Spätestens seitdem Landwirtschaftsminister Christian Schmidt auf europäischer Ebene für die Verlängerung den Einsatzes des Herbizids Glyphosat gestimmt hat, hat sich auch die Diskussion um das umstrittene Pflanzenschutzmittel noch einmal verschärft. Stadträtin Judith Geiling (SPD) hatte im September den Antrag gestellt, den Einsatz von Glyphosat auf städtischen Acker- und Grünflächen zu verbieten, sobald dies die laufenden Pachtverträge zulassen. Am Donnerstag befasste sich der Stadtrat mit dem Antrag der Stadträtin.
Bürgermeister Wolfgang Borst sagte, dass der Antrag erst jetzt auf der Tagesordnung stehe, weil er sich erst mit dem Thema habe beschäftigen müssen. Nach seinen Recherchen seien derzeit mehr als 250 Unkrautbekämpfungsmittel auf dem Markt, unter denen Glyphosat noch zu den harmloseren gehöre. Das Problem bei einem Glyphosat-Verbot sei, dass dann der Landwirt zu einem anderen, giftigeren Mittel greifen würde.
Borst machte daher den Vorschlag, den Einsatz von Herbiziden in den Wasserschutzgebieten der Hofheimer Allianz – auf rund 200 Hektar Fläche – ab dem Jahr 2018 generell zu verbieten. Zudem solle die Stickstoffdüngung auf diesen Flächen stark reduziert werden.
Durch die Fruchtfolge von Weizen, Braugerste und Mais über einen Zeitraum von drei Jahren soll Unkraut auf natürlichem Weg reduziert werden. Der so angebaute Weizen müsse in einem speziellen Verfahren gemahlen und gebacken werden. Gespräche mit Mühlenbetreibern und Bäckern würden bereits geführt. Das daraus gebackene Brot könne dann als „Wasserschutzbrot“ vermarktet werden. Den Mehrpreis von 20 bis 60 Cent gegenüber einem herkömmlichen Brot würde der Verbraucher gerne zahlen, war sich Borst sicher.
Ab dem Jahr 2020 würden Pachtverträge für städtische Grundstücke auslaufen. Dann könne man in den neuen Verträgen ebenfalls die Ausbringung von Herbiziden verbieten. Der Vorschlag des Bürgermeisters fand im Gremium Zustimmung und wurde mit einer Gegenstimme angenommen. Der Antrag von Judith Geiling, nur Glyphosat zu verbieten, wurde mit 15 zu fünf Stimmen abgelehnt.
Jahresrückblick
In seinem Jahresrückblick wies Borst darauf hin, dass die Arbeiten in der Hauptstraße bis 6. Januar 2018 unterbrochen wurden. Die Löcher wurden provisorisch geschlossen. Im neuen Jahr gehen die Arbeiten auf der Nordseite – wo sich auch der Fränkische Hof befindet – weiter.
Das neu ausgewiesene Baugebiet in der Lendershäuser Straße wird derzeit auf Bodendenkmäler untersucht. Im Frühjahr sollen dann die Kanäle gelegt werden.
Die Arbeiten im Brauhaus in Rügheim gehen dem Ende entgegen. Im Februar 2018 soll dann das erste Bier gebraut werden.
In Sulzbach wurden auf dem Dorfplatz bereits Spielgeräte aufgestellt. Die Außenanlagen konnten aufgrund der schlechten Witterung noch nicht fertiggestellt werden.
Auch die Sanierung der Alten Schule in Lendershausen schreitet voran. Ende Januar soll dort eine Bauabnahme erfolgen.
Für die Sanierung des Kanals in Eichelsdorf will das Ingenieurbüro Alka im Februar 2018 eine detaillierte Planung vorlegen. Im (ehemaligen) Krankenhaus wird ab dem zweiten Quartal 2018 ein Orthopäde das Ärzteteam verstärken. Auch ein Frauenarzt soll dort in naher Zukunft angesiedelt werden. Stephan Zuber aus Nassach wird im neuen Jahr das Amt des Bauhofleiters übernehmen, da der bisherige Leiter Manfred Fassl in Ruhestand geht.
Zweiter Bürgermeister Reinhold Giebfried bedankte sich zum Abschluss bei Bürgermeister Wolfgang Borst für seinen Einsatz für die Stadt.