Die einzige Erdaushubdeponie im Landkreis, die nicht geschlossen wird, steht im Aidhäuser Gemeindeteil Happertshausen. Diese wurde erst im Jahr 2005 angelegt und sie ist nach unten abgedichtet. Für die anderen gilt: Umbaumaßnahmen, um die EU-Richtlinien zu erfüllen, werden viel zu teuer sein, als dass es sich lohnt.
Was macht der Bürger nun mit seinem Bauschutt oder Erdaushub? Wohin soll er seine alten Fließen bringen, die beispielsweise bei der Renovierung des alten Bades angefallen sind? „Kleine Mengen werden nach der Schließung der Deponien künftig die Wertstoffhöfe annehmen“, sagt Wilfried Neubauer, der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes im Landkreis.
Bauschutt nicht gleich Bauschutt
Unter kleinen Mengen versteht er das, was beispielsweise bei einer Renovierung eines Hauses entsteht. In den Wertstoffhöfen werde es Behälter geben, in die Kleinmengen eingefüllt werden können – allerdings gegen Bezahlung. 50 Cent wird ein 20-Liter-Eimer kosten.
Nicht zuständig sind die Wertstoffhöfe bei größeren Mengen – wenn beispielsweise ein ganzes Haus abgerissen wird. Die Wertstoffhöfe sind nach Aussage von Neubauer mit dieser Aufgabe überfordert. Solche Mengen müssten dann selbst entsorgt werden.
Doch Bauschutt ist nicht gleich Bauschutt, es gibt verwertbaren und unverwertbaren. Unverwertbarer Bauschutt sind beispielsweise Glasbausteine oder Heraklitplatten. Dieser muss in der Kreismülldeponie in Wonfurt entsorgt werden, dagegen gibt es für den verwertbaren Bauschutt wie Mauerabbruch oder Fliesen Aufbereitungsanlagen. Der verwertbare Bauschutt kann beispielsweise noch für den Straßenunterbau verwendet werden. Vier Aufbereitungsanlagen gibt es im Landkreis Haßberge, in Haßfurt, Knetzgau, Sand und Oberaurach. In Wonfurt wird derzeit Deponieraum für unverwertbares Material geschaffen.
Edwin Oppelt vom Landratsamt bietet den Bürgern bei Fragen kostenlos Hilfe an. Die Berater im Landratsamt seien gerne behilflich, wenn es darum geht, zu klären, was wiederverwertet werden kann und was entsorgt werden muss. Für den Häuslebauer, der sein altes Haus abreißt, kann sich das finanziell lohnen. Die Aufbereitungsanlagen dürfen nur wiederverwertbare Stoffe annehmen. Sind diese vermischt mit nicht verwertbaren, so muss der gesamte Abriss zur Deponie nach Wonfurt „Die Entsorgung dort ist um ein Vielfaches teurer“, so Oppelt. Also empfiehlt er, sich vorher Gedanken zumachen.
Durch EU-Recht verursacht
Neubauer erlebt in Gesprächen, dass diese Frage der Erdaushub- und Bauschuttdeponien oft mit der Frage der Rückübertragung der Müllentsorgung an den Landkreis verknüpft wird, für die er derzeit sorgt. Dies seien aber zwei Paar Stiefel. Die Schließung der Deponien sei durch EU-Recht verursacht und die daraus resultierenden Regelungen hätten nichts mit der Rückübertragung zu tun.
Für Fragen steht auch die Abfallberatung beim Abfallwirtschaftsbetrieb für den Bürger und für das ortsansässige Gewerbe zur Verfügung. Die Beratung ist kostenlos. Der Abfallberater kommt sogar oft in den Betrieb, um die Probleme vor Ort zu besprechen. Weitere Informationen erteilt Wolfgang Aull unter Tel. (0 95 23) 27 142.