Das Fest ihrer "Diamantenen Hochzeit" feierten Helmut und Hildegard Zürl, die in Rentweinsdorf die Brauerei mit Gastwirtschaft "Bergbräu Zürl" betrieben. Dem Jubelpaar gratulierten hierzu vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter sowie elf Enkel und ein Urenkel. Die Glückwünsche der Marktgemeinde überbrachte 1. Bürgermeister Steffen Kropp und für den Kreistag und Landkreis Haßberge gratulierte stv. Landrätin Birgit Bayer.
Der Name Zürl ist über die Marktgemeinde hinaus in weitem Umkreis bekannt, denn Helmut Zürl stammt aus der Brauerei, die schon seit 1863 bestand. Allerding stammen die Zürls aus Simmersdorf und haben das Anwesen in Rentweinsdorf gekauft. Schon der Urgroßvater war Brauer und in diese Fußstapfen stieß auch Helmut Zürl.
Seine Frau Hildegard, geb. Luther, stammt aus Memmelsdorf und im Jahre 1965, also vor 60 Jahren, fand die Hochzeit statt. Hildegard war im Krankenhaus in Ebern beschäftigt und dort vor allem im Operationssaal tätig. Später wechselte sie ins Kloster in Untermerzbach, wo sie voranging in der Küche mitarbeitete und damit auch das Kochen erlernte. Die Erfahrungen dort waren dann sehr vorteilhaft in der eigenen Gastwirtschaft in Rentweinsdorf.
In Rentweinsdorf gab es ursprünglich ja zwei Brauereien, die Bergbräu Zürl aus dem Jahre 1863 und die Rotenhansche Brauerei, die 1872 gegründet wurde. Die Brauerei Zürl war insbesondere bei den Hausbrauern beliebt und so reichte das Einzugsgebiet in die ganze Umgebung und bis nach Hofheim. "Wir hatten in guten Zeiten ca. 200 Hausbrauer, die ihr Bier bei uns abholten, belieferten einige Gastwirtschaft und hatten ja auch noch die eigene Gaststätte mit Saal. Helmut Zürl meinte, dass dies eine ganz andere Zeit war und es man nicht leicht hatte, denn man hatte Brauerei und Gastwirtschaft sowie auch noch Fremdenzimmer zu bewirtschaften. Außerdem seien die vier Kinder im Zeitraum von 5 Jahren geboren worden. Als weitere Besonderheit hätten 3 der vier Kinder mit dem 14. Juli den gleichen Geburtstag.
Auf der B 279 hätte zu dieser Zeit auch ein starker Durchgangsverkehr geherrscht, weil es noch keine Maintalautobahn gab und viele eben diese Straße in Ost-West-Richtung nutzten. So seien die Fremdenzimmer immer ausgelastet gewesen und auch die Gaststätte sei gut angenommen worden. Der Verkehr habe dann nach dem Bau der A 70 spürbar abgenommen und das habe man auch in der Gastronomie gemerkt. Helmut Zürl hat dann die Brauerei noch bis zum Jahre 1983 betrieben, die Gastwirtschaft bis zum Jahre 1988 und einen Getränkehandel bis vor 6 Jahren.
Helmut Zürl war natürlich auch in der Gemeinde aktiv, hat die CSU mitbegründet, unterstützte die Feuerwehr und war auch Vorstand bei Wanderverein Rentweinsdorf, der damals für seine großen Volkswanderungen im weiten Umkreis bekannt war. Auch heute noch besucht das Jubelpaar die Feste in der Gemeinde und die Veranstaltungen des Seniorenkreises. Helmut Zürl stellt im Rückblick aber auch eine große Änderung für die Gastronomie fest. "Eine Frau hatte in früheren Zeiten in der Wirtschaft nichts zu suchen. Heute ist es umgekehrt. Wir haben in Rentweinsdorf derzeit vier Frauenstammtische." Bei einem ist auch Jubilarin Hildegard Zürl zu finden.