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EBERN: Eine musikalische Ermutigung mit Clemens Bittlinger

EBERN

Eine musikalische Ermutigung mit Clemens Bittlinger

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    Der Pfarrer und Liedermacher Clemens Bittlinger (links) gastierte am Donnerstag in der Christuskirche Ebern, musikalisch unterstützt unter anderem von David Kandert (rechts).
    Der Pfarrer und Liedermacher Clemens Bittlinger (links) gastierte am Donnerstag in der Christuskirche Ebern, musikalisch unterstützt unter anderem von David Kandert (rechts). Foto: Foto: Beate Dahinten

    Sich bequem zurücklehnen und einfach nur berieseln lassen – das war nicht angesagt am Donnerstagabend in der Christuskirche. Die Auftritte von Clemens Bittlinger sind Mitmachkonzerte, und das fordert er auch immer wieder ein. Singen, Klatschen und natürlich „Aufsteh‘n, aufeinander zugeh‘n“. Spätestens bei dem gleichnamigen Song, einem der bekanntesten des Pfarrers, Autors und Liedermachers, hatte das Publikum quasi die Aufwärmphase überwunden und ging begeistert mit – und beim Segenslied kurz vor Schluss tatsächlich aufeinander zu: Aus den Bankreihen heraus überwanden die Zuhörer die Kluft des Mittelgangs und fassten sich an den Händen. Das Elend, das durch Waffen verursacht wird Großen Anteil an dieser Dynamik, die sich im Lauf des Abends entfaltete, hatten Bittlingers musikalische Mitstreiter David Plüss (Keyboard, Gesang) und David Kandert (Percussion, Gesang) sowie die eingängigen Rhythmen, in die Bittlinger auch weniger angenehme Themen verpackt hat. Etwa das Elend, das durch das Geschäft mit Waffen verursacht wird, auch solche mit dem Aufdruck „Made in Germany“.

    Eine oberflächliche Betroffenheit zu erzeugen liegt ihm aber ebenso fern, wie mit dem Finger auf andere zu zeigen. Nein, jeder ist gefragt, sich selbst zu hinterfragen. Und: Jeder kann etwas tun, bei sich selbst anfangen. Auch in diesem Sinn aktiviert Clemens Bittlinger seine Zuhörer – über den Konzertabend hinaus. Seine Lieder machen Mut, das Positive zu sehen, die Chancen und Möglichkeiten: „Öffne den Kreis“ lautet etwa seine Aufforderung zu einer Willkommenskultur gegenüber Flüchtlingen. Denn: „Fremde sind Freunde, die du noch nicht getroffen hast“, griff er in einem weiteren Song einen Spruch auf, der ihm bei einer Irlandreise begegnet war.

    Der typisch deutschen chronischen Unzufriedenheit setzt Bittlinger seine „Anleitung zum Glücklichsein“ entgegen: „HabSeligkeiten“ ist ein Loblied auf die Achtsamkeit. „Die glücklichen Momente sind da, aber wir stolpern meist dran vorbei“, schickte Bittlinger diesem Song voran, bei dem allein schon die Besetzung für gute Laune sorgte: Ukulele, Bassukulele und das „Handörgeli“ des Schweizers David Plüss.

    Orientalische Klänge

    Die so genannte Handpan, die David Kandert bei zwei Stücken einsetzte, war ebenfalls ein echter „Hinhörer“ mit ihren orientalischen Klängen und der erstaunlichen Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten – richtige Melodien entlockte der junge Musiker diesem Percussioninstrument, das ein bisschen so aussieht wie zwei zusammengebaute Woks mit Löchern. Kurz vor Schluss dann ließ er mit einem Percussion-Solo noch einmal das Stimmungsbarometer deutlich ansteigen.

    Bei alledem sind die Botschaften von Clemens Bittlinger ist nicht nur musikalisch ansprechend verpackt: Der Liedermacher versteht es auch, das Publikum zwischen den Songs zu unterhalten, vor allem mit seinem trockenen Humor. Der Wechsel zwischen heiteren und nachdenklichen Tönen gelingt ihm ebenfalls sehr gut, bei der Moderation wie auch musikalisch.

    Klare Botschaft

    Stichwort Botschaft: Ganz klar und deutlich weist er auf Jesus hin, der „nie politisch korrekt war“, so Bittlinger, und von sich sagte: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Keine Frage, auch Jesus forderte die Menschen heraus, mit seinem Leben, seinem Anspruch und mit seinem Sterben. Das Kreuz ist viel mehr als ein Symbol für die bayerische Kultur. Jesus hat am Kreuz den Tod besiegt, „Damit ihr Hoffnung habt“. Ein Lied, das fröhlich stimmte, durch den Rhythmus, den eingängigen Refrain und die Botschaft.

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