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Haßfurt: Fröhliches Fest, aber ernste Botschaften: Queere Community feierte am Samstag in Haßfurt

Haßfurt

Fröhliches Fest, aber ernste Botschaften: Queere Community feierte am Samstag in Haßfurt

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    Rund 70 Menschen zogen durch die Haßfurter Innenstadt und forderten mehr Offenheit und Akzeptanz queeren Menschen gegenüber unter dem Motto "Pride am Main, queer vereint".
    Rund 70 Menschen zogen durch die Haßfurter Innenstadt und forderten mehr Offenheit und Akzeptanz queeren Menschen gegenüber unter dem Motto "Pride am Main, queer vereint". Foto: Christian Licha

    Rund 70 Menschen zogen am Sonntag mit einem Demonstrationszug durch die Haßfurter Innenstadt und forderten mehr Offenheit und Akzeptanz unter dem Motto "Pride am Main, queer vereint". Veranstaltet vom Verein "Queeres UFO e.V." war dies der Abschluss mehrerer Veranstaltungen an dem Wochenende in Haßfurt und Schweinfurt.

    Laut Polizei geht die Demo reibungslos über die Bühne

    Vom Bahnhof über die Nordtangente zur Oberen Vorstadt und die Hauptstraße entlang schlängelte sich der bunte Zug durch die Kreisstadt. Die Kernbotschaft war die Forderung eines Miteinanders und mehr Anerkennung gegenüber Lesben, Schwulen, Inter- oder Asexuellen und Transgender-Personen.  "Viele Menschen haben uns zugewunken und damit ihre Unterstützung unseres Anliegens gezeigt", sagte Lore Then, die als Vorstandsmitglied des veranstaltenden Vereins die Demonstration anführte. Die Haßfurter Polizei sicherte den Verkehr ab und bestätigte einen friedlichen Verlauf der Veanstaltung ohne irgendwelche Zwischenfälle.

    Ziel des fast einstündigen Marsches war der Festplatz Gries am Mainufer. Dort waren zahlreiche Stände aufgebaut, wie zum Beispiel von der Initiative "Demokratie leben" des Mehrgenerationenhauses Haßfurt, dem Regenbogenbüro Unterfranken als fachliche Anlaufstelle für queere Menschen in Würzburg und Unterfranken und dem Linken Bündnis Haßberge. "Wir sind nicht nur gegen Rechtsextremismus, sondern auch bei Euch dabei", sagten die "Omas gegen Rechts", deren Haßfurter Organisation ebenfalls vor Ort war und die Anliegen der queeren Menschen unterstützte.

    Mit Schildern verliehen die Demonstranten ihren Forderungen Nachdruck.
    Mit Schildern verliehen die Demonstranten ihren Forderungen Nachdruck. Foto: Christian Licha

    Vier Mitstreiter waren zum Beispiel auch Tobias und Simone aus Burgpreppach, Hazel aus Berlin und Janina aus Wachenroth. Simone sagt von sich, demisexuell zu sein. Das heißt, sie fühle sich nur dann zu einer anderen Person körperlich beziehungsweise  sexuell hingezogen, wenn sie eine langfristige emotionale Bindung zu dieser Person aufgebaut habe. Diesen richtigen Partner hat die 45-Jährige mit ihrem Ehemann Tobias gefunden, mit dem sie schon seit langem verheiratet ist. Beide stehen auch voll und ganz hinter Simones Tochter Hazel.

    Auch die "Omas gegen Rechts" aus Haßfurt waren dabei und unterstützen die queere Community.
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    Die 25-Jährige lebt und studiert in Berlin und verbindet ihren momentanen Aufenthalt bei ihren Großeltern in Würzburg mit dem Besuch von vielen CSD-Veranstaltungen in der Umgebung. "Ich bin nonbinär, asexuell und panromantisch", sagt die Studentin von sich und fordert zusammen mit ihrer Familie, dass die Menschheit offener werde und respektvoller miteinander umgehe.

    Mehr Akzeptanz in der Gesellschaft fordern (von links) Tobias und Simone aus Burgpreppach, Hazel aus Berlin und Janina aus Wachenroth.
    Mehr Akzeptanz in der Gesellschaft fordern (von links) Tobias und Simone aus Burgpreppach, Hazel aus Berlin und Janina aus Wachenroth. Foto: Christian Licha

    Kennengelernt haben die Drei bei der jetzigen Haßfurter Veranstaltung die 20-jährige Janina aus Wachenroth im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt. Die angehende Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) outete sich etwa vor vier Jahren als lesbisch, asexuell und aromantisch. Für ihre Eltern sei das kein Problem und auch in ihrem Wohnort erfahre sie keine Diskriminierung. Dennoch fordert Janina: "Die Menschen sollen sich mit mehr Liebe und weniger Hass begegnen".

    Aus "CSD Haßberge" wurde "Queeres UFO"

    Ein buntes Bühnenprogramm sorgte auf den Mainwiesen für Unterhaltung. So trat zum Beispiel die Post-Hardcore-Band "Call it aday" aus Würzburg auf, einige Poetryslamer und Poetryslamerinnen trugen ihre Werke vor und weitere Akteure sorgten für Kurzweile. Vincent Steppert, der Vorsitzende des Vereins "Queeres UFO e.V." freute sich über den guten Verlauf des Wochenendes.

    Mit einem bunten Bühnenprogramm wurde nach der Demo am Festplatz Gries gefeiert.
    Mit einem bunten Bühnenprogramm wurde nach der Demo am Festplatz Gries gefeiert. Foto: Christian Licha

    Der jetzige Verein ist aus dem CSD Haßberge e.V. hervorgegangen, der bereits in den Jahren 2022 und 2023 den Christopher Street Day in Haßfurt organisiert und durchgeführt hat. Mit der neuen Vereinigung wolle man in dem erweiteren Aktionsradius noch mehr Menschen ansprechen, so Steppert. Die Abkürzung "UFO" steht nämlich für "Unterfranken Ost". Ausführliche Informationen zu dem Verein gibt es im Internet unter www.queeres-ufo.de

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