Ob Hund, Katze, Meerschweinchen – die Tiere der Tierschutzinitiative (TI) Haßberge in Zell am Ebersberg warten auf ein neues liebevolles Zuhause. Manch ein tierischer Bewohner ist schon etwas länger da, andere sind erst wenige Wochen im Tierheim. Bei der Vermittlung stehen die Bedürfnisse der Tiere im Vordergrund. Diese Redaktion stellt elf Tiere vor, die noch ein passendes Zuhause zu suchen.
1. Der Kletterkönig: Captain Hook (3 Jahre), die dreibeinige Katze

Nach einem komplizierten Beinbruch hat Captain Hook ein Bein weniger. Doch der Kater lässt sich von seiner Behinderung überhaupt nicht beirren. Warum auch? Captain Hook kann problemlos klettern und liebt es, von ganz oben aus das Treiben zu beobachten. Anfänglich etwas scheu, taut Captain Hook mit ein paar Leckerchen schnell auf. Durch sein Handicap sollte er als reine Wohnungskatze gehalten werden. Der fitte, getigerte Kater kann gut mit anderen Katzen, zieht aber auch gerne sein eigenes Ding durch. Kuscheln ist nicht so seins, trotzdem ist der dreibeinige Kater ein überaus freundlicher und aufmerksamer Geselle.
2. Die Zurückhaltende: Motte (2 bis 3 Jahre), der Deutscher Pinscher-Mix

Motte ist ein Deutscher Pinscher-Mix. Die TI geht davon aus, dass etwas von der Jagdhunderasse Rhodesian Ridgeback in ihr steckt. Das Schicksal von Motte war kein einfaches. Sie wurde in einer Wohnung mit knapp 40 weiteren Hunden gehalten. Dadurch ist sie Menschen gegenüber zunächst zurückhaltend und schreckhaft. Mit Hunden dagegen kann sie sehr gut. Motte ist es nicht gewohnt, Gassi zu gehen – das lernt sie gerade. Die künftigen Besitzer müssen Zeit und Liebe mitbringen und dabei ruhig und ausgeglichen sein. Familien mit kleinen Kindern wären für Motte nichts. Besitzer mit einem souveränen Hund wären für Motte dagegen optimal. Als Pinscher braucht sie Auslauf, daher ist ein Garten für sie ein Muss.

3. Das Geschwisterpaar: Meerschweinchen Micky und Flauschi (knapp 1 Jahr alt)

Micky ist ein Glatthaarmeerschweinchen, Flauschi ein Rosettenmeerschweinchen. Kaum zu glauben, aber die zwei Nager sind Brüder. Beide sind knapp ein Jahr alt, lieben sich und sind zwei ruhige Zeitgenossen. Das Brüderpaar gibt es nur im Duo. Die Nager brauchen Platz: ein zwei auf drei Meter großes Gehege soll es schon sein, denn Micky und Flauschi sind lauffreudige Lebewesen. Familie, Paar, Senior oder Single? Im Prinzip egal. Die Besitzer müssen allerdings wissen, dass Meerschweinchen Fluchttiere sind, das bedeutet, sie mögen es gar nicht, wenn sie von oben gepackt werden. Das versetzt sie in ungesunden Stress.

4. Der Boss: Hope (2 bis 3 Jahre), die dreifarbige Katzendame

Hope ist als trächtige Katze in den Tierschutz gekommen. Ihre drei Jungen wurden bereits vermittelt. Diesen Verlust hat sie noch nicht ganz weggesteckt. Diese Erfahrung hat sie etwas scheuer gemacht. Ansonsten ist sie aber eine sehr zutrauliche Katze, die die Nähe zu Menschen sucht. Wenn es der Katze zu viel wird, hat sie gar kein Problem, dies auch zu zeigen. Sie ist gern der Boss. Hopie, wie sie auch liebevoll genannt wird, ist nicht gern allein. Sie ist eine freiheitsliebende Katze, die am liebsten ihre Zeit draußen verbringt. Paare, Singles oder Familien mit älteren Kindern mit Garten würden Hope gefallen.
5. Der Mischling: Minibullterrier-Australian Shepherd-Cattle Dog-Mix Freddy (5 Jahre)

