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Bramberg: Gedenken an die Bombardierung von Bramberg am 11. April 1945

Bramberg

Gedenken an die Bombardierung von Bramberg am 11. April 1945

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    Bramberg war am 11. April 1945 Ziel amerikanischer Bomben.
    Bramberg war am 11. April 1945 Ziel amerikanischer Bomben. Foto: Helmut Will

    Am Donnerstag, 10. April, gedenkt die fränkische Ortschaft Bramberg der verheerenden Bombardierung durch amerikanische Streitkräfte am 11. April 1945. Ein Gottesdienst wird an diesem Tag gehalten, während am darauffolgenden Tag um 11.20 Uhr, genau zur Zeit des damaligen Angriffs, die Kirchenglocken für fünf Minuten läuten, um an die tragischen Ereignisse zu erinnern.

    Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa durch die vollständige Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Einen Monat zuvor allerdings wurde Bramberg, mit damals etwa 140 Einwohnern, noch Ziel eines Luftangriffs, der auf einer Fehlinformation beruhte. Kriegsgefangene hatten den amerikanischen Truppen in Albersdorf berichtet, dass sich deutsche Soldaten in Bramberg und der Umgebung verschanzt hätten. Tatsächlich befanden sich einst "Nester" von deutschen Landsern auf der Bramburg und im Wald bei Hofstetten, diese hatten jedoch die Gegend bereits vor dem Eintreffen der Amerikaner verlassen.

    Am 11. April 1945 setzte amerikanisches Artilleriefeuer die Waldabteilung "Hardt" in Brand, berichteten damals Zeitzeugen. Als die Amerikaner bemerkten, dass ihre Granaten das Dorf verfehlten, erschienen fünf Bomber am Himmel und warfen Brand- und Sprengbomben auf die Ortschaft ab. Zusätzlich griffen Tiefflieger mit Maschinengewehrsalven an. Insgesamt kam es zu drei Angriffswellen.

    Schutz in den Kellern

    Glücklicherweise hatten die meisten Dorfbewohner rechtzeitig Schutz in Kellern gesucht, dennoch kam Wilhelm Wohlfart durch Bombensplitter ums Leben. Eine Frau und ein weiterer Mann wurden schwer verletzt. Die Schäden waren enorm: Fünf Wohnhäuser sowie 16 Scheunen, Ställe, Hallen und Schuppen wurden zerstört. Nur wenige Gebäude, darunter die Ortskirche, blieben unversehrt. Gegen 15 Uhr besetzten US-Truppen das Dorf und durchsuchten es nach deutschen Soldaten. Als sie erkannten, dass die Bombardierung auf einer falschen Annahme beruhte, bedauerten die Amerikaner den Angriff. Doch für die Bramberger, die das Kriegsende herbeigesehnt hatten, war es zu spät – sie standen inmitten eines Trümmerfeldes.

    Die Kirchenglocken, die am 11. April um 11.20 Uhr erklingen, sollen nicht nur an das Leid der Bramberger erinnern, sondern auch an die gegenwärtigen Schrecken des Krieges, wie die anhaltende Zerstörung und das Leid in der Ukraine und in anderen Ländern. Nach dem Gottesdienst am 10. April wird ein Kranz am Kriegerdenkmal niedergelegt, und Trompeter spielen das Lied vom "Alten Kameraden". Im Anschluss lädt die Gemeinde zu einem Zusammentreffen im Bürgerhaus, der ehemaligen Dorfschule ein, um gemeinsam der Vergangenheit zu gedenken und den Frieden zu würdigen.

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