Kein Land hat im letzten Jahr mehr deutsches Bier importiert als Italien. Die deutschen Brauereien verkauften 3,4 Millionen Hektoliter in den sonnigen Süden. Darunter ist die "Eschenbacher Privatbrauerei" aus dem Landkreis Haßberge, deren Bier nun auch die Fans des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin im Stadion trinken. Eine italienische Delegation besuchte dieser Tage die Brauerei und war angetan von der aufstrebenden Braustätte und der Qualität ihrer Biere.
Die Eschenbacher Privatbrauerei setzt seit Jahren auf den Export. Persönliche und geschäftliche Beziehungen führten zu einer Ausweitung des Exports. Die seit dem Jahre 2018 bestehende Zugehörigkeit zur Brauereigruppe der Arcobräu Gräfliches Brauhaus GmbH & Co. KG in Moos (Landkreis Deggendorf) führten hier zu neuen Möglichkeiten, das Eschenbacher Bier unter anderem nach Italien, Österreich, Frankreich, aber auch nach Georgien und in die Ukraine zu exportieren.

Kaufmännischer Leiter Daniel Selig erinnert daran, dass er vor zehn Jahren mit acht Mitarbeitern und einem Ausstoß von 50.000 Hektoliter im Jahr begonnen habe und man nun mit einer Personalstärke von 33 Mitarbeitern einen Bier-Ausstoß von rund 120.000 Hektoliter für 2024 erreichen wird. "Damit sind wir eine der größten Brauereien im Landkreis Haßberge und ein wesentlicher Bestandteil der Arcobräu-Gruppe mit einem Gesamtausstoß in der Gruppe von zirka 500.000 Hektoliter pro Jahr."

Mit einer jungen Mannschaft um Braumeister Manuel Reiter und Indienstleiter Daniel Achtmann stehe die Qualität des Bieres an erster Stelle. Und der Erfolg spreche für sich. Braumeister Manuel Reiter stellte allem voran das "Franz Josef Bayerisch Helles" als neues Standbein der Brauerei in den Fokus. Dieses helle Bier überzeuge mit seinem milden Charakter und der angenehmen Hopfennote "sowohl die Bierkenner in Deutschland als auch die italienische Kundschaft." Neben dem "Franz Josef Hell" braue die "Eschenbacher" weitere Biersorten wie naturtrübes Kellerbier, obergäriges Weizenbier und klassisches Pils.
Abfüllanlage schafft 24.000 Flaschen pro Stunde
Die Gäste um die italienischen Geschäftsleute Claudio Cappeletti und Stefano Rubinato, die das unterfränkische Bier in ihrer Heimat vertreiben, waren erstaunt über die technische Ausstattung und die Möglichkeiten der Brauerei. Dazu gehört die vollautomatisierten Flaschenfüllerei, wo 24.000 Flaschen pro Stunde abgefüllt werden können.

Danach ging es zur Bierprobe in das Eschenbacher Bräustüberl, wo die Gäste neben diversen Bierspezialitäten mit regionalen Schmankerln verköstigt wurden. Michael Ziegler (CSU), der Bürgermeister von Eltmann, begrüßte sie herzlich und freute sich, dass die "Eschenbacher Privatbrauerei" den Namen der "Bierstadt" bis nach Italien trage.
Richtige Entscheidung für die "alte Dame"
Stefano Rubinato stellte heraus: "Mit diesem Bier haben wir in Italien und im Stadion von Juventus Turin die absolut richtige Entscheidung getroffen." Rubinato erinnerte daran, dass Juventus Turin - "la vecchia signora" ("die alte Dame") zu den erfolgreichsten Fußballclubs Italiens zähle und unter anderem zweimal die Champions-League gewonnen habe und mit 36 Titeln italienienischer Rekordmeister sei.

Anfangs sei das "Eschenbacher Bier" nur bei den Fußballspielen von Juve ausgeschenkt worden. Aufgrund seiner Beliebtheit bei den Fans würden mittlerweile auch die Spiel der Champions-League, Rugby-Spiele sowie die Spiele der Frauenmannschaften mit dem Eschenbacher Bier beliefert.

Daniel Selig von der Eschenbacher Brauerei zeigte sich stolz, dass der Umsatz mit seinen italienischen Geschäftspartnern innerhalb von zwei Jahren von 500 Hektoliter auf fast 8000 Hektoliter angestiegen ist. Neben den Turinern beliefert die Eschenbacher Brauerei dabei auch weitere Kunden in Italien über ihre Geschäftspartner Cappelletti und Rubinato.