Bestimmt schon seit vier Jahrzehnten ist die Ortsumgehung von Ebelsbach Gesprächsthema in der Gemeinde, erinnert sich Bürgermeister Martin Horn. Jetzt ist er "ziemlich optimistisch", dass das Projekt endlich verwirklich werden kann, wie er der Redaktion gegenüber bekundete. Die Ortsumgehung soll von der Georg-Schäfer-Straße an der Tankstelle abzweigen, den Ort südlich umgehen und im Osten, außerhalb der bebauten Siedlung, in die Staatstraße 2277 nach Stettfeld münden.
Die Umgehung würde vor allem eine Entlastung der viel befahrenen und inzwischen sanierungsbedürftigen Stettfelder Straße bedeuten. "Die Anwohner hier sind schon sehr belastet", weiß der Bürgermeister und denkt auch an starken Schwerlastverkehr durch den Ort.
Seit 2017 laufen die konkreten Planungen für die Ortsumgehung, damals ging die Gemeinde von Gesamtkosten von rund 18 Millionen Euro aus. Die Umgehungsstraße wäre 1142 Meter lang und sieben Meter breit. Über ein Sonderbaulastprogramm hat Ebelsbach die Chance einer 80-prozentigen Förderung. Aus Gründen des Hochwasserschutzes war eine Dammschüttung in Höhe von bis zu vier Meter in der Planung.

Der Ebelsbacher Gemeinderat befasste sich kürzlich mit Details der Planungen. Ein Problem stellt der Ebelsbach dar. Ihn darf die Gemeinde nicht mittels einer Röhre durch den Damm der Umgehungssttraße führen; sie muss eine Brücke bauen. Weil die Gemeinde zusammen mit der Ortsumfahrung einen Radweg errichten will, wäre ein größeres und damit teureres Brückenbauwerk nötig gewesen.
Doch nun kommt eine neue Variante ins Spiel. Ihr zufolge würde der Radweg nicht mehr parallel zur Umgehungsstraße verlaufen, sondern zum Beispiel unter der genannten Brücke hindurch. Die genaue Route der Radwegtrasse steht aber noch nicht fest, wie Bürgermeister Horn der Redaktion sagte.
Der Damm muss nicht so hoch gebaut werden
Sicher scheint inziwschen auch: Der Damm für die Ortsumgehung muss nicht so hoch ausfallen wie ursprünglich geplant. Das bedeutet eine Einsparung hochwertiger Dammbaustoffe. Die Kosten für das Brückenbauwerk mit Radweg beliefen sich bisher auf 1,06 Millionen Euro; das Brückenbauwerk ohne Radweg komme nun auf 870.000 Euro, was eine Kostenersparnis von 190.000 Euro bedeute.
Hinzu komm laut Gemeinde eine Kostenersparnis von 152 000 Euro bei der neuen Radwegführung, da 65 Meter Radweg eingespart werden können. Auf der anderen Seite stünden dem die neue Planung der Leistungsphasen 3 und 4 mit ca. 45.000 bis 50.000 Euro gegenüber. "Insgesamt können somit durch die neue Radwegführung 292.000 Euro eingespart werden und eine weitere Senkung der Kosten erfolgt durch die Verringerung von hochwertigen Dämmstoffen", betonte Bürgermeister Horn in der Gemeinderatssitzung. Der Gemeinderat stimmte dieser Änderung und Beauftragung der Planung zu.
Es wird teurer: Neue Entwässerungssatzung
Die Bürgerinnen und Bürger von Ebelsbach müssen künftig mehr Geld für die Entwässerung zahlen. Der Gemeinderat änderte die Entwässerungssatzung, der Ortsteil Rudendorf allerdings ist nicht betroffen. Der Herstellungsbeitrag wurde dabei von 2,44 Euro auf 2,84 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche angehoben und pro Quadratmeter Geschossfläche erfolgte eine Erhöhung von 10,81 Euro auf 12,40 Euro. Der Gemeindeteil Rudendorf entwässert ja in die Anlage im Lautergrund und dafür gibt es eine eigene Berechnung. Dort bleiben die Herstellungsbeiträge bei unverändert 3,86 Euro für den qm Grundstücksfläche und bei 21,45 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche.
Hundehalter müssen tiefer in die Tasche greifen
Geschäftsleiter Mathias Stretz stellte dann die neue Hundesteuersatzung vor, deren Änderung aus den Gemeinderäten, aber auch der Verwaltung, angestoßen wurde. Die Verwaltung wollte damit vor allem einen einheitlichen Steuersatz für alle Gemeinden der VG Ebelsbach erreichen. In Ebelsbach gibt es derzeit 249 Hunde. Die Gebühr für einen Hund steigt dadurch jährlich von 40 Euro auf 50 Euro und für einen Kampfhund von 250 auf 300 Euro. Außerdem wurde die Steuerermäßigung für Hunde in Einöden und Weilern geändert. Bisher galten als Weiler Orte bis zu einer Einwohnergröße von 300 Einwohner. Diese Zahl wurde nun auf 50 Einwohner verringert.