Bühnenshow und Feuerrauch: Fehlanzeige. Ein Sänger, zwei Keyboards und ein vollelektronisches Schlagzeug, eine eher spartanische Lichtregie. Eigentlich ist VNVNation eine One-Man-Show. Ronan Harris, 1967 in Dublin geboren und heute in Hamburg zu Hause, ist Texter, Komponist und Produzent in einer Person. Die meisten Songs entstehen im heimischen Studio, musikalische Verstärkung braucht er nur für die Bühnenshows.
Lieder mit ernsten Themen
Seine Alben sind Alternative-Electronic-Projekte, dicht gewebte Klangwände, produziert mit allen möglichen Synthesizern, rhythmisch, eindringlich, atmosphärisch, laut, und vor allem, eine permanente Einladung zum Mittanzen. Electronic Body Music im Stil von Depeche Mode.

Bemerkenswert sind auch die anspruchsvollen Texte. Im Opener "Sunflare" aus dem aktuellen Album "Electric Sun" von 2023 entlässt ein Paar sein Kind in die Welt, schickt es wie eine Sonneneruption auf die turbulente Reise durchs Leben.

Wohl versehen mit guten Ratschlägen, den besten Wünschen und der Hoffnung, das Kind möge weitertragen, was die Eltern erarbeitet haben. Auch in den anderen Liedern geht es um große Themen, um Zukunftsängste und Kriegsgefahr.
Aus guten Gründen nach Erfolg streben
Das Publikum an diesem Abend ist meist in dunklen Farben gekleidet. 1500 Fans aus ganz Süddeutschland sind zum Rösler-Open-Air 2024 auf Schloss Eyrichshof gekommen, viele von ihnen echte Ronan-Harris-Experten, die seine Karriere schon lange verfolgen, die Lieder textsicher mitsingen. Und tanzen.

VNV steht übrigens für "Victory not Vengeance". Ronan Harris mahnt, so lässt sich die Bedeutung des Bandnamens übersetzen, dass die Menschen aus guten Gründen nach Sieg und Erfolg streben sollen und nicht aus niederen Motiven wie Rache.