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KÖNIGSBERG: Erster Spatenstich für neues Betriebsgelände der Rohrwerke

KÖNIGSBERG

Erster Spatenstich für neues Betriebsgelände der Rohrwerke

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    So wird das neue Fränkische-Areal nach seiner Fertigstellung einmal aussehen. Es entsteht seit Dienstag im extra dafür ausgewiesenen Baugebiet „Industriegebiet Fränkische – Werk West“.
    So wird das neue Fränkische-Areal nach seiner Fertigstellung einmal aussehen. Es entsteht seit Dienstag im extra dafür ausgewiesenen Baugebiet „Industriegebiet Fränkische – Werk West“. Foto: Entwurf: Donnermann & Partner

    Auf den ersten Blick mutete es durchaus ungewöhnlich an, dass am späten Dienstagnachmittag Bayerns Innenminister Joachim Herrmann den Spatenstich für das neue „Werk West“ der Fränkischen Rohrwerke in Königsberg vornahm.

    Verbindet man den Namen Herrmann – der als Spitzenkandidat der CSU vom Maximilianeum nach Berlin wechseln wird und dort, falls es wieder zu einer Regierung unter Angela Merkel kommen wird, als künftiger Bundesinnenminister im Gespräch ist – doch in erster Linie mit erfolgreicher Sicherheitspolitik. Und so stellte Joachim Herrmann gleich zu Beginn seines Besuchs in Königsberg klar: „Der Innenminister ist ja auch der Bauminister.“

    Zudem hat die Investition, die die Fränkischen Rohrwerke stemmen werden, eine beachtliche Dimension. Rund 20 Millionen Euro soll das neue Projekt kosten. Weitere zehn Millionen sind noch für daraus resultierende Umstrukturierungen in den bestehenden Produktionsstätten eingeplant. Da passt es schon, einen Staatsminister zum Spatenstich zu bitten.

    30 000 Quadratmeter

    „Es ist das größte Projekt unseres Unternehmens in Königsberg seit dem Jahr 1993“, betonte der Geschäftsführende Gesellschafter Otto Kirchner. Damals war das „Werk Süd“ entstanden. In den vergangenen Jahren habe der Schwerpunkt der Investitionen beim mittelständischen Familienunternehmen eher im Ausland gelegen, zum Beispiel in Frankreich oder Mexiko.

    An der Kreisstraße in Richtung Hellingen, direkt anschließend an das Werksgelände, werden auf einer Fläche von 30 000 Quadratmetern ein dreistöckiges Verwaltungsgebäude, eine Produktionshalle und ein Lagergebäude entstehen. Gleichzeitig werden auch die Hauptzufahrt zum Werk umgestaltet und Stellplätze für auf ihre Abfertigung wartende Lkw geschaffen. Der „Lkw-Puffer“ soll dazu beitragen, dass die Hellinger Straße künftig wieder ungehindert zu befahren sein wird.

    „Mit dem Werk West entschärfen wir die angespannte Platzsituation. Denn die Kapazitäten auf dem bestehenden Werksgelände sind ausgeschöpft und wir müssen dem anhaltenden Wachstum Rechnung tragen“, erklärte Otto Kirchner. In der zweijährigen Planungsphase habe man zahlreiche schwierige Themen abarbeiten müssen. „Alles wurde zur Zufriedenheit gelöst.“ Mit dieser wegweisenden Investition schaffe man eine „Fabrik der Zukunft“. Die seit zwölf Jahren nach Hofheim ausgelagerte Produktion werde wieder nach Königsberg zurückkehren.

    Innenminister Joachim Herrmann sagte, der Freistaat nehme eine phänomenale wirtschaftliche Entwicklung. Neben dem Boom in den Ballungsräumen gelte es aber auch, die ländlichen Räume weiterzuentwickeln. „Deshalb ist es wichtig, dass hier auch die privaten Unternehmer investieren.“ Das neue Werk der Rohrwerke sei eine beeindruckende, eine herausragende Investition. „Wir verdanken unseren Wohlstand in Bayern diesem großartigen Mittelstand.“

    Gleichwertigkeit im Landkreis

    Staatssekretärin Dorothee Bär kam direkt vom heiligen Berg der Franken nach Königsberg geeilt. Am Kreuzberg hatte sie zuvor noch beim Einzug der Haßfurter Wallfahrer teilgenommen. Die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse sei ein wichtiges Ziel der Politik sagte die spatenstich-erprobte Staatssekretärin. Dies gelte aber nicht nur für Bund und Land, sondern auch innerhalb des Landkreises. Und so sei es wichtig, Arbeitsplätze nicht nur im Maintal und entlang der A 70 vorzuhalten, sondern auch in den anderen Regionen des Haßbergkreises. Insofern sei die Investition der Fränkischen Rohrwerke sehr zu begrüßen. In ihrem Grußwort würdigte Dorothee Bär zudem das hohe ehrenamtliche und soziale Engagement der Inhaberfamilie Kirchner.

    Landrat Wilhelm Schneider wies auf die „hervorragende Zusammenarbeit“ der Stadt Königsberg, des Landratsamtes und der weiteren Behörden bei Bauleitplanung und Baugenehmigung hin. Das neue Werk sei auch ein Garant für qualifizierte Ausbildungsplätze für die Jugend. „Der Landkreis freut sich deshalb.“

    Claus Bittenbrünn bezeichnete das Bauprojekt als „etwas ganz Tolles für Königsberg“. Der Bürgermeister würdigte wie Bär das „beispiellose Engagement“ der Familie Kirchner. Man spüre: „Otto Kirchner liebt seine Heimatstadt.“

    Vor dem offiziellen Spatenstich für die Werkserweiterung hatten Staatsminister Joachim Herrmann und der Abgeordnete Steffen Vogel das Werksgelände sowie einige Produktionshallen unter Ausschluss der Öffentlichkeit besichtigt.

    Im Anschluss an den Spatenstich war dann doch wieder Wahlkampf angesagt. Am Dienstagvormittag war Joachim Herrmann gemeinsam mit Steffen Vogel noch in Ebern gewesen und hatte die im alten Rathaus untergebrachte Vorhut der Landesbaudirektion besucht. 16 Beschäftigte der Behörde, die bis 2020 komplett von Nürnberg nach Ebern verlagert werden soll, haben dort schon ihren Dienst aufgenommen.

    Wahlkampftermin

    Danach hatte der Innenminister unter anderem einen Wahlkampftermin in Eibelstadt (Lkr. Würzburg) wahrgenommen, ehe er mit seinem Tross von Personenschützern erneut in den Landkreis Haßberge eilte, um nach dem Termin bei der „Fränkischen“ in der Kantine des Unternehmens gemeinsam mit Dorothee Bär noch eine Wahlveranstaltung zu absolvieren.

    Rund 100 Interessierte – weniger als von den Verantwortlichen erhofft – waren gekommen.

    „Fränkische“ Die Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH & Co. KG entwickelt, produziert und vermarktet die unterschiedlichsten Rohre, Zubehör sowie verschiedene Systemkomponenten für die Bereiche Drainage, Elektro, Haustechnik, Automotive und Industrie. Das inhabergeführte Familienunternehmen beschäftigt weltweit über 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund die Hälfte davon arbeiten am Hauptsitz in Königsberg.

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