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Knetzgau: In Knetzgau gibt es jetzt Rund um die Uhr heiße Pizza aus dem Automaten – aber kann das wirklich schmecken?

Knetzgau

In Knetzgau gibt es jetzt Rund um die Uhr heiße Pizza aus dem Automaten – aber kann das wirklich schmecken?

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    Redakteur Peter Schmieder bestellt am Touchscreen des neuen Pizza-Automaten in Knetzgau. Kann das schmecken? Drei Redaktionsmitglieder haben den Test gemacht.
    Redakteur Peter Schmieder bestellt am Touchscreen des neuen Pizza-Automaten in Knetzgau. Kann das schmecken? Drei Redaktionsmitglieder haben den Test gemacht. Foto: Johanna Heim

    Es klingt ungewöhnlich und auch ein bisschen verrückt, was da in der Pressemitteilung steht, die diese Redaktion Ende letzter Woche erreicht hat: In Knetzgau gibt es jetzt einen Pizza-Automaten. Die Mitteilung kommt von der bk Group, einem Unternehmen aus Endsee im Landkreis Ansbach. Das Unternehmen setzt für verschiedene Kunden alle möglichen Arten von Projekten um, und so hat es auch an verschiedenen Standorten in Deutschland die neuartigen Pizza-Maker aufgestellt. Doch kann die Backware aus dem Automaten überzeugen? Die Redaktion hat es getestet.

    Pizza aus dem Automaten: Wie funktioniert das eigentlich?

    "Hier können sich Hungrige zu jeder Tages- und Nachtzeit eine leckere Pizza kaufen", heißt es in der Pressemitteilung, "und die ist in nur vier Minuten mit dem Spezialofen fertig gebacken und kommt heiß samt Verpackung aus dem Automaten." Eine erste Suche im Internet führt zu einem YouTube-Video, in dem das Innenleben eines solchen Automaten gezeigt wird. Demnach werden die ungebackenen Pizzen darin gekühlt gelagert. Wählt eine Kundin oder ein Kunde eine Pizza aus, wird diese in einen von zwei Öfen geschoben, dort gebacken und kommt schließlich aus einem Schlitz.

    Nach vier Minuten kommt der Karton mit der fertigen Pizza aus dem Automaten.
    Nach vier Minuten kommt der Karton mit der fertigen Pizza aus dem Automaten. Foto: Johanna Heim

    Mit meinen Kolleginnen Johanna Heim und Rebecca Vogt mache ich mich also am Dienstag auf zum Euro-Rastpark in Knetzgau, wo der Automat aufgestellt ist. Auf einem Touchscreen am Automaten wählen wir aus, welche Pizzasorten wir haben wollen. Theoretisch gäbe es acht zur Auswahl, die – je nach Belag – zwischen 7,90 und 9,90 Euro kosten. Zwei davon sind aber laut Anzeige auf dem Bildschirm derzeit vergriffen.

    Zwei Sorten vergriffen: Wenig Auswahl für Vegetarier

    Eigentlich wollten wir drei verschiedene Sorten ausprobieren, doch das wird jetzt schwierig. Denn: Johanna und ich ernähren uns vegetarisch und bei den beiden vergriffenen Sorten handelt es sich ausgerechnet um zwei der drei vegetarischen Pizzen, die der Automat im Angebot hat. So bleibt uns beiden nur die Pizza "Margherita", also nur mit Tomatensoße und Käse. Schade, denn die "Veggie Fantastico" mit gegrilltem Gemüse und die "Neapolitana" mit Mozzarella hätten zumindest auf den Vorschaubildern echt lecker ausgesehen.

    Die Pizza sieht gut aus und riecht lecker.
    Die Pizza sieht gut aus und riecht lecker. Foto: Johanna Heim

    Wir nehmen also zweimal die "Margherita". Zu der hätte auch Rebecca tendiert, doch um den Testcharakter aufrechtzuerhalten, wollen wir nicht alle drei die gleiche Sorte probieren. Deshalb entscheidet sie sich schließlich für die Pizza "Tonno Grande", also mit Thunfisch. Außerdem hätte es noch vier Sorten mit Hähnchenbrust, Schinken oder verschiedenen Arten von Salami gegeben.

    Zwei Öfen: Pizza Nummer drei muss warten

    Die Zahlung ist hier offenbar nur mit Karte möglich, einen Bargeldschlitz sehen wir nicht. Nachdem wir unsere Bestellung eingegeben haben, wird gleich angezeigt, dass zwei der drei gewählten Pizzen gerade gebacken werden.

