(mw) Alle haben gelernt, hart zu arbeiten. Nicht einmal, sondern immer wieder. Jetzt haben sie allen Grund zum Feiern. 80 Junghandwerker nahmen am Wochenende ihre Gesellenbriefe in Empfang. In der Aula des Haßfurter Berufsschulzentrums geizten Kreishandwerksmeister Hans-Georg Häfner, Klaus Jüngling von der Bäckerinnung, die Obermeister und die Landtagsabgeordnete Sabine Dittmar als Festrednerin nicht mit Lob und Anerkennung.
„Sie sind die Zukunft und ihnen gehört die Zukunft“, betonte Häfner in seiner Begrüßung. Mit einem Handwerksberuf stehe man auf einem soliden Fundament, auf dem sich Großes aufbauen lasse. Als Beispiel, stellvertretend für viele andere, nannte er Silvia Neid: Die Trainerin der Frauenfußball-Nationalelf erlernte den Beruf der Fleischereifachverkäuferin.
Dass handwerkliches Talent etwas ganz Besonderes sei, unterstrich Horst Hofmann im Namen des Landkreises. Der Kreis betrachte das duale Berufsschulwesen als Kern des wirtschaftlichen Erfolgs. Tüchtige Handwerker seien genau so wichtig wie Ingenieure. Deshalb fließen im laufenden Jahr allein 890 000 Euro in die Ausstattung des Berufsschulzentrums.
MdL Sabine Dittmar lobte die Ausbildungsbetriebe und mahnte an, dass dringend benötigte „Fachkräfte nicht vom Himmel fallen“. Es gelte, die Bildungsreserven im eigenen Land auszuschöpfen. Das Handwerk zeichne sich durch Bodenständigkeit und Flexibilität aus. Regional verwurzelt und lokal eingebunden, gehe es hier nicht um das schnelle Geld, sondern um soziale Verantwortung vor dem Hintergrund eines werteorientierten Berufsethos.
Mit der Gesellenprüfung sei die Zeit des Lernens nicht vorbei, erklärte sie weiter. Niemand dürfe sich auf den erreichten Lorbeeren ausruhen. Wissen veralte immer schneller, die „Halbwertszeit“ betrage gerade mal fünf Jahre. Erst die Bereitschaft zur aktiven Weiterbildung und zum lebenslangen Lernen sei das „Sesam-öffne-dich“ für den beruflichen Erfolg.
Dass sie den für sie richtigen Beruf ausgewählt hatten, bestätigten Julia Maier aus Pfarrweisach und Kristina Rotenberg aus Lichtenfels. Beide sind nun ausgelernte Fleischereifachverkäuferinnen. Sie wissen zu schätzen, dass sie durch die Beratung und den Verkauf an der Theke ständig Kontakt mit Menschen haben.
Als Prüfungsbeste wurden ausgezeichnet:
Bei den Bürokaufleuten: Marcel Leibold aus Reutersbrunn (Ausbildungsbetrieb: Autohaus Sorg), Brauer: Franz Wittmann, Neumarkt (Brauerei Glossner), Friseure: Jennifer Ankenbauer, Knetzgau (Hair Point, Gädheim), Schreiner: Annika Götz, Dampfach (Schreinerei Därr), Fleischereifachverkäufer: Sandra Wend, Haßfurt (Metzgerei Espig, Ebelsbach), Landkreisbeste: Nina Höchner, Aidhausen (Edeka Höchner, Hofheim), Fleischer: Tobias Koch, Breitbrunn (Metzerei Fuchs, Ebern), Maler: Julia Hofmann, Eltmann-Dippach (Malergeschäft Hofmann).