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Rentweinsdorf: Erfolgreiche Zusammenarbeit an der Grenze zu Oberfranken: Baunach-Allianz beschließt Entwicklungskonzept bis 2030

Rentweinsdorf

Erfolgreiche Zusammenarbeit an der Grenze zu Oberfranken: Baunach-Allianz beschließt Entwicklungskonzept bis 2030

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    Alle Mitgliedskommunen der Baunach-Allianz bleiben für weitere fünf Jahre dabei. Das Bild zeigt die Bürgermeister und Bürgermeisterin zusammen mit Vertretern der Planer und Behörden.
    Alle Mitgliedskommunen der Baunach-Allianz bleiben für weitere fünf Jahre dabei. Das Bild zeigt die Bürgermeister und Bürgermeisterin zusammen mit Vertretern der Planer und Behörden. Foto: Günther Geiling

    Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) zeigte sich zufrieden: "Es kann sich sehen lassen, was wir in den letzten Jahren in der Baunach-Allianz getan haben", sagte er bei der Abschlussveranstaltung zum Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK). "Daraus haben wir auch die Erkenntnis, weiterzumachen und Projekte fortzuschreiben, denn wir haben noch genügend Themen vor uns."

    Zur Baunach-Allianz an der Grenze zwischen Ober- und Unterfranken gehören elf Städte und Gemeinden in den Landkreisen Haßberge, Bamberg und Coburg. Deren Bürgermeister und Bürgermeisterin sprachen sich alle für die Fortsetzung der Mitgliedschaft und für die Umsetzung des Konzepts für die Jahre 2025-2030 aus.

    Elf Kommunen mit insgesamt 27.000 Einwohnerinnen und Einwohnern

    Hennemann sagte in seiner Funktion als Vorsitzender der Baunach-Allianz, man habe dort den Zusammenhalt geübt unter dem Motto: "immer Randregion – mittendrin". Es gehe darum, "die Dinge anzupacken, die wir alleine nicht schaffen, egal, in welchem Kreis oder Regierungsbezirk wir wohnen".

    Umsetzungsbegleiter Felix Henneberger stellte dann die "Baunach-Allianz" vor. Zu ihr gehören die Städte Baunach und Ebern, die Marktgemeinden Maroldsweisach und Rentweinsdorf sowie die Gemeinden Kirchlauter, Reckendorf, Itzgrund, Untermerzbach, Lauter, Pfarrweisach und Gerach mit insgesamt rund 27.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Allianz wurde 2018 offiziell gegründet unter der Zielsetzung: "gemeinsam – nachhaltig – vielfältig". Dabei habe man sechs Handlungsfelder mit 60 Projekten erarbeitet.

    Förderbudget von 75.000 Euro für Kleinprojekte

    Diese Felder reichten vom Tourismus (Radtourismus-Projekt) über die Bauhofkooperation bis hin zu einer stärkeren Jugendbeteiligung. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Innenentwicklung vor dem Hintergrund, dass sich der Anteil der älteren Generation erhöhen werde. Die Entleerung der Ortskerne und unbebauter Grundbesitz gelte es für das Ortsbild zu beachten und man biete Bauberatung und Bauprogramme an.

    Über das Regionalbudget könnten weiterhin jährlich Kleinprojekte gefördert werden. Für die Region stünden 75.000 Euro zur Verfügung bei einer Förderung von 80 Prozent und maximal 10.000 Euro pro Projekt. Die Antragstellung könne durch die Kommunen, Vereine, Privatpersonen oder auch Firmen erfolgen. Start für die nächste Antragsrunde sei im Oktober 2025.

    Die Ratsgremien der Städte und Gemeinden der "Baunach-Allianz" fassten ihre Beschlüsse für die Fortschreibung bis 2030.
    Die Ratsgremien der Städte und Gemeinden der "Baunach-Allianz" fassten ihre Beschlüsse für die Fortschreibung bis 2030. Foto: Günther Geiling

    Als solche Kleinprojekte würden Ortsbrunnen, Apfelpressen, Storchennester, Regionalvermarkter oder auch Verkaufsanhänger gefördert. Weitere Schwerpunkte seien die kommunale Entwicklungspolitik, eine Allianz für Biodiversität mit Streuobstaktionen und vieles andere mehr.

    Freiwilligkeit als wichtiger Grundsatz der Ländlichen Entwicklung

    Gertraud Kokola vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken unterstrich bei der ILE den Grundsatz der Freiwilligkeit. Es sei ein Instrument zur Unterstützung und Förderung von Zusammenschlüssen kleinerer, ländlicher Gemeinden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. In Bayern gebe es 124 derartige regionale Zusammenschlüsse, davon 32 in Unterfranken. Man spreche deswegen von einem "nordbayerischen Phänomen", jede ILE habe dabei individuell einen eigenen Schwerpunkt gesetzt.

    Ziel einer ILE sei, die Kommunen als Arbeits-, Erholungs-, Natur- und Lebensraum attraktiv und lebenswert zu gestalten und sie in ihren Funktionen zu stärken. Ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) sei ein strategischer Fahrplan für die Zusammenarbeit, analysiere die Ausgangssituation und zeige Zukunftsperspektiven und konkrete Handlungsfelder auf.

    84 Prozent der Befragten wohnen gerne in ihrer Gemeinde

    Jennifer Ganek vom Büro Planwerk trug die Ergebnisse einer Bestandsanalyse vom Oktober 2024 vor, an der sich 370 Bürgerinnen und Bürger beteiligt hätten. 84 Prozent der Teilnehmenden hätten geäußert, dass sie gerne oder sehr gerne in ihrer Gemeinde wohnen. Allerdings stelle sich die Frage, wie man mit dem demografischen Wandel umgehen wolle, sprich, wie es gelingen soll, junge Menschen in der Region zu halten und im Alter soziale Teilhabe zu ermöglichen.

    Sophia Roß vom Büro BFS+ ging auf einzelne Handlungsfelder ein, die praktisch für die "Baunach-Allianz" gesetzt seien. So gelte es in der Orts- und Innenentwicklung, die Wohn- und Arbeitsverhältnisse in den Orten zu verbessern und die Wohnsituation für alle Generationen zu fördern. Auch ortsansässige Betriebe sollte man fördern und Unternehmen vernetzen. Dem könne eine Handwerker- und Ausbildungsbörse dienen.

    Als wichtiges Handlungsfeld nannte sie die Mobilität und Daseinsvorsorge. Hier müsste man an alternative Mobilitätsformen denken und auch die Ortsteile besser anbinden. Für das bürgerschaftliche Engagement gelte es, generationsübergreifend die Vereine und ihre Zusammenarbeit zu fördern und vor allem auch die junge Generation für die Politik vor Ort zu interessieren.

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