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Untermerzbach: Erneut drängt die Zeit

Untermerzbach

Erneut drängt die Zeit

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    In Obermerzbach sowie der Untermerzbacher Brunnenleite sind die Wasserleitungen in schlechtem Zustand. Der Gemeinderat brachte daher einen Antrag auf Fördermittel für den Austausch auf den Weg. Dieser kann nur noch bis 31. Dezember eingereicht werden.
    In Obermerzbach sowie der Untermerzbacher Brunnenleite sind die Wasserleitungen in schlechtem Zustand. Der Gemeinderat brachte daher einen Antrag auf Fördermittel für den Austausch auf den Weg. Dieser kann nur noch bis 31. Dezember eingereicht werden. Foto: Pia Bayer

    Es geht erneut um eine Millioneninvestition im Gemeinderat Untermerzbach. Und wieder geht es ums Wasser. Exakt eine Stunde nehmen sich die Untermerzbacher Räte am Montagabend Zeit, um über die Trinkwasserversorgung in Obermerzbach und der Brunnenleite in Untermerzbach zu beratschlagen. Es steht ein Beschluss darüber an, ob ein Antrag für Fördermittel nach den Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben 2021, kurz RZWas 2021, eingereicht werden soll. Denn die Wasserleitungen sind in die Jahre gekommen. Das Fördermittelprogramm läuft aus, ohne dass klar ist, ob es ein Nachfolgeprogramm gibt oder wie dieses gegebenenfalls genauer aussieht. Und die Frist läuft ab: Bis 31. Dezember des laufenden Jahres muss der Antrag eingereicht sein.

    "Wir haben in den letzten Jahren feststellen müssen, dass diese Wasserleitungen aus den 50er und 60er Jahren stammen", und: "Es ist klar, dass man in den nächsten Jahren sanieren muss, um einer größeren Havarie aus dem Weg zu gehen", macht Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) den Gemeinderäten dabei direkt zu Beginn klar. Das allerdings würde die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde übersteigen, wenn man alles aus eigener Tasche zahlen müsste. Die einzige Möglichkeit auf Fördermittel zur Sanierung von Wasserleitungen bilden die RZWas.

    Udo und Jonas Weber vom Ingenieurbüro Kittner und Weber wurden deshalb bereits mit der Aufnahme des bestehenden Leitungsnetzes in Obermerzbach sowie der Untermerzbacher Brunnenleite beauftragt. Dort sind die Leitungen besonders schlecht und machen schon seit einiger Zeit immer wieder Probleme.

    Ohne Fördermittel geht es nicht

    Ingenieur Udo Weber empfiehlt den Ratsmitgliedern einen Ringschluss des Wassersystems in der Brunnenleite, die ihr Wasser bisher nur als Stichleitung erhält. Aus hydraulischen Gründen, aber auch im Zuge des Brandschutzes sei das eine bessere Lösung, meint er. Vorgenommen werden müsste dazu auch eine Spülbohrung unter dem Merzbach hindurch. 583.945 Euro netto soll das nach dem ersten Planungsentwurf kosten, inklusive Planungskosten, dem Verlegen von 437 Metern neuer Leitungen, neuer Schieber, Hydranten sowie 31 neuer Hausanschlüsse. Für deren Verlegung ist die Gemeinde bis zur Grenze des öffentlichen Grundes verantwortlich.

    Für die Erneuerung der Leitungen in Obermerzbach wiederum ist die Rede von Gesamtkosten in Höhe von 441.347,20 Euro netto. Hier stehen nach den am Montag präsentierten Planungen 375 laufende Meter neuer Leitungen an und 22 Hausanschlüsse.

    Ohne Fördermittel wird es deshalb keinesfalls gehen. Das wissen alle an diesem Abend im Sitzungssaal des Rathauses. Doch: "Egal wie es ist, diese Pflichtaufgabe muss die Kommune erfüllen", sagt Dietz und betont: "Es geht erst einmal darum, dass wir den Antrag stellen." Werde der bewilligt, bleiben dann noch vier Jahre Zeit für die Umsetzung, Detailänderungen oder auch keine Umsetzung.

    Just in diesem Zeitraum stehen in der Gemeinde mit der Sanierung der Kläranlage bei Kaltenbrunn und dem Ausbau des Breitbandnetzes zwei weitere große Investitionen an. Für die erste will man ebenfalls noch einen Antrag auf Fördermittel nach den RZWas stellen. Der Breitbandausbau wiederum erfordert ohnehin das Aufgraben der Straßen, was man dann auch zur Verlegung der neuen Trinkwasserleitungen nutzen könnte. Nach einigen Nachfragen und exakt einer Stunde Sitzungszeit stimmen die Ratsmitglieder schließlich einstimmig dafür, den Antrag zu stellen.

    Ein weiterer Tagesordnungspunkt benötigt anschließend nur zwei Minuten: Die Gemeinde Untermerzbach verlängert ihr Förderprogramm für junge Familien zum Erwerb gemeindlichen Baulands um zwei Jahre in unveränderter Form bis Ende 2026. Die Entscheidung über einen Antrag auf Erweiterung der Straßenbeleuchtung an der Straße "Gereuther Quelle" wurde vertagt. Zunächst soll sich der Bauausschuss die Stelle anschauen.

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