Am Donnerstag fand der feierliche Spatensich für das zur Zeit größte Bauprojekt, dem Radweg Kleinsteinach-Mechenried, der Gemeinde Riedbach in Kleinsteinach statt. Seit gut drei Wochen schon sind umfangreiche Erdbewegungen im Gange.
Vor über zehn Jahren bestand in den Bürgerversammlungen immer der Wunsch der Bürger nach dieser Radwegverbindung. Der Radwegstrecke führt auf rund zwei Kilometern Länge vom Wertstoffhof in Kleinsteinach ausgehend bis zum Mechenrieder Friedhof. Mit der Fertigstellung wird im Spätherbst, je nach Wetterlage im Oktober oder November, gerechnet.
Wie Bürgermeister Bernd Fischer informierte, liegen die Gesamtkosten bei 1,3 Millionen Euro. Die Gemeinde Riedbach könne mit einem Förderbetrag von insgesamt 800 000 Euro rechnen. Landrat Wilhelm Schneider sagte, man sei dankbar für die höhere Förderung des Freistaates. Der Landkreis sei mit einem Betrag in Höhe von 190 000 Euro mit im Boot. Wie Schneider dazu sagte, werde das Fahrradfahren immer beliebter. Auch im Hinblick auf die touristische Erschließung des Landkreises sei der Radweg ein wichtiger Bestandteil. Er lobte das Engagement der Gemeinde für die künftige Entwicklung.
Auch Querverbindungen wichtig
Deshalb setze auch der Landkreis alles daran, das Radwegenetz im Landkreis in der Zukunft immer weiter zu verbessern. Wichtig seien neben dem Ausbau der Hauptrouten auch die Querverbindungen. Damit sprach Schneider den Ausbau der weiterführenden Verbindung von Haßfurt über das Riedbachtal zum Naherholungsgebiet am Ellertshäuser See im Nachbarlandkreis Schweinfurt an.
Auch Landtagsabgeordneter Steffen Vogel, hob die spätere überregionale Radwegverbindung hervor und hofft ebenfalls auf einen baldigen Lückenschluss. Der Radweg sei eine Pionierleistung der Gemeinde. "Einer müsse eben den Anfang machen", so Vogel. Damit deutete er die Möglichkeit der überörtlichen Verlängerung der Wegstrecke von Mechenried über Uchenhofen nach Haßfurt an.
Alfons Schanz von der Kreisstraßenverwaltung erinnerte daran, dass man von der Tiefbauverwaltung mit den umfangreichen Vorplanungen und Machbarkeitsstudien zu diesem Projekt der Gemeinde Riedbach im Jahr 2016 begonnen habe. Entlang der späteren Radwegetrasse neben der Kreisstraße zwischen den Riedbacher Ortsteilen wird während der Bauarbeiten der Straßenverkehr mit Baustellenampeln geregelt.
Auf Blindgänger überprüft
Wie Klaus Maaßen vom Architekturbüro Stubenrauch (Königsberg) informierte, bestand auf der Höhe der Peterlesmühle nach Aussagen von Zeitzeugen die Vermutung, dass im Bereich der Radwegtrasse in der Erde noch Bombenblindgänger liegen könnten. Bei einem Luftangriff von alliierten Bomberverbänden im Zweiten Weltkrieg auf Schweinfurt habe sich damals ein angeschossenes Flugzeug seiner explosiven Last bei einem Notabwurf an der Mühle entledigt.
Die Verdachtsfläche wurde jetzt eingehend sondiert und habe sich als unbelastet von Blindgängern erwiesen. Die Telekom ist zur Zeit noch dabei, ihre bestehende Kabelfernleitung anzupassen und stellenweise neu zu verlegen.