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HOFHEIM: „Hofheim ist der richtige Standort“

HOFHEIM

„Hofheim ist der richtige Standort“

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    Neubau-Plan steht: Rund zwei Millionen Euro investiert Nicklas Landtechnik am Standort Hofheim. Im Industriegebiet sollen im Frühjahr die Bauarbeiten für den neuen Unternehmenssitz beginnen. Im Bild betrachten Prokurist Johannes Precht (links) und Markus Nicklas den Plan.
    Neubau-Plan steht: Rund zwei Millionen Euro investiert Nicklas Landtechnik am Standort Hofheim. Im Industriegebiet sollen im Frühjahr die Bauarbeiten für den neuen Unternehmenssitz beginnen. Im Bild betrachten Prokurist Johannes Precht (links) und Markus Nicklas den Plan. Foto: Foto: Alois Wohlfahrt

    „Ja, hier soll es hin“ – Markus Nicklas steht am Rande des Hofheimer Industriegebiets, zur Linken die Einkaufsmärkte, rechts von ihm lugt aus dem Schnee der Bau der ESN. Vor ihm hat der große Traktor Spuren auf der Ackerfläche hinterlassen. „Kein Frost, da kann es eigentlich bald losgehen“, sagt Nicklas zu seinem Mitarbeiter Johannes Precht. In den Händen halten sie das auf Papier, was bis zum Herbst als Bau Gestalt angenommen haben soll: Der Neubau der Firma Nicklas Landtechnik. Rund zwei Millionen Euro investiert das Unternehmen in den Standort Hofheim und zieht von der Rügheimer Straße in das Industriegebiet.

    Hauptsitz des Unternehmens ist bislang Schirradorf (zwischen Bayreuth und Bamberg). Vor zehn Jahren kam als unterfränkisches Standbein die Filiale in Hofheim dazu – als Pächter des Anwesens der Firma Löblein. Zwei Probleme haben sich in den vergangenen Jahren herauskristallisiert und ließen den Entschluss für einen Neubau reifen, berichtet der 27-jährige Markus Nicklas, der die eigenständige Firma in Hofheim ab Herbst führen wird: zum einen der Platz – „die Struktur des Gebäudes am jetzigen Standort ist für uns nicht mehr zeitgemäß“. Man könne die Arbeitsabläufe einfach nicht mehr so gestalten, „wie es sein könnte“. Und er nennt ein Beispiel: Allein die Wegstrecke zwischen Werkstatt und Ersatzteillager beträgt rund 100 Meter. Das Büro, in dem er mit Prokurist Johannes Precht zusammensitzt, spricht nicht weniger Bände: Enge und ein Ölofen, der vor sich hin bullert.

    Auszeichnung erhalten

    Man sei auch dem Wohl der Mitarbeiter verpflichtet, so Nicklas weiter. Die setzten sich für das Unternehmen ein. Nicht von ungefähr habe der Gesamtbetrieb jüngst eine Auszeichnung bekommen, als Betrieb mit dem besten Kundendienst in Bayern – fabrikatsunabhängig.

    „Wir wollten eine eigene Immobilie, weil wir den Bereich Hofheim auch langfristig abdecken wollen“, erklärt Nicklas einen weiteren Beweggrund für den Neubau. Markus Nicklas gehört im Familienunternehmen inzwischen zur fünften Generation. In diesem Jahr feiert die Firma ihr 125-jähriges Bestehen. Für ihn ist „der Standort Hofheim der richtige“. Überlegt worden war zwar auch, in Autobahnnähe zu bauen, „aber in Hofheim haben wir gute Erfahrungen gemacht. Der Standort hat einen hohen landwirtschaftlichen Bezug“, so Nicklas.

    Generell ist dem studierten Betriebswirtschaftler Nicklas nicht bange um die Entwicklung auf dem Landmaschinensektor. „Es ist ein konstanter Sektor.“ Selbst, als vor wenigen Jahren die Krise andere Branchen mit bis zu 50-prozentigen Einbußen traf, kam man im Agrarbereich noch mit Rückgängen um zehn bis 15 Prozent davon. Tatsache sei: Auch wenn die Zahl der Landwirte abnehme, die Fläche, die zu bearbeiten ist, bleibt. „Aber die Betriebe werden professioneller und umso mehr kommen wir ins Spiel.“ Immer mehr Großmaschinen würden benötigt. Daneben gibt es einen weiteren Wachstumsmarkt, den man mit dem Neubau ebenfalls besser bedienen möchte: „Der Hobby- und Nebenerwerbsbereich ist aufsteigend“, berichten Nicklas und Precht. Insbesondere der Bereich forstliche Geräte und Maschinen, denn „mittlerweile hat doch fast jeder einen Holzofen und macht Holz und benötigt Kleingeräte.“ Gerade für ihr Hobby seien die Menschen bereit, für Qualität zu investieren, so Nicklas weiter.

    Dass das Unternehmen nicht nur auf große landwirtschaftliche Maschinen setzt, sondern auch auf diese Kundengruppe, das wird im Bauplan sichtbar: Am neuen Standort, auf dem rund 5300 Quadratmeter großen Areal, gibt es im Gebäude (bebaute Fläche rund 1200 Quadratmeter) neben zwei großen Werkstätten mit rund 250 bis 300 Quadratmetern auch einen separaten Raum für Kleingeräte-Reparaturen. Ebenfalls neu: ein eigener Raum für die Übergabe der Maschinen – „ähnlich, wie es in der Automobilindustrie üblich ist“, so Nicklas. Für Schulungen ist im Obergeschoss des zweieinhalbstöckigen Gebäudes ein eigener Raum vorgesehen.

    Was unter anderem den Unterschied zum bisherigen Standort ausmacht, verdeutlicht Nicklas: Mit dem neuen Gebäude werde man ein zusammenhängendes Lager haben, bislang war das Lager auf vier Räume und drei Etagen verteilt.

    Ein weiterer Punkt: der Energieeinsatz. Da setze man auf grüne Energie. Es gibt eine Hackschnitzelheizung, eine Fotovoltaikanlage ist vorgesehen und das Gebäude sei entsprechend gedämmt, um den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten. Baubeginn soll in diesem Frühjahr sein, zum Herbst soll der Umzug der 14 Mitarbeiter erfolgen. Später ist gar an eine Aufstockung auf 17 Mitarbeiter gedacht.

    Und was wird aus dem bisherigen Sitz, dem Gebäudekomplex an der Rügheimer Straße? Eine endgültige Entscheidung gebe es noch nicht, sagt Inge Löblein. Die Werkstatt wolle man weitervermieten, einen Teil der Gebäude werde man unter Umständen abreißen. Eine rund 80 Jahre dauernde Ära des Landmaschinenhandels werde an dieser Stelle wohl dann zu Ende gehen. Aber, so Inge Löblein weiter: Sie könne verstehen, dass sich Nicklas Landtechnik so entschieden habe.

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