Im Alter von nur 44 Jahren ist Pfarrer Dr. Waldemar Radecki gestorben. Der sportliche Geistliche nahm in seinem Heimatland Polen an einem Triathlon in Poznan teil. Während des Schwimmwettbewerbs verlor er plötzlich das Bewusstsein und konnte trotz sofortiger Reanimation nicht mehr gerettet werden. Der promovierte Theologe, zuletzt Pfarrer im polnischen Gniezno, war im Jahr 2004 in der Vakanz zwischen Bernhard Öchsner und Gerd Greier für zehn Monate als Seelsorger in Hofheim, Reckertshausen, Goßmannsdorf, Kerbfeld und Ostheim tätig. Durch seine offene und herzliche Art erwarb er sich im Haßgau zahlreiche Sympathien.
Als Waldemar Radecki Ende Juli 2004 wieder nach Polen zurückkehren musste, hatte der Kaplan zahlreiche Hände zu schütteln. Die damalige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christel Teinzer betonte nach dem Abschiedsgottesdienst, Radecki sei den Menschen stets offen und fröhlich begegnet. „Er konnte sich sofort und mit ganzem Herzen auf seine Gegenüber einstellen.“ Trotz seines damals noch jugendlichen Alters sei er sehr einfühlsam gewesen und habe auch in schwierigen Situationen, wie zum Beispiel bei Beerdigungen, immer Trost und Hilfe gegeben.
Einen bleibenden Eindruck hätten auch seine Predigten hinterlassen, nicht nur, weil sie kurz und prägnant waren, sondern auch, weil Kaplan Radecki damit Wege zur Bewältigung des Alltags und im Umgang mit den Mitmenschen aufzeigte, sagte Teinzer damals. Auch durften die Gemeindemitglieder seine Musikalität kennenlernen. Teinzer erinnerte an den temperamentvollen Auftritt beim Frauenbund-Fasching, der den Saal zum Brodeln brachte und ein absoluter Höhepunkt des Abends gewesen war.
Die Trauerfeierlichkeiten in der Erzkathedrale von Gniezno, wo der Tote aufgebahrt ist, haben schon am Donnerstag begonnen. An diesem Freitag wird der polnische Primas, Erzbischof Wojciech Polak, das feierliche Requiem für den Verstorbenen feiern, ehe nach einem Trauerzug Waldemar Radecki auf dem Friedhof von Gniezno seine letzte Ruhe finden wird. Foto: Brigitte Schubart