Eine positive Bilanz zog Kreisvorsitzender Werner Hornung bei der Herbstversammlung des Imker-Kreisverbandes.
Erfreulich war, dass im abgelaufenen Berichtsjahr durch die Probeimker-Aktion zirka 25 neue Bienenfreunde in die Geheimnisse der Imkerei eingeweiht werden konnten. Jedoch machte sich dies noch nicht in der Mitgliederstruktur des Kreisverbandes bemerkbar. Diese ist überaltert, und die erfahrenen Imkerfreunde werden immer weniger. Deshalb steht das Imkern auf Probe weiterhin an erster Stelle im Jahresprogramm, und es wird auch 2013 vom Kreisverband als Nachwuchsförderung angeboten. Jeder Neuimker auf Probe kann mit einem Zuschuss in Höhe von 100 Euro für die Anschaffung einer Beute (Bienenkasten) zur Haltung eines Bienenvolkes rechnen.
Fünf Jahre in der Pflicht
Der Probeimker muss sich für fünf Jahre dazu verpflichten, mindestens ein Volk zu betreuen. Der theoretische Grundkurs dazu beginnt am Lehrbienenstand in Kirchlauter am 8. März 2013. Hier vermitteln Peter Kirchner und Karl Schmitt dann die Grundkenntnisse. Der Einführungslehrgang für die Bienenhaltung ist für den 13. April 2013 geplant. Schon jetzt können am Probeimkern Interessierte sich bei den örtlichen Imkervereinen oder beim Kreisvorsitzenden anmelden.
Der Kreisvorsitzende bedankte sich bei den Imkerpaten für die Betreuung der neuen Imker auf Probe. Als kleines Dankeschön für ihren Einsatz überreichte Hornung „flüssige Präsente“ an Ottmar Ernst, Florian Hetterich, Reinhard Hölzner, Stefan Hümpfner, Norbert Gundelach, Uwe Appold, Stefan Klauer, Hilmar Jana, Gerhard Kamm, Horst Kresser, Mario Mai, Helmut Sperber und Harald Kuhn, die zu den Imkerei-Vereinen Kirchlauter, Ebern oder Haßfurt gehören.
Beim Talent-Wettbewerb der Sparkasse Ostunterfranken für die Projektgruppe Umwelt und Natur stellte die Sparkasse aus ihrem Fond 5000 Euro zur Verfügung. Mit diesem Geld soll in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, dem Bauernverband und dem Jagdverband eine ganzjährige Verbesserung des Nahrungsangebotes für Bienen (Blühwiesen, Bienenweiden, Bienenbäume) finanziert werden. Dazu hat der Imker-Kreisverband über den Verband für Gartenbau und Landespflege 100 Bienenbäume geordert, die anteilsmäßig an die Mitgliedsvereine im Landkreis abgegeben werden.
Beim aktuellen Thema „Gesundheitsvorsorge für Bienenvölker“ appellierte der Kreisvorsitzende an alle Imker, bei der Behandlung der Varroose in punkto zugelassene Mittel (Oxial-, Milch- und Ameisensäure) nicht nachzulassen.
Hornung ging auch auf die im Landkreis aufgekommene Amerikanische Faul-Brut (AFB) ein. Im Frühjahr 2012 waren drei Imker im Bereich von Ebern von der meldepflichtigen Bienenkrankheit betroffen. Es musste ein Sperrbezirk eingerichtet werden. Nach eingehender Untersuchung wurden mit AFB befallene Bienenvölker aus seuchenhygienischen Gründen abgetötet. Im kommenden Frühjahr sei es wichtig, mahnte der Veterinärmediziner eindringlich, die noch vorhandenen Völker genau zu untersuchen und auf „fadenziehenden Schleim“ in den Brutwaben zu achten. Die Bienenvölker von 30 bis 35 Imkern im Bereich des Sperrbezirkes müssen im Frühjahr also noch einmal kontrolliert werden.
Verdächtiges sofort melden
Im Nachbarlandkreis Schweinfurt gab es acht Faulbrutfälle, informierte Kreisveterinär Hornung am Rande, im Kreis Rhön-Grabfeld erlosch diese Krankheit. Er appellierte an alle Imker, mit Beginn der Brutsaison im Februar/März 2013 unbedingt ihre Brut auf AFB zu kontrollieren. Es sei keine Schande, Verdächtiges sofort bei den Bienengesundheitswarten der Imkervereine oder beim Veterinäramt zu melden, erklärte Hornung.
Zum Thema Bienenkrankheiten findet am Samstag, 24. November, im Oskar-Kandler-Zentrum in Kirchlauter von 10 bis 15 Uhr eine Infoveranstaltung statt. Kreisvorsitzender Werner Hornung wird in seiner Eigenschaft als Veterinärmediziner unter anderem auf die Amerikanische Faulbrut (AFB) sowie auf die Varroose näher eingehen.