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HASSFURT: „Jamie Olivers Gericht mochte nicht einmal mein Hund“

HASSFURT

„Jamie Olivers Gericht mochte nicht einmal mein Hund“

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    Topfgucker: Stephan Kolck (hinten links) und Haßberg-Kliniken-Küchenchef Manfred Engel (hinten rechts) freuen sich über die bestandene Prüfung ihrer Koch-Azubis (von links): Katharina Jung aus Haßfurt, Sabine Oppelt aus Prölsdorf und Verena Müller aus Sand.
    Topfgucker: Stephan Kolck (hinten links) und Haßberg-Kliniken-Küchenchef Manfred Engel (hinten rechts) freuen sich über die bestandene Prüfung ihrer Koch-Azubis (von links): Katharina Jung aus Haßfurt, Sabine Oppelt aus Prölsdorf und Verena Müller aus Sand. Foto: Foto: Marco Heumann

    (mh) Das Kommunalunternehmen Haßberg-Kliniken ist mit seiner Küche am Haus Haßfurt der wichtigste Ausbilder von Köchen in der Region. Auch in diesem Sommer haben mit Katharina Jung aus Haßfurt, Verena Müller aus Sand und Sabine Oppelt aus Prölsdorf wieder drei Köche unter den Fittichen von Küchenchef Manfred Engel ihre Lehrzeit erfolgreich hinter sich gebracht. Insgesamt werden ab dem Herbst zehn Azubis aus dem Kochgewerbe in den Haßberg-Kliniken arbeiten.

    Ausgerechnet Jamie Oliver! Eigentlich steht Katharina Jung ja auf den englischen Promi-Koch. „Ich finde ihn als Typ toll und mag seine Art zu kochen“, berichtet die 22-Jährige. Aber als sie einmal eines der typisch englischen Gerichte des Stars ausprobierte, nutzte alles Fan sein nichts mehr. „Das hat nicht wirklich geschmeckt“, sagt sie. „Das mochte noch nicht mal mein Hund.“

    Zum Glück kocht Katharina Jung nur selten a la Jamie Oliver, sondern eher a la Manfred Engel. Die Haßfurterin mit österreichischen Wurzeln ist eine von drei Köchinnen, die in diesen Tagen ihre Ausbildung in der Küche des Hauses Haßfurt der „Haßberg-Kliniken“ erfolgreich zu Ende gebracht hat. „Ich wollte schon immer Köchin werden“, erinnert sie sich an ihre Anfänge. Mit gerade einmal sieben Jahren durfte die heute 22-Jährige ihrer Mama in der Küche, zunächst beim Schnippeln, aber schon bald auch beim richtigen Kochen helfen. Der Beginn einer Leidenschaft, die im Berufswunsch endete.

    Auch für Verena Müller spielt der Spaßfaktor bei der Wahl des Berufs eine wichtige Rolle. „Als Köchin kann man immer kreativ sein“, schwärmt die 19-Jährige aus Sand. Und Sabine Oppelt aus Prölsdorf liebt die Abwechslung und Vielfältigkeit. Wobei die 21-Jährige nicht verhehlt, dass sie, wenn sie die Wahl hätte, am liebsten nur Desserts zubereiten würden. „Da kann man sich so richtig schön austoben.“

    Mit dem Trio, das jetzt seine Ausbildung beendet hat, wächst die Zahl der Köche, die durch die Schule von Manfred Engel gegangen sind, weiter an. Auch im Herbst werden wieder insgesamt zehn Lehrlinge von Manfred Engel und seinem Team in die Geheimnisse der Kochkunst eingewiesen. Neben der normalen täglichen Arbeit mit mehr als 150 Portionen pro Mahlzeit oder Einblicken in die Diät- und Vollwertküche, haben die angehenden Köche auch die Möglichkeit, Praktika in der Gastronomie – oder gar im Ausland zu absolvieren.

    „Wir bilden stets über Bedarf aus“, sagt der Küchenchef. Und das aus gutem Grund. Die heimische Gastronomie tut sich mit den meist jugendlichen Koch-Lehrlingen schwer, weil sie abends nicht arbeiten dürfen. Andererseits ist man in den Restaurants im Landkreis auf Nachwuchs angewiesen und sucht händeringend nach fähigen Kräften. Aber auch im Sheraton oder im Kempinksi stehen Köche am Herd, die ihr Handwerk bei Manfred Engel in den Haßberg-Kliniken gelernt haben.

    „Die Welt steht ihnen offen, lassen Sie sich den Wind kräftig um die Nase wehen“, gibt Stephan Kolck, den neuen Köchen mit auf ihren Lebens- und Arbeitsweg. Dem Vorstand des Kommunalunternehmens Haßberg-Kliniken kommt in der Ausbildung eine nicht unerhebliche Rolle zu. Er ist Testesser fürs Menu, das an der praktischen Prüfung zubereitet werden muss. Perlhuhn mit Reis und Polente sowie einen Quarkstrudel mit Beerenkompott gab es in diesem Jahr. „Es hat alles hervorragend geschmeckt“, urteilt der Krankenhaus-Chef. Ein Ergebnis, zu dem auch die Prüfer kamen. Die mussten aber noch in einem „Verkaufsgespräch“ überzeugt werden, in dem es um die Planung eines großen Festes geht: Ein runder Geburtstag mit fränkisch-deftiger Küche. Eigentlich gar nicht der Geschmack von Katharina Jung. Vielleicht sorgte ihr Vorschlag „Kalbskopfsülze“ auch deswegen für leichtes Stirnrunzeln bei den Juroren, das aber schnell einem herzhaften Lachen wich, als sie die schlagfertige Reaktion der 22-Jährigen hörten: „Was der Bauer net kennt, frisst er nicht.“ Ein Satz, der wohl auch für Gerichte a la Jamie Oliver passt.

    Rezept aus der Prüfung

    Avocado-Mus

    Zutaten: Eine reife Avocado 300 Gramm geschlagene Sahne Zitronensaft Salz Pfeffer Knoblauch

    Zubereitung:

    Das Fruchtfleisch aus der Avocado entfernen und mit einer Gabel zerdrücken, nach und nach 300 Gramm Sahne und den Zitronensaft untermischen. Mit den Gewürzen abschmecken.

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