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Haßfurt: Haßfurt: Auch die Kreisstadt macht aus fester Überzeugung beim Regionalwerk Haßberge mit

Haßfurt

Haßfurt: Auch die Kreisstadt macht aus fester Überzeugung beim Regionalwerk Haßberge mit

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    Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien: Auch Haßfurt beteiligt sich am geplanten Regionalwerk im Landkreis Haßberge. (Symbolfoto)
    Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien: Auch Haßfurt beteiligt sich am geplanten Regionalwerk im Landkreis Haßberge. (Symbolfoto) Foto: Martin Gerten, dpa

    Die Stadt Haßfurt wird dem Regionalwerk Haßberge beitreten. Das hat der Stadtrat am Montagabend beschlossen. Bis 2030 soll der Landkreis klimaneutral werden und Strom und Wärmebedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugen. Um dieses Ziel zu erreichen, soll ein Regionalwerk gegründet werden, das wie eine Art von "Stadtwerk für den Landkreis" die Energieversorgung von allen 26 Kommunen im Kreis Haßberge sicherstellt.

    Die kreisangehörigen Kommunen werden im Verhältnis ihrer Einwohnerzahl 840 Stimmen im Verwaltungsrat besitzen, 32 Stimmen bekommt zudem der Landkreis. Wenn alle Kommunen diesem gemeinsamen Kommunalunternehmen (gKU) beitreten. Es fehlen nach dieser Entscheidung der Stadt Haßfurt jetzt noch die Beschlüsse von sechs Kommunen. So der Stand vom Montagnachmittag in der Sitzung des Kreistages.

    Knapp 185.000 Euro Stammeinlage

    Entsprechend dem Bevölkerungsschlüssel würden der Kreisstadt rund 135 von den 872 Stimmen im Verwaltungsrat zustehen. Das gKU soll mit einem Eigenkapital in Höhe von 1,160 Millionen Euro ausgestattet werden. Die Stadt Haßfurt müsste sich mit 184.800 Euro an der Stammeinlage beteiligen. So Kämmerer Wolfgang Hömer im Beschlussvorschlag. Diese Zahlen könnten sich noch ändern, wenn nicht alle Kommunen dem Regionalwerk beitreten.

    Stadtrat Volker Ortloff wies darauf hin, es mache schon einen Unterschied, ob eine Kreisstadt beitrete oder eine kleinere Gemeinde. Von Bedeutung sei auch, welche Rolle künftig das Stadtwerk Haßfurt in einem solchen Regionalwerk spiele. Zudem handele es sich hierbei um ein Projekt mit Modellcharakter in Bayern. In Haßfurt gebe es allerdings aktuell mehrere solche Modellprojekte. "Wir können uns als Kreisstadt nicht rausnehmen", so das Fazit des CSU-Fraktionssprechers. Aber man müsse sehen, dass es der Stadt Haßfurt erlaubt sei, zielgerichtet mitzugestalten.

    Jürgen Kehrlein (CSU) hielt es für fragwürdig, zu diesem Zeitpunkt einen Beschluss herbeizuführen. Er attackierte den Bürgermeister zudem, die Sitzungen und Themen so anzusetzen, dass man sich "als berufstätiger Mensch" nicht entsprechend vorbereiten könne. Zudem vermisse er immer noch die von ihm angeforderten Zahlen des Stadtwerks, die seiner Ansicht nach von einem "gewaltigen Schuldenstand" zeugten.

    Bürgermeister Werner rüffelt Stadtrat Kehrlein

    Bürgermeister Günther Werner geriet darauf in Harnisch und maßregelte den CSU-Stadtrat. Wenn Der seine Vorlagen nicht richtig lesen könne, habe er in diesem Gremium nichts zu suchen. Der Schuldenstand des Stadtwerks belaufe sich auf rund 20 Millionen Euro, der Wert des Stadtwerks betrage etwa 61 Millionen Euro, zudem habe das Unternehmen in den letzten zehn Jahren 91 Millionen Euro investiert und die Außenstände würden zum Teil über die Gebühren gedeckt.

    Stadt- und Kreisrat Stephan Schneider (SPD) verstand die Aufregung nicht. Die Vermarktung des regionalen Stroms werde über ein Joint Venture geregelt. "Sonst bekommen wir eines Tages nur noch Nullkommanull Euro für unseren Strom. Wenn wir unsere Wertschöpfung halten wollen, sind wir zwingend auf das Regionalwerk angewiesen."

    Und sein Parteifreund Reiner Greich betonte die Bedeutung des Projektes, die "weit über die Landesgrenzen hinaus" gehe. Auch Zweiter Bürgermeister Norbert Geier (WG) unterstrich, "alle fachlich Kompetenten bestätigen, dass es für das Stadtwerk Sinn macht, beim Regionalwerk einzusteigen". Dem schloss sich das Gremium mit nur einer Gegenstimme von Jürgen Kehrlein an.

    Friedhofsgebühren steigen in der Kreisstadt

    Das Gremium befasste sich zudem mit der Neukalkulation der Friedhofsgebühren in Haßfurt und seinen Stadtteilen. Diese war notwendig geworden, so Robert Barth von der Stadtverwaltung, da die letzte Kalkulation der Gebühren im Jahre 2018 erfolgte. Diese habe sich am Stand von 2014 orientiert. In den vergangenen drei Jahren, so Barth, sei es zu einer Gebühren-Unterdeckung in Höhe von 375.000 Euro gekommen. Daher sei es erforderlich, die Gebühren zum Teil erheblich anzuheben.

    An der Ritterkapelle liegt einer der Friedhöfe der Stadt Haßfurt. Die Gebühren für den Friedhof steigen hier wie anderswo in der Kreisstadt. 
    An der Ritterkapelle liegt einer der Friedhöfe der Stadt Haßfurt. Die Gebühren für den Friedhof steigen hier wie anderswo in der Kreisstadt.  Foto: René Ruprecht (Archivfoto)

    Die Stadt Haßfurt betreibt drei eigenständige Bestattungseinrichtungen, den Friedhof "Am Rödersgraben", den Friedhof "An der Ritterkapelle" und die Friedhöfe in den Stadtteilen. Die Gebührenerhöhung hier an einigen Beispielen: Grabnutzungsgebühr pro Jahr im Friedhof "Rödersgraben": einstellige Grabstätte bisher 59 Euro, neu 99,41 Euro; zweistellige Grabstätte bisher 119 Euro, neu 198,81 Euro; im Friedhof "Ritterkapelle": Weggrabstätte pro Quadratmeter bisher 19 Euro, neu 39 Euro; Stadtteilfriedhöfe: einstellige Grabstätte bisher 57 Euro, neu 95,30 Euro; zweistellige Grabstätte bisher 110 Euro, neu 182,50 Euro.

    Robert Barth wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass sich in den letzten 20 Jahren gewaltige Veränderungen im Bestattungswesen ergeben hätten. Deshalb werde die Stadt künftig verstärkte Angebote zu naturnahen Bestattungen machen; auch um in Konkurrenz zu den Ruheforsten zu treten.

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