Auch Freddys Vergangenheit ist nicht einfach. Doch Freddy hat sein liebes Wesen zu Menschen behalten. Er wurde beschlagnahmt. Sein Vorbesitzer hatte ihn in einen Käfig gesperrt. Mit anderen Hunden kann er nicht. Freddy muss als Einzelhund gehalten werden. Sein Vater ist ein Australian Shepherd-Cattle Dog-Mix, seine Mutter ist ein Minibullterrier. Bei Freddy kommt die Rasse seines Vaters durch. "Auf einem Sofa im Wohnzimmer zu kleben, ist nicht seins", sagt Tierheimleiterin Britta Merkel. Das neue Herrchen oder Frauchen sollte einen aktiven Lebensstil führen und im Umgang mit Hunden erfahren sein.
6. Die besten Freunde: Die Jungkatzen Kevin und Teufelchen (ca. 4 Monate alt)

"Die Not schweißt zusammen", sagt Tierpflege-Azubi Kaja Kölbl über die Fundkatzen Kevin und Teufelchen. Dem kann man nur zustimmen. Beide Katzen sind erst vier Monate alt und schon die dicksten Freunde. Beide befinden noch krankheitsbedingt in Quarantäne. Gemeinsam überstanden sie ihre Krankheit, schlossen sich gegenseitig ins Herz und sollen auch nicht mehr getrennt werden. Beide sind zunächst schüchtern Menschen gegenüber, Teufelchen etwas feuriger im Wesen, doch beide sind sehr verschmust. Ein ruhiger Haushalt mit Freigang wäre für das Duo das Richtige.
7. Die Sportskanone: Kasper (3 Jahre), der Belgische Schäferhund

Kasper braucht eine hundeerfahrenes Herrchen oder Frauchen. Denn ein belgischer Schäferhund braucht eine Führungskraft, die sich zu keiner Zeit auf der Nase herumtanzen lässt. "Befehl ist Befehl bei einem Belgischen Schäferhund", so Tierheimleiterin Merkel. Kasper ist freundlich zu Menschen, aber er hat Probleme mit anderen Hunden. Deswegen trägt er beim Spazierengehen einen Maulkorb. Kasper braucht eine Sportskanone als Herrchen oder Frauchen. Aber auch intellektuell will Kasper gefordert werden.
8. Die Einzelgängerin: Die Katzendame Luna (8 Jahre)

Die achtjährige Luna ist ein Einzelgängerin. Andere Katzen im Haushalt braucht Luna nicht unbedingt. Sie will viel lieber als Einzelkatze gehalten werden. Für eine Katzendame ist sie relativ groß. Vom Charakter her ist sie eher ruhig und zurückhaltend. Zu Menschen ist sie sehr freundlich und verschmust. Als echter Freigeist verbringt die Katze den Tag am liebsten im Außenbereich.
9. Der Balljunkie: Benni (10 Jahre), der Australian Shepherd-Cattle Dog-Mix

Benni ist knapp zehn Jahre alt. Er wurde von seinem ehemaligen Besitzer beschlagnahmt, weil dieser den Hund im Käfig hielt. Unterernährt und verfilzt kam er ins Tierheim. Dort blühte er regelrecht auf. Benni ist freundlich zu Menschen, mag andere Hunde nicht so gern, liebt Ball spielen und das am liebsten den ganzen Tag. Da Benni ein sehr aktiver Hund ist, braucht er einen Garten. Das zukünftige Frauchen oder Herrchen sollte wie Benni ein aktives Outdoor-Leben führen.
Wer Interesse an einem der Tiere hat, kann sich bei der Tierschutzinitiative Haßberge unter Tel.: (09529) 9519450 oder per E-Mail an info@tierschutzinitiative-hassberge.de melden.