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ERMERSHAUSEN: Eine Predigt und ein wütender Mob, der die Kirchweih rettet

ERMERSHAUSEN

Eine Predigt und ein wütender Mob, der die Kirchweih rettet

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    Ganz im Zeichen der Erinnerung an die Zwangseingemeindung nach Maroldsweisach vor 40 Jahren stand die Kirchweihpredigt in Ermershausen.
    Ganz im Zeichen der Erinnerung an die Zwangseingemeindung nach Maroldsweisach vor 40 Jahren stand die Kirchweihpredigt in Ermershausen. Foto: Foto: Klemens Albert

    Aufpassen das Jahr über, sonst bist du in der Kirchweihpredigt gnadenlos dran. Die Mitglieder der evangelischen Landjugend (ELJ) Ermershausen hatten wieder während des Jahres Augen und Ohren offen und brachten bei der Kirchweihpredigt zum Kirchweihmontag von der Rathaustreppe größere und kleinere Fehltritte, Missgeschicke und Schandtaten ins Licht der Öffentlichkeit.

    Henne eingeklemmt

    Da hatte einer versehentlich den Kopf einer Henne in die Tür eingezwickt mit dem Ergebnis, dass es jetzt einen Hühnerbraten und eine Hühnersuppe gab. Eine Gruppe Kroatienreisende aus Ermershausen hatte eine Panne und beim Alarmieren eines Abschleppdienstes in Englisch lustige Verwechslungen. Die Moral von der Geschichte: „Bist du nur dem Fränkischen mächtig, blamierst du dich im Ausland prächtig.“

    Wieder ein anderer überfuhr mit seinem Auto ein Fahrrad gleich vier Mal, ein Traktorfahrer hebelte hier sein Scheunentor aus, dort rollte ein Auto an eine Straßenlaterne und eine „Getränke-Mafia“ erkannte tatsächlich nicht den neuen Pfarrer.

    Felix Eiring predigt

    Die Predigt verlas im Outfit eines Polizisten Felix Eiring. Der Hintergrund war der, dass im Gedenken an die zwangsweise Eingemeindung, die Gebietsreform vor 40 Jahren, jetzt eine Kirchweih-Reform vollzogen, und die Kirchweih von Ermershausen und Maroldsweisach zusammengelegt werden sollte – „weil Maroldsweisach schlecht feiern kann.“ Dazu wollte die Polizei mit nur zwei Mann die Kirchweih-Akten beschlagnahmen, waren sie doch der Meinung, Ermershausen sei „ein verweichlichtes Volk und es ist kein Widerstand zu erwarten“. Doch ein wütender Mob Ermershäuser Jung-Bürger verhinderte dies und zwang einen Polizisten, die Kirchweihpredigt 2018 zu verlesen.

    Im Rahmen der Kirchweih hatte die ELJ einen Wettbewerb ausgerufen. Gegen einen Obolus zugunsten des Kindergartens konnten Männer sich einen Schnauzbart wachsen und diesen prämieren lassen. Aus fast 50 Teilnehmern wurde Gerhard Gromhaus zum Schnauzerkönig gekürt. Gleichzeitig wurde angekündigt, im nächsten Jahr einen Frisuren-Wettbewerb Vokuhila (vorne kurz hinten lang) auszurufen.

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