadtrat Wolfgang Grader, Bundes- und Ortsvorsitzender der Tibet Initiative Deutschland, der den bisherigen Sondergesandten Kelsang Gyaltsen seit gut 20 Jahren kennt. Dieser lebt jetzt in der Schweiz, in Zürich.

    Grader sprach von einem "kulturellen Genozid" in Tibet: Etwa eine Million Kinder würden dort aus den Familien in Zwangsinternate gebracht, in denen sie einer Umerziehung erdulden müssten. Sie dürften die tibetische Sprache nicht mehr sprechen oder ihre buddhistische Religion ausüben. "Bleiben Sie der Tibet-Sache treu!", bat Wolfgang Grader die anwesenden Bürgermeister, die sich jeweils am internationalen Aktionstag für Tibet, dem 10. März, an der Kampagne "Flagge zeigen für Tibet" beteiligen. Damit setzen die Kommunen Bamberg, Hallstadt, Hirschaid, Memmelsdorf, Litzendorf, Strullendorf, Stegaurach, Breitengüßbach, Buttenheim, Frensdorf, Gundelsheim, Oberhaid und Viereth-Trunstadt ein unübersehbares politisches Zeichen der Solidarität mit Tibet. So dankte Kelsang Gyaltsen "von ganzem Herzen allen Städten und Orten, die sich an der Flaggenaktion beteiligen".

    Schüler erhielten Einblick in Lage in Tibet

    Am Vormittag des gleichen Tages gab er 220 Schülern der 10. und 11. Klassen des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums einen Einblick in die bedrückende Lage seines Heimatlandes. Studiendirektor Bernd Franze hatte diese besonderen Unterrichtsstunden fächerübergreifend organisiert.

    Am Abend hielt Gyaltsen auf Initiative der Katholischen Erwachsenenbildung in der Stadt Bamberg einen Vortrag im Bistumshaus St. Otto zum Thema "Im Auftrag des 14. Dalai Lama", des geistlichen Oberhauptes von Tibet, der im indischen Exil lebt. Für seinen konsequenten Dialog mit China und seine wiederholten Friedensangebote erhielt der Dalai Lama 1989 den Friedensnobelpreis. Er vertritt strikte Gewaltlosigkeit gegenüber den chinesischen Machthabern.

    So formulierte sein Sondergesandter Gyaltsen auch den Eintrag ins Goldene Buch: Er dankte unter anderem für die Unterstützung des tibetischen Volkes in ihrem gewaltlosen Freiheitskampf.

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