Die Metzgerei Espig aus Ebelsbach hat Insolvenz angemeldet. Dies hat das Amtsgericht Bamberg mitgeteilt. Der Familienbetrieb, der in Ebelsbach seit über 100 Jahren besteht, hat 16 Filialen, unter anderem im Rewe-Markt in Hofheim. Der Betrieb beschäftigt 100 Mitarbeiter, die nun um ihren Job bangen.
Am Freitag wurde der Insolvenzantrag im Internet veröffentlicht. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Gericht Rechtsanwalt Robert Wartenberg von der Bamberger Kanzlei Raab bestellt. Von dort waren vorerst keine näheren Angaben zu erfahren. Man müsse die Lage des insolventen Metzgereibetriebs zunächst sondieren, hieß es seitens der Rechtsanwaltskanzlei auf eine Presseanfrage.
Im Jahr 2009 hatte der Familienbetrieb die EU-Zulassung erhalten, wie auf der Webseite der Metzgerei nachzulesen ist. Hierfür hatte das Unternehmen in den Jahren zuvor umfangreich modernisieren und erweitern müssen, um die verschärften Hygienevorschriften einzuhalten. Unter anderem wurden eine neue Schlachtanlage in Betrieb genommen, neue Kühlräume installiert und eine Verpackungsstraße eröffnet, teilt das Unternehmen im Internet mit. Möglicherweise hat sich der Betrieb bei den anfallenden Kosten verkalkuliert oder die wachsende Konkurrenz von Frischfleischangeboten in Supermärkten und Discountern hat dem Ebelsbacher Traditionsbetrieb keine Überlebenschance gelassen.
Wie zu erfahren war, werden die Filialen der Metzgerei Espig vorläufig weiterhin wie gewohnt öffnen.