2160 Festmeter Holz sollten in diesem Jahr im Hofheimer Stadtwald eingeschlagen werden. Es wurden 3570 Festmeter, davon allein 2980 Festmeter "Käferholz". Diese Zahlen nannte Revierförster Bernhard Streck bei der Waldausschusssitzung am Dienstag im Bürgerzentrum. Das Forstwirtschaftsjahr sei – wie bereits seit drei Jahren – vom Kampf gegen Schädlinge wie den Borkenkäfer geprägt, sagte Streck.
Auch für das kommende Jahr könne für ganz Nordbayern noch keine Entwarnung gegeben werden, während der Süden Bayerns von der Käferplage weitgehend verschont bliebe. Seit dem Jahr 2011 liege der Hiebsatz im Stadtwald bei dem dreifachen der Soll-Menge. "Das muss in den kommenden Jahren weniger werden", betonte der Förster. Trotz der hohen Holzernte habe er die Brennholzkunden nicht komplett versorgen können, was ihm noch nie passiert sei. 1150 Festmeter Schadholz habe sich in alten Fichtenbeständen befunden.
Niederschläge ermöglichten Wiederaufforstung
Die vielen Niederschläge in diesem Jahr hätten einen positiven Nebeneffekt gehabt. Denn erstmals nach den Trockenjahren 2018 bis 2020 habe man in diesem Jahr Wiederaufforstung betreiben können. Am mehr als zehn Orten wurden 14 700 Pflanzen auf einer Fläche von knapp fünf Hektar gesetzt. Rund 6000 Laufmeter Zaun schützen die Jungbäume vor Wildverbiss. Dies gehe ins Geld, da der Laufmeter Zaun rund zehn Euro koste, sagte Streck.
Unter dem Strich bleibe ein Überschuss von rund 120 000 Euro übrig, doch dies nur, weil die Stadt für Vertragsnaturschutzmaßnahmen 50 000 Euro erhielt und 80 000 Euro Bundeswaldprämie kassierte. Der eigentliche Holzbetrieb sei defizitär gewesen. Für das Waldbetriebsjahr 2022 rechnet Streck mit einem Hiebsatz von 2354 Festmetern. 600 bis 700 Festmeter Brennholz sollen geschlagen werden. Ein Großteil des Laubholzes werde an nur einen Abnehmer verkauft – einen Sarghersteller. In den Wald zu gehen, um Holz zu machen, sei mehr und mehr "out".
Nachfrage nach fertigem Brennholz
Verstärkt nachgefragt werde langes Brennholz, das am Waldweg aufgestapelt ist, sowie fertig geschnittenes Brennholz. 8,5 Hektar sollen im Betriebsjahr 2022 aufgeforstet werden. Hierfür sollen 30 000 Bäume, vorwiegend Edellaubhölzer, an 15 Waldorten gepflanzt werden. Rund 1000 Laufmeter Zaun sollen neu gebaut werden. Die Einnahmen für 2022 taxierte Streck auf rund 190 000 Euro, die Ausgaben auf 215 000 Euro, sodass unter dem Strich ein Minus von rund 25 000 Euro übrig bleibt. Nicht eingerechnet sei die Bundeswaldprämie. Für Vertragsnaturschutz habe er Einnahmen von 30 000 Euro einkalkuliert. Der Ausschuss genehmigte den Betriebsplan 2022 einstimmig.
