Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

Gädheim: Gefährliche Hornisse: Imkern im Landkreis Haßberge macht der Eindringling aus Südostasien Sorgen

Gädheim

Gefährliche Hornisse: Imkern im Landkreis Haßberge macht der Eindringling aus Südostasien Sorgen

    • |
    • |
    Die Asiatische Hornisse (Vespa Velutina) hat den Landkreis Haßberge erreicht.  Der Eindringling gefährdet Bienenvölker und andere Insekten und gilt als unerwünschte Art. 
    Die Asiatische Hornisse (Vespa Velutina) hat den Landkreis Haßberge erreicht.  Der Eindringling gefährdet Bienenvölker und andere Insekten und gilt als unerwünschte Art.  Foto: Axel Heimken, dpa

    Es sind vor allem die Imkerinnen und Imker im Landkreis Haßberge, die beunruhigt sind: Im Landkreis Haßberge ist erstmals die gefährliche Asiatische Hornisse nachgewiesen worden. Dies hat Dr. Werner Hornung, Vorsitzender des Imkerkreisverbandes Haßberge und ehemaliger Leiter des Veterinäramtes Haßberge, den Medien am Donnerstag mitgeteilt. Die Asiatische Hornisse sei ein Schädling "mit erheblichem Potential zur Schädigung von Honigbienen und anderen Insekten sowie von Obst und Weintrauben", schreibt Hornung in der Pressemitteilung.

    2022 tauchte erstmals eine Vespa velutina in Unterfranken auf

    Laut dem Imkervorsitzenden hat das Institut für Bienenkunde und Imkerei der bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim den Fund der Asiatischen Hornisse bestätigt. Deren zoologischer Name des in Südostasien beheimateten Insekts ist Vespa velutina. Wie Werner Hornung ausführt, wurde die Hornisse mit der Unterart Vespa velutina nigrithorax erstmals 2004 in Südwestfrankreich beobachtet; in Deutschland sei der erste Nachweis 2014 erfolgt.

    Weiter heißt es in dem Schreiben an die Presse: "Nachdem Ende 2022 ein einzelnes Tier in Neuhütten im Landkreis Main-Spessart gesichtet wurde, sind im Jahr 2023 fünf Nester der asiatischen Hornisse in Unterfranken gefunden und beseitigt worden. Jetzt also ist sie auch im Landkreis Haßberge angekommen und nachgewiesen."

    Aus der Verlautbarung geht auch hervor, warum die Südostasiatische Hornisse besonders Bienenvölker gefährdet: Die Hornisse fängt gerne heimkehrende Sammlerinnen vor dem Flugloch der Bienenvölker im Schwebeflug ab; die Bienen seien für die geschickte Jägerin eine leichte Beute. Während sich die Arbeiterinnen von Vespa velutina von Nektar, reifem Obst oder Baumsäften ernähren, sind es vor allem die Larven, die mit dem Eiweiß anderer Insekten gefüttert werden.

    Im Vergleich (von links): Die heimische Europäische Hornisse und die sich seit Jahren auch in Europa ausbreitende Asiatische Hornisse.
    Im Vergleich (von links): Die heimische Europäische Hornisse und die sich seit Jahren auch in Europa ausbreitende Asiatische Hornisse. Foto: Stefan Berg

    "Dabei kann der Anteil an Bienen im Herbst auf 70 Prozent ansteigen", erläutert Hornung. Bei starker Bejagung stellten die Honigbienen oftmals ihren Flugbetrieb ein, wodurch die Versorgung des Bienenvolkes mit Futter zusammenbrechen könne. Werde das Flugloch durch die Bienen nicht verteidigt, könnten die Hornissen auch in die Bienenvölker eindringen.

    Achtung: Die heimische Hornisse steht unter Artenschutz

    Ausdrücklich weist der ehemalige Veterinäramtschef darauf hin, dass die heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro) unter Artenschutz stehe, es also verboten sei, sie zu töten oder ihre Nester zu zerstören. Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse hingegen gelte es zu unterbinden; sie gilt als unerwünschte Art. Deshalb seien die Imker und Imkerinnen bestrebt, die Nester der Asiatischen Hornisse zu finden.  

    Die Imkerschaft im Landkreis habe inzwischen in Gädheim Locktöpfe ausgegeben und zwar für sieben verschiedene Standorte. An drei Standorten habe man mittlerweile verschiedene Individuen von Vespa velutina gesichtet. Mit Hilfe der Locktöpfe, der geschätzten Flugrichtung und geometrischer Verfahren werde versucht, die Nester zu finden. Für deren Beseitigung sei dann allerdings die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt zuständig.  

    Für Menschen nicht sonderlich gefährlich

    Und der Vorsitzende der Imkerinnen und Imker im Landkreis Haßberge macht noch auf eine wichtige Eigenschaft aufmerksam: Zwar sei Vespa velutina für den Menschen nicht sonderlich gefährlich, sie zeige aber ein ausgeprägtes Verteidigungsverhalten in Nestnähe. Daher sollten nur speziell geschulte Fachleute mit besonderer Schutzkleidung das Nest entfernen.

    Die Kreisimkerschaft Haßberge bittet darum, Vespa velutina bei Sichtung zu fotografieren und mit Foto zu melden an http://beewarned.de

    So unterscheiden Sie die Europäische und die Asiatische HornisseEuropäische Hornisse: blassgelber Hinterleib mit schwarzen Streifen; Kopfvorderseite gelb, Kopfoberseite rot; Brust und Beine schwarz und rotbraun; auch nachts flugaktiv;Asiatische Hornisse: schwarze Grundfärbung; breiter orangefarbener Streifen am Hinterleib und feine gelbe Binde am ersten Segment; Kopfvorderseite orange; gelbe Beinenden; nicht nachtaktiv.Quelle: Imkerverband Haßberge

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden