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Eltmann: Haßberge-Check: Schlechtes Internet und viel Verkehr im sonst so glücklichen Eltmann

Eltmann

Haßberge-Check: Schlechtes Internet und viel Verkehr im sonst so glücklichen Eltmann

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    Am Main unterhalb der Wallburg liegt die Stadt Eltmann. Der Haßberge-Check zeigt, dass sich die Bevölkerung hier weitgehend wohl fühlt, dennoch gibt es auch hier einige Kritikpunkte.
    Am Main unterhalb der Wallburg liegt die Stadt Eltmann. Der Haßberge-Check zeigt, dass sich die Bevölkerung hier weitgehend wohl fühlt, dennoch gibt es auch hier einige Kritikpunkte. Foto: René Ruprecht

    Eltmann ist eine der sechs Städte im Landkreis Haßberge und steht, was die Verkehrsanbindung angeht, deutlich besser da als so mancher andere Ort im Landkreis. Genau zwischen Eltmann und der Nachbargemeinde Ebelsbach auf der anderen Seite des Mains laufen alle wichtigen Verkehrsadern des Maintals zusammen: Der Fluss, die Bahnlinie, die Autobahn und die Staatsstraße. Doch wirkt sich das auch auf die Zufriedenheit der Menschen in Eltmann aus?

    Auf diese und andere Fragen versucht der große Haßberge-Check Antworten zu finden. Von den rund 4300 Menschen, die in Eltmann leben, haben sich 58 an der Online-Umfrage beteiligt und auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) bewertet, was ihr Heimatort zu bieten hat. Das ist dabei herausgekommen (alle Ergebnisse am Ende des Artikels).

    Wie schneidet Eltmann in der Gesamtbewertung ab?

    Insgesamt zeigen sich die Bürgerinnen und Bürger von Eltmann sehr zufrieden. Die Stadt kommt auf eine Gesamtbewertung von 6,3 und landet damit gemeinsam mit Ebern auf dem zweiten Platz. Nur die Sander haben ihrem Heimatort mit 6,5 noch ein besseres Zeugnis ausgestellt, der kreisweite Durchschnitt liegt bei 5,7. Aber es gibt nicht nur gute Nachrichten. In immerhin drei Bereichen haben die Eltmanner ihrer Heimat eine unterdurchschnittliche Bewertung gegeben.

    Einer davon ist die Verkehrsbelastung. Hier liegt Eltmann gemeinsam mit dem Nachbarn Ebelsbach auf dem letzten Platz – in beiden Kommunen vergaben die Bürgerinnen und Bürger hier im Schnitt 3,7 Punkte. Hier zeigt sich die Schattenseite der guten Anbindung. Allgemein schneiden die Kommunen im Maintal bei der Verkehrsbelastung deutlich schlechter ab als die Städte und Dörfer im Norden und Süden des Landkreises. In Eltmann kommt außerdem mit dem Steinertsplatz eine stark befahrene Engstelle in der Altstadt dazu. In den Ortsteilen ärgert sich so mancher Anwohner, dass es in den Ortsdurchfahrten keine Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt.

    Der Steinertsplatz, der eine Auffahrt zum Eltmanner Marktplatz bildet, ist ein bekanntes Nadelöhr.
    Der Steinertsplatz, der eine Auffahrt zum Eltmanner Marktplatz bildet, ist ein bekanntes Nadelöhr. Foto: René Ruprecht

    Unterdurchschnittlich bewerten die Eltmanner auch das Thema Einzelhandel. Zwar gibt es andere Kommunen, die noch deutlich schlechter abschneiden, doch ein Wert von 4,2 zeigt, dass auch die Eltmanner hier noch Verbesserungsbedarf sehen. Vergleicht man nur die sechs Städte des Landkreises, dann hat Eltmann hier am zweitschlechtesten abgeschnitten. Nur die Königsberger sind noch unzufriedener mit ihren Einkaufsmöglichkeiten.

    Ein Blick über den Fluss: Ebelsbach ist so nah

    Interessant ist dagegen, dass ausgerechnet Eltmanns Nachbar auf der anderen Seite des Flusses die mit Abstand beste Bewertung ihres Einzelhandels einfahren konnte. Und vielleicht liegt darin auch ein Grund dafür, dass es in Eltmann in diesem Punkt so schlecht aussieht: Dass Ebelsbach ein Gewerbegebiet mit mehreren Discountern und anderen Einzelhandelsgeschäften hat, verhindert möglicherweise die Ansiedlung ähnlicher Geschäfte in Eltmann. Dazu gab es in den vergangenen Jahren sogar einen Rechtsstreit zwischen den beiden Nachbarkommunen: Vor Gericht scheiterte Eltmann mit dem Vorhaben, in den Elt-Auen ein eigenes Einkaufsgebiet zu bekommen.

    Manchmal lohnt auch der Vergleich mit den Nachbarn: Die Stadt Eltmann (vorne) liegt südlich des Mains, am gegenüberliegenden Flussufer liegt die Gemeinde Ebelsbach.
    Manchmal lohnt auch der Vergleich mit den Nachbarn: Die Stadt Eltmann (vorne) liegt südlich des Mains, am gegenüberliegenden Flussufer liegt die Gemeinde Ebelsbach. Foto: René Ruprecht

    In einem Punkt landet Eltmann landkreisweit auf dem allerletzten Platz, sogar noch knapp hinter dem Nachbarn Ebelsbach: Die Breitbandversorgung. Mit 4,3 Punkten zeigt sich die Bevölkerung sehr unzufrieden mit der Internetanbindung.

    Am anderen Ende der Skala steht Eltmann dagegen, wenn es um den Wohnungsmarkt geht. Diesen bewerten die Bürgerinnen und Bürger hier mit durchschnittlich 6,2 – der beste Wert im ganzen Landkreis. Gute Nachrichten also für alle, die nach Eltmann ziehen wollen oder bereits dort leben und auf der Suche nach einer neuen Wohnung sind.

    In vielen Kategorien gibt es eine Silbermedaille

    Ansonsten reicht es für Eltmann in sehr vielen Bereichen für eine Silbermedaille. Kreisweit auf dem zweiten Platz landet die Stadt nicht nur in der Gesamtbewertung, sondern auch in sieben von 15 Einzelkategorien, nämlich bei Sauberkeit (gleichauf mit Sand), Sicherheit, Kinderbetreuung, Familienfreundlichkeit, Sportangebot, Gesundheitsversorgung und Kultur (gleichauf mit Sand).

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    Was bei diesen vielen positiven Wertungen und dem positiven Gesamtergebnis allerdings etwas verwunderlich erscheint, ist, dass die Eltmanner die Lebensqualität in ihrem Ort nicht ganz so gut bewerten. Mit einer Wertung von 7,1 zeigen sich die Einwohnerinnen und Einwohner von Eltmann zwar recht zufrieden mit dem Leben in der Stadt und ihren Ortsteilen, kreisweit belegen sie damit aber nur den fünften Platz, gleichauf mit Königsberg.

    Nahverkehr: Nicht gut, aber besser als der Durchschnitt

    Eine Kategorie, in der es im gesamten Landkreis Haßberge schlecht aussieht, ist der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). In diesem Bereich hat auch Eltmann mit 4,3 keine besonders hohe Wertung, doch da es in anderen Orten des Landkreises offenbar noch deutlich schlechter aussieht, liegt selbst diese schwache Wertung noch über dem kreisweiten Durschnitt von 3,9.

    Die Bushaltestelle vor dem Rathaus in Eltmann: Die Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wurde in Eltmann zwar nicht gut bewertet, aber im Vergleich mit dem übrigen Landkreis immer noch überdurchschnittlich.
    Die Bushaltestelle vor dem Rathaus in Eltmann: Die Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wurde in Eltmann zwar nicht gut bewertet, aber im Vergleich mit dem übrigen Landkreis immer noch überdurchschnittlich. Foto: René Ruprecht

    Auch hier lohnt sich ein Blick auf die andere Seite des Mains: Der Nachbarort Ebelsbach, mit dem sich Eltmann einen gemeinsamen Bahnhof teilt, schafft es auf Platz 1. Dabei könnte eine Rolle spielen, dass der Bahnhof, von dem neben Zügen auch diverse Buslinien abfahren, zwar offiziell "Ebelsbach-Eltmann" heißt und auch zu beiden Seiten hin Ausgänge hat, gefühlt aber dennoch näher an Ebelsbach liegt. Dort ist es nicht weit vom Bahnhof zur Wohnbebauung, während ein Reisender auf Eltmanner Seite erst einmal das Industriegebiet durchqueren und den Fluss überqueren muss, bevor die ersten Wohnhäuser kommen.

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