    Klar, denn wie auch im bereits erwähnten Youtube-Video zu sehen war: Im Inneren gibt es zwei Öfen, also können zwei Pizzen gleichzeitig gebacken werden, die dritte muss warten. Langsam kommt auch schon Pizzageruch aus dem Automaten. Nach vier Minuten kommt dann die erste Pizza im Karton aus dem Ausgabeschlitz, kurz darauf auch die zweite. Derweil wird angezeigt, dass Nummer drei jetzt in den Ofen kommt. Das bei dieser Technik kaum vermeidbare Problem ist also: Wer mehr als zwei Pizzen kauft, muss damit leben, dass die ersten schon anfangen, kalt zu werden, während die letzte noch gebacken wird.

    Die Pizza liegt auf einem Aluteller im Karton. Anbei ist ein kleines Holzmesser zum Schneiden.
    Die Pizza liegt auf einem Aluteller im Karton. Anbei ist ein kleines Holzmesser zum Schneiden. Foto: Johanna Heim

    Am Automaten ziehen wir auch die Aufmerksamkeit einiger Kundinnen und Kunden von Tankstelle und Rastplatz auf uns, die gespannt zuschauen und auch mal einen Blick auf die Automaten-Pizza werfen wollen. Und auf den ersten Blick sieht das, was wir da sehen, auch ganz gut aus. Im Karton liegen die Pizzen auf einem Alu-Teller. Geschnitten sind sie nicht, aber in jedem Karton liegt ein kleines Messer aus Holz, mit dem man die Pizza in Stücke schneiden kann. Eine Angabe über die Größe der Pizza war auf dem Automaten nicht zu sehen, diese sieht allerdings recht normal aus. Ich messe nach und komme auf den üblichen Durchmesser von 28 Zentimetern.

    Die "Margherita" könnte mehr Tomatensoße und Käse vertragen

    Wir fahren also zurück nach Haßfurt und essen in unseren Redaktionsräumen. Geschmacklich sind Johanna und ich nicht wirklich überzeugt. Es wirkt so, als wäre die "Margherita" sozusagen die "Grundform" jeder Automaten-Pizza. Klar, es ist die Sorte mit Tomatensoße und Käse, den beiden Zutaten also, die auf jede Pizza gehören – nur, dass bei allen anderen Sorten eben noch weitere Beläge dazukommen.

    Kann die Automaten-Pizza geschmacklich überzeugen? Peter Schmieder macht den Geschmackstest. Ob die Haifische aus seinem Pullover wohl auch gerne probieren würden?
    Kann die Automaten-Pizza geschmacklich überzeugen? Peter Schmieder macht den Geschmackstest. Ob die Haifische aus seinem Pullover wohl auch gerne probieren würden? Foto: Johanna Heim

    Würde man sich nun eine Pizza "Margherita" in einer Pizzeria bestellen, würde das Fehlen von anderen Zutaten wohl durch eine etwas größere Menge an Tomatensoße und Käse ausgeglichen. Was wir aus dem Automaten bekommen, hat uns aber zu wenig Belag im Vergleich zur Größe des Pizzabodens.

    Fazit: Keine Konkurrenz zur Pizzeria, aber eine Chance auf ein warmes Essen zu später Stunde

    Rebecca kann über die Menge an Belag dagegen nicht klagen, ihre Thunfisch-Pizza ist ausreichend belegt. Den Geschmack findet sie "ok, aber es ist nichts Besonderes". Vielleicht wäre also auch das Vegetarier-Urteil positiver ausgefallen, wenn die Gemüse- oder Mozzarella-Pizza verfügbar gewesen wären.

    Die Pizza "Tonno Grande" von Redakteurin Rebecca Vogt ist gut belegt.
    Die Pizza "Tonno Grande" von Redakteurin Rebecca Vogt ist gut belegt. Foto: Johanna Heim

    Allerdings kommen wir alle zu dem Schluss, dass es den Pizzen gutgetan hätte, wenn sie noch etwas länger im Ofen geblieben wären. Vor allem der Rand war noch recht teigig. Klar, der Automat wirbt damit, dass es schnell geht, aber lieber hätten wir etwas länger gewartet und dafür eine knusprigere Pizza bekommen.

    Wie lautet also unser Fazit? Wenn wir Lust auf Pizza haben, würden wir alle drei sicher den Besuch in einer Pizzeria oder den Straßenverkauf eines Pizzabäckers vorziehen. Wer allerdings mitten in der Nacht, wenn Gaststätten und Geschäfte längst geschlossen haben, noch Hunger bekommt und nichts mehr im Kühlschrank hat, kann der Automaten-Pizza durchaus mal eine Chance geben. Denn auch wenn sie mit einer handgemachten Pizza nicht mithalten kann: Immerhin macht sie satt.

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