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Steinbach: Fehlendes Baugebiet sorgt für Diskussion in Steinbach

Steinbach

Fehlendes Baugebiet sorgt für Diskussion in Steinbach

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    Blick von der Straße "Zum Sportplatz" in Steinbach mit der Wiese im Hochwasserschutzgebiet (links) hinüber auf die Siedlung am "Wendelinussteig". Bleibt als einzige Möglichkeit ein Baugebiet in den Weinberg?
    Blick von der Straße "Zum Sportplatz" in Steinbach mit der Wiese im Hochwasserschutzgebiet (links) hinüber auf die Siedlung am "Wendelinussteig". Bleibt als einzige Möglichkeit ein Baugebiet in den Weinberg? Foto: Günther Geiling

    "Wie sieht die Gemeindeverwaltung die Zukunft und Entwicklung von Steinbach? Unsere Bevölkerung wird älter, der Nachwuchs fehlt und das liegt daran, dass es in Steinbach kein Baugebiet gibt und das schon seit Jahren. Es wäre sinnvoll, eine Studie fertigen zu lassen, die Möglichkeiten zum Bauen aufzeigt." Mit dieser Frage eröffnete Robert Frank die Diskussion in der Bürgerversammlung in Steinbach und sprach damit ein Thema an, das den Steinbacher Bürgern seit vielen Jahren auf den Nägeln brennt.

    Bürgermeister Martin Horn hatte die Bürgerversammlung mit dem Hinweis eröffnet, dass es aufgrund von Corona seine erste in Steinbach sei. Schon die stabile Einwohnerzahl von 373 zeigte auf, dass die Bevölkerung in diesem Ort im Maintal stagniere. Auf der anderen Seite verwies er auf einige Investitionen in den vergangenen Jahren wie den Ausbau der Ortsdurchfahrt von der Kirche zum Dorfplatz oder die Sanierung der Aussegnungshalle im Friedhof.

    Dank des umsichtigen Handels des Gemeinderates sei die Gemeinde quasi schuldenfrei, man habe aber auch große Aufgaben mit der Ortsumgehung von Ebelsbach in Richtung Stettfeld oder der zukünftigen Nutzung des Schlosses in Ebelsbach, das zu einem neuen Mittelpunkt der Gemeinde werden solle.

    70 Bauplätze in der Gemeinde sind voll erschlossen, aber unbebaut

    Bürgermeister Horn kam auch auf die Baugebiete zu sprechen und meinte "in der Gesamtgemeinde Ebelsbach haben wir 70 unbebaute, voll erschlossene Grundstücke. Aber die Gemeinde kann niemanden dazu zwingen, dass er seinen Bauplatz verkauft". Außerdem gehe derzeit in Baugebieten gar nichts, weil man nicht einmal eine Firma bekomme. Auch die Finanzierung sei durch den Zinsanstieg schwieriger geworden, so dass die Nachfrage nach Bauplätzen gering sei. Dies zeige sich derzeit auch in Nachbargemeinden.

    Mit Blick auf Steinbach gab er zu bedenken, "wir haben hier eine sehr schwierige geographische Lage. In Richtung Ebelsbach ist Landschaftsschutzgebiet, in Richtung Eisenbahn Überschwemmungs- oder Hochwassergebiet. Ich sehe keine Möglichkeit, außer in Richtung Ziegelanger in den Weinberg". Hier habe vor Jahren schon einmal eine Begehung mit dem Landratsamt stattgefunden. Es stelle sich hier aber die Frage, ob Grundstückseigentümer dort Land verkauften. Man dürfe auch die aufwendige Bauweise am Hang nicht außer Acht lassen. Norbert Wippich erinnerte daran, dass er seit 1991 im Gemeinderat sei. Seit dieser Zeit würde im Gemeinderat und in den Bürgerversammlungen dieses Thema angesprochen, aber es wurde noch keine Möglichkeit gefunden.

    "Unsere jungen Leute gehen weg, wenn sie keine Möglichkeiten zum Bauen bekommen"

    Auch Ambros Brech sah in Richtung Wendelinussteig und Weinberg die beste Möglichkeit für Bauplätze, zumal manche Besitzer schon nicht mehr vor Ort leben und ihre Weinberge verpachtet seien. Dorothea Milewski fragte, warum nicht zwischen Bundesstraße und Bahnlinie eine Möglichkeit geschaffen werde. Mit dem Blick in Richtung Sand meinte sie "Hochwasser sollte doch hier keine Rolle spielen, denn warum konnte Sand in einer solchen Lage Grundstücke erschließen?" Andere sprachen Häuser, eine Schreinerei und das Sportheim an, die in früherer Zeit auf dieser Seite gebaut wurden. Vor Ebelsbach wurde auch das Gebäude der Metzgerei Häfner genannt.

    Bürgermeister Horn sprach in diesem Zusammenhang vom 100-jährigen Hochwassergebiet des Mains. "Hier kriegen wir nie etwas genehmigt. Wir wollten vor Ebelsbach auf dieser Seite das Gewerbegebiet erweitern und mussten es wieder herausnehmen." Aus den Reihen der Bürger wurden noch weitere Vorschläge eingebracht wie "Forststraße" oder "Am Pfaffenberg". Eine Bürgerin befürchtet: "Unsere jungen Leute gehen weg, wenn sie keine Möglichkeiten zum Bauen bekommen."

    Nach der ausgiebigen Diskussion meinte Bürgermeister Horn, dass man höchstens noch einmal über Bauparzellen in Richtung Ziegelanger und Weinberg nachdenken könne. Er will den Wunsch im Gemeinderat einbringen.

    Terroir-f-Aussichtspunkt wird wohl erst 2024 verwirklicht

    Die Bürger interessierte auch, wie es mit dem Aussichtspunkt "Terroir f" im Weinberg steht. Bürgermeister Horn hielt es für realistisch, dass dieser wegen notwendiger Feinabstimmungen erst im nächsten Jahr zur Verwirklichung komme. Dazu wolle man auch einen Parkplatz vor dem Ortseingang von Steinbach schaffen. Anlieger der Straße "Am Pfaffenberg" befürchteten, dass dieser wohl von manchen Touristen nicht benutzt würde und sie mit ihrem Auto nach oben fahren. Deswegen sollte man die Straße sperren mit einem Schild "Anlieger frei".

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