"Das war ein absoluter Rekordbesuch heute", sagte Werner Oberreuther von der Wasserwacht Eltmann am späten Samstagnachmittag. Der Technische Leiter der Hilfsorgansisation organisiert zusammen mit seinem Team seit 2010 alljährlich das beliebte Hundeschwimmen im Freibad Eltmann. Das sommerliche Wetter mit warmen Temperaturen trug dazu bei, dass bei der 13. Auflage des besonderen Events fast die hunderter Marke geknackt wurde. Immerhin 92 Hunde aus Nah und Fern vergnügten sich im kühlen Nass und tobten nach Herzenlust auf der weiträumigen Wiese.
Manchem Hund ist das Wasser erst einmal unheimlich
Mehr als je zuvor tummelten sich auch die menschlichen Begleiter mit ihren Fellnasen in den beiden Schwimmbecken. So zum Beispiel Sophia Swatschek aus Zeil. Die junge Frau war schon in der Vergangenheit viele Male beim Eltmanner Hundeschwimmen. Heuer hatte sie das erste Mal ihr junges Australian Shepherd-Hundemädchen Sveya dabei, das normalerweise von Gewässern jeder Art sehr angetan ist. Sogar im Meer schwamm die Hündin schon ihre Runden. Im Freibad musste aber erst Frauchen Sophia Überzeugungsarbeit leisten.

Wahrscheinlich irritiert vom farbigen Beckenboden und dem blau schimmernden Wasser war Sveya anfangs skeptisch. Das änderte sich aber rasch, als die Hündin von ihrer "Rudelführerin" ins Wasser getragen wurde. Zuerst noch die Schultern von Frauchen fest umklammert, merkte Sveya alsbald, dass das Schwimmen im "blauen" Wasser auch nicht anders ist als in See- oder Meerwasser.
Der Zufall wollte es, dass mit Teddy auch ein Australian Shepherd-Rüde ebenfalls aus Zeil in Eltmann planschte. Sowohl Frauchen Amelie Brüger als auch ihr eineinhalb Jahre alter Hund waren das erste Mal dabei. Normalerweise ist Teddy wild auf seine blaue Frisbeescheibe, aber irgendwie löste der Wurf des Hundespielzeugs ins Schwimmbecken keine Reaktion bei dem Australian Shepherd am Beckenrand aus. Amelie Brüger vermutet, dass auch hier vielleicht der blaue Beckenboden daran Schuld war und Teddy die Scheibe im Wasser eventuell nicht erkannte. Auf jeden Fall war es dann für den Rüden kein Problem ins Becken zu steigen, als die Studentin mit hinein ging.

Border Collie Ivan ist zum 13. Mal dabei
Ein Stammgast der erste Stunde verzichtete auch in diesem Jahr nicht auf das Hundeschwimmen. Ivan, ein weiß-schwarzer Border Collie, hat bisher bei keinem der 13 Hundeschwimmen gefehlt. Auch wenn der Rüde inzwischen ein "Hunde-Opa" ist, schwamm er routiniert und unermüdlich, um seinen "Leuchtturm" aus dem Nichtschwimmerbecken zu retten, den sein Herrchen immer wieder hinein warf.

Sozusagen Premiere beim Hundeschwimmen feierte dagegen Rauhaardackel-Hündin Lilli, die mit ihrem Frauchen und Herrchen, Gaby und Bernd Späth, aus dem Stadtteil Weisbrunn nach Eltmann kam. Die zweieinhalbjährige Hundedame lässt normal keinen Bach oder See aus, aber das Freibad war schon etwas ungewohnt für sie. "Aber was macht man nicht alles für seinen tierischen Liebling", lachte Bernd Späth, der kurzerhand einfach mit in das Schwimmbecken stieg.


Viele Besucher hatten auch eine längere Anreise auf sich genommen. Durch Werbung in der Zeitung waren beispielsweise Anja und Manfred Bauer aus Obereuerheim im Landkreis Schweinfurt auf den Hunde-Spaß im Landkreis Haßberge aufmerksam geworden. Sam, ihr schwarzer Labrador-Retriver, war quasi der "Rettungsschwimmer" unter den knapp 100 Hunden. Fröhlich und stolz trug der vierjährige Rüde seinen Miniatur-Rettungsring durch die Gegend und versuchte damit Eindruck bei den anwesenden Hundemädchen zu schinden.

"Schaut her, was ich kann", dachte sich bestimmt auch die gleichaltrige Holly. Der Hündin der Familie Schütze aus Schwebheim (Lkr. Schweinfurt) langte es nicht, nur vom Beckenrand ins Wasser zu springen. Nein, sie beanspruchte gleich das Sprungbrett für sich. Nach einem langen Anlauf flog Holly regelrecht übers Wasser, bis sie schließlich elegant darin eintauchte. "Wir kommen bestimmt nächstes Jahr wieder nach Eltmann, damit Holly ihre Sprungkünste weiter ausbauen kann", sagten Frauchen und Herrchen mit einem Lächeln im Gesicht übereinstimmend.