Wie sieht die Zukunft für das Standesamt Königsberg aus? Im Stadtrat am Dienstagabend mussten die Räte darüber eine Zwei-Drittel-Entscheidung fällen.
Bei durchschnittlich neun Stunden wöchentlicher Standesamt-Arbeit gibt es in der Stadtverwaltung momentan zwei Standesbeamte. Um jedoch für „alle Eventualitäten, wie Urlaub, Krankheit, Terminüberschneidungen gerüstet zu sein“, erläuterte der Geschäftsleiter im Rathaus, Walter Schneider, „sind eigentlich drei Standesbeamte erforderlich.“
Bis Ende 2010 scheidet allerdings ein Beamter aus dem Dienst und Ende 2011 der zweite Standesbeamte. Drei neue Stellen wären somit binnen knapp zwei Jahren zu besetzen. „Dazu sollte man wissen, dass die dem Standesamt obliegenden Aufgaben eigentlich reine Angelegenheiten des Staates sind, die den Kommunen nur übertragen sind“, so Bürgermeister Erich Stubenrauch. Für Standesbeamte zwingend erforderlich ist daher eine Laufbahnprüfung für den gehobenen, nicht technischen Dienst, zudem muss eine dreimonatige Einarbeitungszeit durchlaufen werden. Durch ständige zeitaufwendige Fortbildungen muss sich der Beamte auf dem Laufenden halten. Darin erkannte nicht nur der Bürgermeister einen ziemlichen Aufwand bei relativ geringer Stellenauslastung.
Die Alternative: die vollständige Auflösung des Standesamtes Königsberg und eine Zusammenarbeit mit der Stadt Haßfurt oder der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim. Das würde bedeuten, die Zuständigkeit für Königsberg bliebe mit eigenen Dienstsiegel, Büchern, Register, städtischem Briefkopf weiterhin in Verantwortung Königsbergs, lediglich der Vollzug der Amtshandlung werde auf auswärtige Standesbeamte übertragen. Eheschließungen, Geburten oder auch Kirchenaustritte werden weiterhin im Register der Stadt Königsberg geführt und Trauungen dort auch weiterhin vollzogen.
Ab Januar 2011 geht es los
Ob man durch die Amtsübertragung nicht mehr und mehr an gemeindlicher Souveränität und Kontakt zu den Bürgern einbüße, wurde von den SPD-Räten Eddi Klug und Dominik Blümmert nachgefragt. Geschäftsleiter Schneider und Bürgermeister Stubenrauch sehen in einer Zusammenarbeit zuallererst ein Einsparpotenzial an Arbeitskapazität, das anderweitig eingesetzt werden könne.
Mit zwölf zu drei Stimmen stimmten die Räte schließlich für eine Übertragung der Aufgaben des Standesamtes an die Verwaltungsgemeinschaft Hofheim mit Wirkung zum 1. Januar 2011.
Und damit die Trauungen und Rathaussitzungen im hellen Schein moderner Leuchtmittel durchgeführt werden können, stellte der Geschäftsführer von Regiolux/Lichtwerk, Peter Fischer, gleich sein Beleuchtungskonzept für die beiden Amtsräume vor. Die historischen Gegebenheiten, wie etwa die hölzerne Kassettendecke des Rathaussaals, soll dabei optisch nicht beeinträchtigt werden. Per Fernbedienung können die Leuchtstoffröhren zudem in unterschiedlichen Zonen und einzeln gedimmt werden, was eine „spezifische Lichtatmosphäre“ je nach Anlass gewährleiste. Das Gremium entschied sich letztendlich für die Variante in Schwarzmatt und Silber (im Trauungszimmer). Der Stadt Königsberg kostet die hochmoderne Leuchtanlage keinen Cent. Schon vor Monaten hat sich Otto Kirchner spontan zur Kostenübernahme bereit erklärt.
T-Shirt für Neugeborene
Die koordinierte Kinderschutzstelle des Kreises Haßberge, kurz „Koki“ genannt, unterstützt und vernetzt seit 2009 Stellen und Dienste im Landkreis, die sich um die Belange und das Wohl von Kindern und Jugendlichen kümmern. Dazu gehört auch ein Baby-Begrüßungspaket nebst einmalig ausgezahlten 300 Euro Starthilfe für jedes Neugeborene. Der Inhaber der Firma Bildkunst in Königsberg und Stadtrat der Freien Wähler, Claus Bittenbrünn, hat nun ein kleines Präsent in Form eines T-Shirts für alle neugeborenen in Königsberg spendiert. Aufschrift: „Königsberg – ich bin da!“