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HASSFURT: Elitesoldaten für extreme Auslandseinsätze

HASSFURT

Elitesoldaten für extreme Auslandseinsätze

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    Vorbereitungen: Soegen, so der Spitzname des Soldaten (links), erklärt die Handgriffe.
    Vorbereitungen: Soegen, so der Spitzname des Soldaten (links), erklärt die Handgriffe.

    Die Fallschirmjäger aus Seedorf zählen zu Deutschlands Elitesoldaten. Sie sind keine muskelbepackten Rambo-Typen mit Maschinengewehren. Nein. Aber es sind durchtrainierte Profis. Per Fallschirm abgesetzt, sind die Soldaten fast überall rasch einsetzbar. Die so genannten Freifaller unter ihnen können – mit Sauerstoffmasken – aus über 10 000 Metern Höhe abspringen. Die Automater springen in Reihe tiefer ab. Knapp 200 Meter Absprunghöhe reichen ihnen. Sie führen alles mit sich, was sie, auf sich allein gestellt, über mehrere Tage zum Überleben brauchen.

    Das Bataillon ist Teil der „nationalen Risikovorsorge der Bundesrepublik Deutschland“, wie Stabsoffizier Christoph Steinert die offizielle Formulierung wählt. Die Einheit ist aktuell das Kontingent innerhalb der Bundeswehr, das für weltweite Rückholaktionen von Zivilisten aus Krisenregionen ständig Gewehr bei Fuß steht. Notfalls unter Einsatz militärischer Mittel. Solche Einsätze sind nicht an der Tagesordnung. Doch es gab sie schon: in Albanien (1997), Eritrea (1998), Bolivien (2003), Elfenbeinküste (2005), Kongo (2006) – überall dort waren deutsche Soldaten im Einsatz. Diese Missionen laufen normalerweise verdeckt ab. Sie werden auch im Nachhinein nicht groß verkündet. „Reaktive Pressearbeit“, nennt Oberleutnant Steinert die auferlegte Zurückhaltung. Es gehe darum, Soldaten und Zivilisten zu schützen.

    Drei Transalls brachten die Fallschirmjäger, wie berichtet, am Dienstag nach Haßfurt. Auch im echten Einsatz würden sie nach Möglichkeit mit diesen Transportmaschinen der Bundeswehr fliegen. Die 1100 Meter lange Startbahn des Flugplatzes Haßfurt reicht der voll beladen bis zu 49 150 Kilo wiegenden Transall leicht und locker. 800 Meter müssen es mindestens zum Starten sein, zum Landen reicht die Hälfte – notfalls auch auf unbefestigten Pisten, erklärt Bordmechaniker Detlef Grett.

    Die Reichweite der Transall beträgt je nach Beladung etwa 5500 Kilometer. An seine Einsatzgrenze gelangt das Flugzeug allerdings bei schlechtem Wetter. Am Dienstag wäre die Verlegung der Fallschirmjäger nach Haßfurt beinahe an der geschlossenen Wolkendecke gescheitert. Erst im letzten Moment entdeckte der Pilot der ersten Maschine eine Wolkenlücke, so dass der vorgeschriebene Anflug auf Sicht möglich war. Text: Michael Mösslein

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